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Pflegende Angehörige sind „Kardinalsthema“

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg baut auf engagierte Arbeit der Selbsthilfe Osttirol.

Christl Rennhofer freut sich über die Wertschätzung der Selbsthilfe Osttirol durch Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, der meint: "Diese Einrichtung ist ein elementarer Bestandteil des Gesundheitssystems." Foto: Claus Bernsteiner
Anlässlich seines Osttirol-Besuches nutzte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg am 31. Oktober die Gelegenheit, sich für die Arbeit der Selbsthilfe Osttirol in den vergangenen Jahren zu bedanken: „Das ist eine unschätzbare und wertvolle Leistung für die Bevölkerung. Darin steckt viel ehrenamtliches Engagement und Detailarbeit, die die öffentliche Hand so nicht leisten kann.“ Die Selbsthilfe Osttirol mit ihren mittlerweile 53 Gruppen bezeichnete Tilg als „Superkleber“, der als verbindendes Element zwischen Angehörigen, Betroffenen, Gesundheitseinrichtungen, Verwaltung, Politik und anderen Institutionen wirkt. Die finanzielle Unterstützung der Osttiroler Zweigeinrichtung sei ihm daher wichtig. Der Gemeindeverband BKH Lienz stellt der Osttiroler Zweigeinrichtung Büroräumlichkeiten und Personal zur Verfügung, das Land Tirol stellt ein Budget von 12.000 Euro zur Verfügung und die Stadt Lienz greift mit einem Beitrag von 7.500 Euro jährlich unter die Arme, 700 Euro kommen aus Nußdorf-Debant und 500 Euro aus Sillian. Etwa 29.000 Tiroler sind pflegebedürftig, ca. die Hälfte wird zu Hause gepflegt. Daher, so Landesrat Tilg, sei die Unterstützung pflegender Angehöriger ein „Kardinalsthema“. Dazu vermeldet Christl Rennhofer eine Neuheit im Angebot der Osttiroler Selbsthilfe: im nächsten Jahr wird ein Ausbildungskatalog für pflegende Angehörige wie auch für die Gesamtbevölkerung aufgelegt. Als weiteres wichtiges Thema nennt Rennhofer die Aufklärung der Jugend über die vielfältigen Möglichkeiten im Bezirk. Fünf- bis sechsmal im Jahr halten Mitarbeiter der Selbsthilfe Referate in der BHAK/BHAS Lienz ab, 2013 sei auch ein Maturaprojekt mit der HAK zum Thema „Erziehung aus Sicht der Jugend“ in Arbeit.
LR Bernhard Tilg und Christl Rennhofer von der Selbsthilfe Osttirol informierten über anstehende Pläne und neue Angebote. Foto: Claus Bernsteiner
Die Motivation junger Menschen liegt auch dem Gesundheitslandesrat am Herzen, denn der Zulauf zu den Schulen sei wieder schwächer. In den nächsten 10 Jahren würden rund 2000 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht. 210 zusätzliche Ausbildungsplätze an den insgesamt sieben Tiroler Krankenpflegeschulen sollen die erforderlichen Fachkräfte ausbilden. Für Lienz bedeutet dies eine dritte Klasse für die Krankenpflegeschule mit 30 Schülern. Bernhard Tilg nahm den Pressetermin ebenfalls zum Anlass, die nächsten wichtigen Entwicklungen bei Gesundheit und Pflege für den Bezirk Osttirol anzusprechen. Das Bezirkskrankenhaus Lienz, so der Gesundheitslandesrat, sei hervorragend aufgestellt, und die Tiroler Spitalslandschaft überhaupt schuldenfrei. Das Land könne sich daher das heuer geschnürte 700 Mio. Euro-Spitalspaket für die Tiroler Gesundheitseinrichtungen in den nächsten Jahren leisten, 13 bis 14 Mio. davon werden in Osttirol v. a. in den Ausbau der Palliativpflege investiert. Der Pflegestrukturplan befinde sich derzeit in den Endverhandlungen, berichtete Tilg, und sei ein großer Wurf für Tirol. Dieser Plan stelle in den kommenden 10 Jahren unter anderem 12 Betten für Intensivpflege für Chronisch-Kranke in Lienz in Aussicht.

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