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„Brainflash“ unter Austria's Leading Companies

Michael Eder entwickelt seit Jahrzehnten Systeme für Lackrecycling.

Fast alle Gegenstände die uns umgeben sind beschichtet, mit Lacken und anderen schützenden Materialien, die meist aufgesprüht werden. Damit das gleichmäßig funktioniert, werden feinste Sprühnebel erzeugt, die einen gravierenden Nachteil haben: ein großer Teil des Beschichtungsmaterials – das oft sehr teuer und nicht immer umweltfreundlich ist – verfehlt das Werkstück. Fachleute nennen das "Overspray" und tüfteln an technischen Lösungen, die diesen Materialverlust reduzieren. Es geht dabei um viel Geld und um eine saubere Umwelt. Der Lienzer Michael Eder entwickelte bereits 1992 mit seiner damaligen Firma "Planet" mehrere technische Systeme für Lackrecycling. Das Unternehmen musste zwar nach einer wechselvollen Geschichte zusperren, Eders Forschergeist tat das aber keinen Abbruch. Heute ist er als Erfinder und Entwickler mehrerer Recyclingpatente erfolgreicher denn je und führt gemeinsam mit Ehefrau Verena Eder-Zanier die  "Brainflash Patententwicklungs GmbH" mit Sitz in Lienz. Vor einigen Wochen wurde das Unternehmen unter "Austria´s Leading Companies" gewählt . Diese Auszeichnung, die auch die RGO schon einmal nach Osttirol holte, wird nach einem speziellen Prüfverfahren vom Kreditschutzverband 1860, dem Wirtschaftsblatt und der internationalen Beratergruppe PricewaterhouseCoopers (PwC) vergeben. Brainflash belegte heuer in Tirol den 2. Platz in der Kategorie "Solide Kleinbetriebe".
Michael Eder (2.v.l.) und Verena Eder-Zanier bei der Preisverleihung in Innsbruck. Foto: Wirtschaftsblatt
Michael Eder (2.v.l.) und Verena Eder-Zanier bei der Preisverleihung in Innsbruck. Foto: Wirtschaftsblatt
Der "Geistesblitz" aus Osttirol startete vor zehn Jahren mit einem Patent durch, das bis heute als "Cash-Cow" des 6-Mann-Betriebes für den Löwenanteil der 1,5 Mio Euro Jahresumsatz sorgt: "Edrizzi®". Im Gegensatz zu Eders früheren, eher aufwändigen Recyclingvorrichtungen ist das jüngste System eine grenzgeniale Lowtech-Entwicklung. Ein Würfel aus recyceltem Karton mit 50 cm Kantenlänge wird durch raffinierte Faltung – ausgetüftelt von Eders Mitarbeiter Jadranko Gavran – auf ein Zehntel seines Volumens zusammengefaltet und so platzsparend und mit wenig Transportgewicht an große Lackierer – etwa die Autobranche – geliefert. Zu seiner Ursprungsgröße entfaltet, funktioniert "Edrizzi" wie eine Art papierener Schwamm, der den "Overspray" aufnimmt und – einmal vollgesaugt – auch wieder ausgepresst werden kann. Bis zu 100.000 Würfel verkauften Michael und Verena Eder mit Brainflash jährlich in alle Welt, unter anderem an Giganten wie Audi, BMW, Daimler, McLaren, Airbus, Liebherr und den Brillenhersteller Silhouette.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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