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Direktzug: Opposition setzt Sonderlandtag durch

"Die Zeit drängt" warnen SPÖ, Vorwärts, FPÖ und Fritz. Sie berufen den Landtag ein.

Sonderlandtag im Sommerloch. Die Direktverbindung nach Innsbruck ist wieder Thema.
Sonderlandtag im Sommerloch. Die Direktverbindung nach Innsbruck ist wieder Thema. Foto: Expa/Groder
Morgen, Montag 19. August, wollen die vier Oppositionsparteien im Tiroler Landtag – SPÖ, Vorwärts, FPÖ und die Liste Fritz – Details zu ihrer Strategie zur Erhaltung der Bahndirektverbindung zwischen Lienz und Innsbruck bekanntgeben. "Nachdem der ehemalige ÖVP-Landesrat Steixner mit seiner Unterschrift am 15. Mai 2013 das Aus für den Direktzug im Alleingang eingeleitet hat und die amtierende schwarz-grüne Landesregierung den Direktzug mit Fahrplanwechsel im Dezember 2013 streichen will, drängt die Zeit, um den Direktzug für die Osttiroler Bevölkerung doch noch auf Schiene zu halten", erklären die vereinten Oppositionellen in einer Aussendung. Sie einigten sich darauf, einen Sonderlandtag zu diesem Thema einzuberufen. Diese parlamentarische Trumpfkarte wurde zuletzt im Februar des Jahres zum Thema Agrargemeinschaften gezückt. Wenn mindestens zehn Abgeordnete unter Angabe der Tagesordnung einen Antrag auf Einberufung des Landtages stellen, muss der Landtagspräsident binnen einer Woche zu einer außerplanmäßigen Sitzung einladen. Wann dieser Termin sein soll, wird morgen bekanntgegeben. Allerdings zeigte schon die Agrardebatte im Februar, dass dieses politische Mittel zwar geeignet ist, Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit für ein Thema herzustellen, am Status quo aber wenig ändern dürfte. Wie mehrfach berichtet, setzt die Schwarz-Grüne-Regierungskoalition auf eine volle Integration der Osttiroler Bahnverkehrsverbindungen in den Südtiroler Nahverkehrsrhythmus und opfert dafür den legendären "Korridorzug", der in den letzten Jahren vor allem von Südtirolern genutzt wurde und derzeit systematisch zurückgefahren wird. Grüne und ÖVP forcieren direkte Busse und kürzere Takte. Die Opposition findet das nicht schlecht, möchte aber mindestens eine Direktverbindung auf der Schiene in diesen Takt integrieren.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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