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BKH Lienz: Vollbetrieb der Psychiatrie-Station

Die 22-Betten-Station mit geschlossenem Bereich wird am 11. Oktober eröffnet.

In Kürze wird die geschlossene Station der Psychiatrischen Abteilung unter der Leitung von Prim. Dr. Martin Schmidt eröffnet.

Es war höchste Zeit für eine adäquate ärztliche Versorgung der psychiatrischen Patienten in Osttirol. Jahrelang stand die neu errichtete Station aufgrund fehlenden Personals leer. Es schien eine Never-ending Story zu werden, doch nun hat die Psychiatrische Abteilung nach mehreren glücklosen Versuchen doch noch Gestalt angenommen.

Seit neun Monaten leitet Prim. Dr. Martin Schmidt die wichtige Einrichtung im BKH Lienz mit bisher 12 stationären Betten und einer Ambulanz. "In dieser Zeit sind 340 Patienten stationär behandelt worden", so der aus dem Allgäu stammende Abteilungsleiter im Zuge eines Pressegesprächs, bei dem auch LR DI Dr. Bernhard Tilg, GV-Obmann LA Dr. Andreas Köll und der Ärztliche Direktor Univ.-Doz. Dr. Andreas Mayr Auskunft über den baldigen Vollbetrieb der Einrichtung gaben. "Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten lag bei 13,5 Tagen. Zusätzlich wurden 680 Konsiliardienste durchgeführt. Die Zahl der Patienten, die nach Hall oder Klagenfurt überstellt werden mussten, ist in dieser Phase dramatisch, nämlich auf 13, gesunken."

Auffällig war in den vergangenen neun Monaten der überdurchschnittlich hohe Anteil von Patienten mit depressiven Erkrankungen (48 %), die bei Frauen deutlich häufiger diagnostiziert wurden.

Die Zufriedenheit der Patienten ist laut ausgewerteten Fragebögen überaus hoch, 92 % würden sich wieder in der Abteilung behandeln lassen. "Der Anfang ist getan in Richtung Entstigmatisierung psychiatrischer Patienten", freut sich Prim. Dr. Schmidt. Allmählich verbreitet sich die Auffassung in der Bevölkerung, dass es nichts Ungewöhnliches ist, psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Am 11. Oktober wird der Vollbetrieb der Psychiatrischer Station mit 22 Betten inklusive geschlossenem Bereich mit 3 Betten aufgenommen. Die Abteilung verfügt ferner über acht tagesklinische Plätze und eine Ambulanz, die bedeutende Behandlungsoptionen ermöglichen.

Für erwachsene Patienten seien nun in Osttirol ideale Verhältnisse geschaffen worden, betonte der ressortzuständige Landesrat DI Dr. Bernhard Tilg im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich der Stationseröffnung. "Ein großes Defizit herrscht jedoch nach wie vor im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie vor, die bisher im BKH Lienz noch nicht angeboten wird", so Prim. Dr. Schmidt. "Die Lösung dieser Frage muss in den kommenden Jahren intensiv angegangen werden." Es sind vor allem Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen, die dringend Hilfe benötigen würden, aber derzeit nur in Ausnahmefällen in Lienz behandelt werden können. "Nur in lebensbedrohlichen Krisensituationen werden auch Patienten unter 18 Jahren in unserer Station aufgenommen", so der Abteilungsleiter.

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