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Geld regiert beim Poker um den Korridorzug

Liste Fritz rechnet vor, wie Südtirol profitiert und Osttirol draufzahlt.

Für Markus Sint, Bezirkssprecher der Liste Fritz, ist die Abschaffung des Direktzuges ein Finanzpoker zwischen Nord- und Südtirol auf Kosten Osttirols. Foto: Michael Egger
„Es geht nicht um zu wenige Fahrgäste, es geht nicht um zu lange Fahrzeiten, es geht nicht um übervolle Trassen und es geht schon gar nicht um eine Verbesserung des Öffi-Angebotes für die Osttiroler, sondern es geht schlichtweg ums Geld und wer es verdient." Markus Sint, Bezirkssprecher der bei den Landtagswahlen arg dezimierten Liste Fritz, ärgert sich. Bei der Diskussion um die direkte Zugverbindung zwischen Innsbruck und Lienz werde mit Halb- und Unwahrheiten argumentiert. "Für ÖBB, Verkehrsverbund und damit für das Land Tirol benützen den Direktzug schlichtweg die Falschen, nämlich mehr Südtiroler als Ost- und Nordtiroler. Was die Südtiroler für ihre Fahrtkarten bezahlen, streift aber der Südtiroler Verkehrsverbund ein, ÖBB und VVT kassieren von den Südtiroler Fahrgästen nur für die vergleichsweise kurze Strecke von 37 Kilometern von Brenner nach Innsbruck. Das heißt, ÖBB, VVT und Land Tirol bezahlen den Direktzug, aber die Südtiroler Verkehrsbetriebe und das Land Südtirol haben Geld und Nutzen." Auf dieses Ungleichgewicht hatten die Oppositionsparteien bereits nach der letzten Landtagssitzung hingewiesen. Damals rechneten Gerald Hauser, Sepp Schett und Elisabeth Blanik vor, dass die Nachbarn nach dem derzeit aktuellen Kilometerschlüssel für 106 Kilometer auf Südtiroler Gebiet eigentlich 1,4 Mio Euro pro Jahr für die Mitbenützung des zweimal täglich geführten Direktzuges zahlen müssten. Für ihre Flirtzüge wollen die Südtiroler laut Opposition rund 1,9 Millionen im ersten Jahr und mehr als drei Millionen Euro in den Folgejahren verrechnen. "Anstatt diese Ungleichheit in der Europaregion Tirol durch eine anständige Mitfinanzierung seitens des Landes Südtirol wegzuverhandeln oder über den gemeinsamen Landtag politisch Druck zu machen, streicht die Nordtiroler Landesregierung den Direktzug, ein fataler und unentschuldbarer politischer Bauchfleck“, stellt Sint in einer Aussendung fest und wettert: "Wenn dem Land Südtirol die tägliche Beförderung hunderter Südtiroler nur rund 186.000 Euro wert ist, dann ist das ein schlechter Witz! Die Nordtiroler Landesregierung hätte schon längst lauter auf den Tisch hauen müssen und muss es jetzt ganz besonders. Die Verhandlungsposition ist gut, weil das Land Südtirol Mitzahler braucht."
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

Weibsteufl
vor 11 Jahren

Ist das neu? LH Durnwalder hat das etwas verstohlen bei einem Interview an eineZeitung zugegeben, dass die Südtiroler zu Tirol gehören, manchmal auch zu Italien und großteils autonom sind- je nachdem wo man mehr profitiert.

Solange genug Budget vorhanden war, spielte dies für a l l e Parteien in Tirol auch keine große Rolle. Jetzt wo das Geld etwas knapp wird und die Wähler nicht mehr so leicht zufriedenzustellen sind, treiben die "Altlasten" wie bei einem alten Müllhaufen an die Oberfläche.

Die Südtiroler kalkulieren genauer als wir und wir "Dummilen" lassen uns mit dem Satz: "wir sind alle Tiroler und halten zusammen" einlullen. Wie beim Witz was denn den besten Chef ausmacht: "Seine Angestellten übr den Tisch ziehen sodass die Reibewärme wie Netzwärme wirkt."

Und wie war das nochmals mit der Wohnbauförderung? Habe von mehreren Seiten gehört, dass Südtiroler von Südtirol und Tirol einen Zuschuss beziehen. Stimmt das? Und wenn ja, mit welcher Begründung? Zahlen sie an ein eigenes Ressort?

Das frage ich nicht aus Neid, sondern damit nur ein paar alte Dinge geklärt und ehrlich durchgerechnet werden. Ansonsten bitte ich die Verhandlungen umzudrehen um für uns die gleichen Konditionen zu erreichen.

 
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