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Felipe informiert in Lienz über Natura 2000

Natura-2000-Anrainer reisen vom Lech an die Isel und beantworten Fragen.

Seit Monaten wird nicht nur von Natura-2000-Gegnern sondern auch von den Befürwortern eines konsequenten und nachhaltigen Iselschutzes mehr Information über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Schutzgebietsnominierung gefordert. In geschlossenen Zirkeln wurde zwar schon diskutiert, etwa beim runden Tischen in Matrei und Kals oder bei diversen Bürgermeistertreffen, auch Sprechtage wurden abgehalten, aber eine breite, öffentliche Informationsveranstaltung von Seiten der Landesregierung stand bisher noch aus. Sie findet am Dienstag, 23. September um 19.00 Uhr im Saal der Wirtschaftskammer in der Amlacherstraße in Lienz statt. Titel der Veranstaltung: Der Lech als Vorbild für die Isel und ihre Zubringer Chancen und Entwicklungspotenziale von Natura 2000 Das Außerfern, mit dem seit dem Jahr 2000 als Natura-2000-Gebiet ausgewiesenen Lech, kann ein Vorbild für die Entwicklungsziele im Natura-2000-Gebiet Isel und Zubringer sein. Aus der Region am Lech berichten in Lienz Bgm. Heiner Ginther aus Elmen und Günter Salchner von der Regionalentwicklung Außerfern. Sie erzählen vom Für und Wider während des Nominierungsprozesses – die Phase, in der sich derzeit Osttirol befindet – und von neuen touristischen und wirtschaftlichen Perspektiven, die sich mit der Natura-2000-Ausweisung in ihrer Region ergeben haben.
Naturschutzreferentin Ingrid Felipe lässt die Genetik der Isel-Tamarisken in einer eigene Studie prüfen… Fotos: Expa/Groder
Naturschutzreferentin Ingrid Felipe wird selbst die Diskussion moderieren. Foto: Expa/Groder
  LHStvin Ingrid Felipe nimmt anschließend Fragen zu Chancen und Entwicklungszielen der Natura-2000-Ausweisung auf und moderiert die Diskussion mit dem Publikum.   Dienstag, 23. September 2014, 19 Uhr Ort: Lienz, Wirtschaftskammer, Amlacher Straße 10
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

G_J_Hahne
vor 10 Jahren

Dank an gletscherfloh!

szenario 4

Natura 2000 wird von der EU dem Land Tirol und damit der Isel verordnet. Die Bürgermeister lehnen Gelder der EU- Kommission für Natura 2000, wie schon bei den Bergmähwiesen 2004, ab. Daraufhin besinnt man sich der Luftschlösser, die die Wasserkraftprojekte hervorbrachten und beginnt mit ihrer Realisierung.

Der für die Wasserkraft bemühte Zukunftsforscher ist nun mit der Projektentwicklung fertig Die "Inszenierung der Natur" steht. Mit Hilfe des verbliebenen Wassers ergießen sich nun Ströme von "Milch und Honig" die Isel hinab. Die sogenannten nach fließenden Rohstoffe sind erfunden. Flussabwärts bis Lienz siedeln sich „Abfüllbetriebe für Milch und Honig“ an. Es entstehen Arbeitsplätze in den Tälern. Gäste von nah und fern kommen, um von Milch und Honig zu kosten!

 
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exilosttiroler
vor 10 Jahren

@gletscherfloh: bei deinem 3. Szenario vergißt du, dass in Prägraten schon jetzt Fördergelder aus Natura 2000 sprudeln müßten, weil es schon ein Natura 2000 Gebiet gibt wie du ja sicher weißt. Hast du davon schon etwas gemerkt und außerdem stehen die Sajatmähder ja auch noch auf der Liste von Schutzgütern die nachnominiert werden müssen. Was macht Prägraten dann bloß mit dem ganzen Fördergeld. Weiters macht man es sich zu einfach, es geht nicht pro Kraftwerk und gegen Natura 2000, die Bevölkerung ist der Meinung, dass es schon genug Naturschutz in der Gegend gibt und das die Leute auch für jetzt und die Zukunft einen Freiraum brauchen.

 
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gletscherfloh
vor 10 Jahren

Ein paar Szenarien...

Natura 2000 Gebiet nach Planungsverband / Kraftwerk wird gebaut - Szenario 1 Das Kraftwerk obere Isel wird gebaut. Kein Junger muss während der Bauzeit außerhalb von Prägraten arbeiten, da alle Hände gebraucht werden. Nach der Bauzeit müssen die Jungen zwar wieder mehr auswärts arbeiten, aber die meisten können weiter im Ort als Kraftwerksaufseher, Kraftwerksranger und Animateur für die entstandenen Freizeiteinrichtungen beschäftigt werden. Auch der Tourismus profitiert. Dass während der dreijährigen Bauzeit zwar fast keine Gäste mehr nach Prägraten kommen, sorgt zwar für ein wenig Nervösität, aber dafür hat man ja die Iselstiftung.

Nach Fertigstellung wird Prägraten von Touristen regelrecht überrannt, da sie noch nie so ein Kraftwerk gesehen haben, das sich so schön in die Landschaft integriert. Wegen des niedrigen Restwasserstandes entstehen der Isel entlang Kneippkurzentren. Die Gäste genießen es, durch die Isel flussaufwärts zu waten. Über die jährlichen Einnahmen von 200.000 Euro wird viel in die touristische Infrastruktur investiert, aus Privatzimmervermietern werden Hoteliers, auf den Wiesbauerspitz wird eine Seilbahn gebaut.

Im Jahre 2050 macht Prägraten aufgrund der jährlichen Einnahmen von 1,25 Mio Euro als erster Ort Österreichs dem Staat ein Geschenk und verzichtet auf die Pensionsauszahlung, da aufgrund der Daseinsvorsorge jeder Bewohner bzw. jede Bewohnerin genug auf der hohen Kante hat.

Da alle Jungen bleiben können, muss im Ort eine zweite Etage gebaut werden, um den Jungen auch den entsprechenden Wohnraum bieten zu können. Im Jahre 2060 wird das Kraftwerk aufgrund der Gletscherschmelze zwar eingestellt, aber es fließen statt Wasser eh schon Milch und Honig durch das Tal.

Natura 2000 Gebiet nach Planungsverband / Kraftwerk wird gebaut - Szenario 2 Das Kraftwerk wird nach einigen Verzögerungen nun doch gebaut. Während der Bauzeit haben zwar viele einen Job, doch aufgrund des Lärms, des Verkehrs und des fehlenden Erholungswertes werden die Gäste immer weniger.

Die Bauaurbeiten dauern nicht wie geplant 3 sondern 5 Jahre, viele Beherbergungsbetriebe müssen schließen, da durch den Gästeschwund sich der Betrieb nicht mehr rentiert.

Nach Inbetriebnahme ist die Enttäuschung gross, da statt der versprochenen vielen Arbeitsplätze schlussendlich nur ein paar Teilzeitjobs als Aufseher entstehen. Die Zerstörung der Natur und der fehlende Erholungswert haben sich inzwischen bei den Gästen herumgesprochen, wodurch noch weniger Gäste in den Ort kommen. Nach und nach sperren Gasthäuser zu und auch das einzig verbliebene Lebensmittelgeschäft kann sich nur mühsam über Wasser halten.

In den ersten Jahren nach der Inbetriebnahme sprudeln zwar die versprochenen Geldquellen, wodurch sich der Schuldenstand von Prägraten verringert. Die Jungen müssen aber weiterhin auswärts arbeiten, da aufgrund der Abgelegenheit sich keine neuen Betriebe im Ortsgebiet ansiedeln und der Tourismus darniederlegt.

5 Jahre nach Inbetriebnahme wird bekannt, dass statt der erhofften Million nur ein Bruchteil davon erwirtschaftet werden kann. 2060 wird das Kraftwerk aufgrund von Unrentabilität geschlossen, da keine Gletscher in den Gebieten mehr vorkommen. Die Einnahmen sind weg, geblieben sind die Umweltzerstörungen.

Natura 2000 Gebiet nach Planungsverband kommt / Kraftwerk wird nicht gebaut - Szenario 3 Prägraten muss die schon geleisteten 50.000 Euro abschreiben, wahrscheinlich noch mehr. Kein Geld vom Kraftwerk, kein Fördergeld über Natura 2000, da sich der Ort vehement gegen die Ausweisung gewehrt hat. Der Schuldenberg wird immer größer, die Jungen ziehen weg, da sich die Gemeinde keine Investitionen mehr leisten kann. Auch die Gäste werden immer weniger, die Betriebe können sich nur mehr schwer über Wasser halten. Das Dorf ist aufgund der jahrelangen Streitigkeiten gespalten. Kein Geld vom Kraftwerk, kein Geld über Natura 2000 Förderungen, kein Geld.

Welche Szenarien werden wohl die realistischeren sein?

 
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