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Sammeln für die „Tränen der Sextener Dolomiten“

Crowdfunding: Eine fast echte "Gletscherleiche" für 3.000 Euro oder mehr.

Die Umsetzung eines Historiendramas in Zeiten knapper finanzieller Mittel ist eine besondere Herausforderung für Filmemacher, besonders dann, wenn die Produktion zweisprachig ist, wie im Fall von „Tränen der Sextener Dolomiten“, einem Film des Vierschachers Hubert Schönegger. Der I. Weltkrieg vor der beeindruckenden Kulisse der Dolomiten scheint als Thema für Filmemacher wie geschaffen. Der Stellungskrieg im Gebirge, reich an Geschichten über Heldentum, Schmerz, Wahnsinn, Explosionen, Leid und Trauer, hat den Südtiroler Filmemacher Hubert Schönegger zu einem Filmprojekt inspiriert, das sein Spielfilmdebüt darstellt. Basis der Filmhandlung von „Tränen der Südtiroler Dolomiten“ stellen die Tagebucheintragungen des Ahrntaler Standschützen Karl Außerhofer dar. Zusätzlich zu dem historischen Hintergrund wird die Geschichte des Kampfes zweier Männer um die Liebe einer Frau erzählt.
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„Tränen der Sextener Dolomiten“, ein Film des Vierschachers Hubert Schönegger. Fotos: Geofilm
Mit einem Budget von rund 500.000 Euro von Sponsoren wie RAI, Buisness Location Südtirol oder dem Seilbahnhersteller Leitner AG, sowie aus eigenen Mitteln des angestammten Dokumentarfilmers Schönegger konnte der Film vorerst in italienischer Sprache fertig gestellt werden. Die Produktion hatte im April 2014 in Rom Premiere. Nun soll der Streifen im Herbst in die Kinos kommen und später auch im Fernsehen ausgestrahlt werden. Da das für einen historischen Spielfilm knapp bemessene Budget nicht für eine Synchronisation in deutscher Sprache ausreichte, will der Vierschacher Neo-Spielfilmregisseur nun mittels Crowdfunding 20.000 Euro auftreiben. Neben der deutschsprachigen Fassung sollen aus dieser Zusatzfinanzierung auch Farbkorrekturen bestritten werden. Geosfilm--4 Crowdfunding – frei übersetzt: die Masse zur Kasse bitten – ist besonders in der Kreativszene eine immer beliebtere Finanzierungsform. So wurde zum Beispiel die Kinoversion von „Stromberg – der Film“ ausschließlich durch Crowdfunding ermöglicht. Die Projektwerber setzen bei dieser Art der Mittelaufbringung auf die Unterstützung von Fans und Gönnern. Der Vorgang ist denkbar einfach: über Crowdfunding-Plattformen im Internet werden Unterstützer gesucht, die bis zu einem Stichtag die benötigten Mittel aufbringen. Kann die benötigte Summe bis dahin aufgebracht werden, so darf sie nur für das konkrete Projekt genutzt werden. Wird der Betrag bis zu diesem Stichtag nicht erreicht, so erhält der Unterstützer seinen Beitrag zurück.
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Wer einen Betrag in der Höhe von 3.000 Euro oder mehr spendet, erhält eine Gletscherleiche.
Meist gibt es als zusätzlichen Anreiz zur Spende je nach Höhe des individuellen Beitrags Goodies wie Namensnennung auf der DVD, T-Shirts oder Requisiten. Hubert Schöneggers Topangebot: Eine Gletscherleiche für einen Betrag von 3.000 Euro oder mehr. Genau eine, die von seinem zukünftigen Besitzer selbst abgeholt werden müsste, wenn die Finanzierung zustande kommt.
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

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