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Weiter Politpoker und Stillstand an der Isel

Lukratives Wasserbauprojekt in Matrei trotz Förderzusage auf Eis.

Ein politisches Verwirrspiel um ein geplantes Treffen von Iseltaler-Bürgermeistern mit Mitgliedern der Landesregierung endete am 10. Dezember mit einem mageren Ergebnis. Zunächst wurden Termine verschoben, dann hatte nur Energie-Landesrat Josef Geisler Zeit für eine Besprechung, Umweltlandesrätin Ingrid Felipe war verhindert. Geisler sagte der vom Matreier Bürgermeister Köll angeführten Delegation lediglich weitere Gespräche zu. Thema war wie schon oft in diesem Jahr Natura 2000 und die Ausweisung der Iselregion, die vor allem von Köll, Dietmar Ruggenthaler (Virgen) und Anton Steiner (Prägraten) massiv bekämpft wird, weil die Dorfchefs im Oberen Iseltal mit Millioneneinnahmen aus Kraftwerksbauten kalkulieren. Von Matrei flussabwärts fürchten die Bürgermeister angeführt von Karl Poppeller (Ainet) vor allem wirtschaftliche Nachteile durch Natura 2000. Eigentlich sollte der Zonierungsvorschlag am Dienstag, 16. Dezember, in der letzten Regierungssitzung des Jahres abgesegnet werden. Dass die Blockadepolitik schon jetzt Geld kostet, zeigt ein Beispiel in Matrei. Dort hat die Bundeswasserbauverwaltung vor Monaten ein Projekt zur Flussaufweitung im Ortsteil Seblas vorgelegt, das von den Fischereivertretern, von der Matreier Opposition und Naturschützern begrüßt, derzeit aber politisch blockiert wird.
In diesem Bereich soll die Isel fischgerecht aufgeweitet und als Erholungsraum aufgewertet werden. Karte: basemap.at
In diesem Bereich soll die Isel fischgerecht aufgeweitet und als Erholungsraum aufgewertet werden. Karte: basemap.at
Insgesamt 420.000 Euro sind für das Vorhaben budgetiert. "Das Projekt Hochstoan bei Seblas wäre durch eine Leader-Förderung komplett ausfinanziert. Die Maßnahme ist touristisch wichtig, würde der lokalen Bauwirtschaft gerade in einer Zwischensaison Umsätze bringen und die Gemeinde keinen Euro kosten", erklärt Bernd Hradecky von der Matreier Liste. Kein privater Grundbesitzer sei betroffen. Dennoch blockiere Bürgermeister Andreas Köll das Projekt.
Bernd Hradecky von der Marteier Liste wirft Bürgermeister Köll Blockade eines wirtschaftlich sinnvollen Projektes vor. Foto: Martin Lugger
Bernd Hradecky von der Matreier Liste wirft Bürgermeister Köll Blockade eines wirtschaftlich sinnvollen Projektes vor. Foto: Martin Lugger
„Projekte im Sinne des Naturschutzes und der Steigerung der Lebensqualität dürfen nicht als Verhandlungsmasse in aussichtslosen Kraftwerksbemühungen missbraucht werden," erklären auch die Osttiroler Grünen in einer Aussendung vom 12. Dezember. Ihr Sprecher Thomas Haidenberger geht näher auf das Iselprojekt ein. Die derzeit vorhandene harte Uferverbauung würde abschnittsweise entfernt, der Auwaldstreifen verbreitert und die in diesem Bereich einmündenden Nebengewässer fischgerecht eingebunden. Die steile Uferböschung werde unter Sicherung des Hochwasserschutzes abgeflacht und ein gegliederter, ökologisch wertvoller Uferbereich geschaffen. Haidenberger: "Für die kommende Förderperiode ab 2015 ist ein Folgeprojekt etwas weiter flussabwärts mit Nebenarm, Brücke zur entstehenden Halbinsel und eine Aussichtsplattform vorgesehen, das auch die Attraktivität der die Isel begleitenden Rad- und Wanderwege deutlich steigern und ein Naherholungsgebiet schaffen soll. Auch dieses Vorhaben beträfe nur das öffentliche Wassergut.“ Die Grünen haben ein Argumentarium mit Fakten zum Projekt zusammengestellt. Fakten und Argumente für das geplante Iselprojekt zum Download: Iselaufweitung Hochstein-Seblas  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

15 Postings

thohai
vor 9 Jahren

@ MeineMeinung

Sie haben natürlich völlig Recht! Ich beanspruche aber für mich weder Allwissenheit noch uneingeschränkte Entfaltungsmöglichkeiten (oder war es absoluter Machtanspruch?)

Übrigens: Wer abschreibt (z. B. aus dem Protokoll der Sitzung des Gemeinderates der Marktgemeinde Matrei i. O. vom 27. 12. 2013) sollte seine Quelle ordnungsgemäß zitieren. Ist aber in diesem Fall weniger tragisch, denn auf eine Anerkennung als wissenschaftliche Arbeit werden die Kommentare wohl kaum Chancen haben.

 
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MeineMeinung
vor 9 Jahren

@ Thomas Haidenberger: Schade, dass Sie offensichtlich immer zuerst bei anderen nachfragen müssen, ob Ihre Behauptungen überhaupt „stimmen“.... Wir wissen im Iseltal hingegen ganz genau, wo sich welche Infrastruktureinrichtungen und Leitungen befinden, oder was Natura 2000 seit 20 Jahren für uns alle bedeutet: Die Tauernregion war nämlich schon vor mehr als 10 Jahren Vorbild für das Lechtal, z.B. beim Entwicklungsprogramm, und nicht umgekehrt, wobei man dort erstaunlicherweise auf einen „Nationalpark“ ausdrücklich verzichtet hat! Regionalobmann Ginther könnte sich ja erneut gerne in Osttirol beraten lassen, z.B. darüber, dass man sogar bei einem Naturparkhaus „elektrisches“ Licht installieren sollte, sodass man auch abends sicher über die Lechbrücke kommt...Und dass man direkt unter (!) einer 380-KV-Leitung bzw. direkt gegenüber (!) einem Industriegebiet mit Blick auf dasselbe wohl kein „touristisch wertvolles“ Naherholungsgebiet mit Kinderspieleinrichtungen und Aussichtsplattformen installieren sollte, wissen sie sogar in Nordtirol!

Leider hört der Umgebungsschutz nicht am (orographisch) rechten Ufer auf und natürlich sind alle durch „Rote Listen“ geschützten Arten und Lebensraumtypen bei einem „Natura2000“-Gewerbegebiets-Screening zu berücksichtigen...

Entweder haben Sie also selbst keine Ahnung von diesen Materien oder müssen einfach anderen Glauben schenken, die es mit der Wahrheit schon in der Vergangenheit nicht immer so genau genommen haben...Letztendlich zählt ohnehin nur, wem die betroffenen Gewerbebetriebe und landwirtschaftlichen Nutzungsberechtigten (laut Ihnen nur „auf Widerruf“', was sie sicherlich freuen wird...) glauben und wem nicht.

Was die Bevölkerung von grünen „Zwangsbeglückungen a la Natura200“' tatsächlich hält, kann sie bei Volksbefragungen und freien Wahlen zum Ausdruck bringen: Denn wir sind das Volk!

 
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thohai
vor 9 Jahren

@ Schotterentnahmen Im vorderen Iseltal sind die Genehmigungen zur Schotterentnahme schon vor (vielen) Jahren ausgelaufen. Die betroffenen Betriebe haben aber bei Flussbaumaßnahmen (z. B. Aufweitungen) immer wieder größere Mengen an Aushubmaterial zugeteilt bekommen.

@ TAL Die Trasse verläuft im Bereich „Hochstoan“ linksseitig der Isel durch das Gewerbegebiet.

@ Asphalt für den Radweg Dank an „nordtiroler“ für die Mitteilung im Kommentar

@ Nutzung des öffentlichen Wasserguts Auf diesen „besonderen Grundstücken“ gibt es keine Pachtverträge und auch kein Ersitzen von (Nutzungs-)Rechten. Alles geschieht „bis auf Widerruf“

@ Rote Listen haben mit Natura 2000 absolut nichts zu tun

@ Naturschutzgesetz Das Zitat „ (und teilweise schon jetzt über das Naturschutzgesetz…) “ ist eigentlich viel zu wichtig, um es nur in Klammern zu erwähnen. Es regelt nämlich schon ganz ohne Natura 2000 – Zertifikat das allermeiste, was angeblich erst kommen soll.

Wie die Osttiroler „Märchen vom Umgebungsschutz“ entstehen, ist einfach erklärt: Man nehme Bartgeier, Asphalt für Radwege, Raufußhühner (z.B. Auerhahn), Tamarisken, nicht genehmigungsfähige Hubschraubertransporte, selbst interpretierte Gutachten, Gewerbegebiete..., und mische alles so lange und so kräftig, bis ein richtiges Durcheinander herauskommt. Dann streue man noch ein paar „dubiose Bescheide" (!) , "unerfüllbare Ausgleichsmaßnahmen" und "Rechtsmittel" als Würze dazu –macht ja alles gleich noch viel geheimnisvoller - und verteile das Ganze gleichmäßig über Gemeindezeitungen, örtliche Versammlungen und Stammtische an die Allgemeinheit – klappt garantiert - und geschieht nicht zufällig.

Abschließend noch ein kleiner Mosaikstein: Diesen Montag hat der Gemeinderat von Zams nach dem der Bezirkshauptstadt Landeck als zweite gewählte Volksvertretung mehrheitlich beschlossen, sich nicht am dortigen INFRA-Kraftwerksprojekt an der Sanna zu beteiligen – und das ganz ohne „drohende“ Natura 2000 - Ausweisung. Inzwischen haben sich auch die bisherigen Interessenten „Energie West“ und „E-Werk Reutte“ zurückgezogen und wollen nicht länger Anteile am geplanten Kraftwerk erwerben.

 
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nordtiroler
vor 9 Jahren

@ Meine Meinung:

die in Ihrem Posting geäußerte Sorge, dass es durch eine Natura 2000-Ausweisung mit Sicherheit keine Möglichkeit mehr geben wird, den Iseltalradweg in diesem Abschnitt zu asphaltieren, ist unbegründet. Der Bauleiter des Life-Projekts Obere Drau wird auf Anfrage sicherlich auch Ihnen bestätigen, dass dort zwar die Asphaltierung wegen einer möglichen Beeinträchtigung der Querung für Amphibien geprüft, aber letztendlich bewilligt wurde. Auch mit Natura 2000 werden am Lech Gewerbegebiete erweitert, Steine abgebaut und Landwirtschaft in flussnähe betrieben. Allein 4,9 Mio EUR sind in Flussbaumaßnahmen investiert worden. Da sind lokale Erdbeweger ganz gut im Geschäft. Wieso soll das an der Isel anders sein? Sämtliche hartnäckig angeführte „Bedrohungen“ wurden bereits mehrfach in Luft aufgelöst. Zuletzt im September in der Veranstaltung in der WK in Lienz vom Leiter des Regionalmanagements Ausserfern und dem Obmann des Naturparkvereins Lech.

Übrigens: wider besseres Wissen (siehe NaGO.or.at Tamariske u. unzählige wissenschaftliche Arbeiten) zu behaupten, dass die Tamariske ein Neophyt an der Isel sei ist eigentlich eine versteckte Aufforderung zum Rechtsbruch, sprich heimlich Ausreißen einer geschützten Pflanze.

 
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spitzeFeder
vor 9 Jahren

@ Detektor

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Detektor
vor 9 Jahren

Eine verwunderliche und unschöne Diskussion – und außerdem: was hat dieses Projekt überhaupt mit Natura 2000 zu tun? Erstaunlich eigentlich, wie aus simplen Wasserbaumaßnahmen eine allgemeine Bedrohung der Zukunft entwickelt wird. Der Ursprung solcher Konstruktionen ist unschwer zu erraten.

Eine plumpe Verunglimpfung Andersdenkender wirft nur ein bezeichnendes Licht auf die Urheber und ersetzt keineswegs reale und glaubwürdige Argumente.

 
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sonnenstadtler
vor 9 Jahren

...für den einen oder anderen Gesichtsverlust wegen Fehleinschätzung oder Größenwahn (nun in der Iselkraftwerks-Geschichte eben von Matrei bis Prägraten) darf an der Stelle einmal nichts mehr weitergehen. In dieser Sackgasse sieht auch niemand mehr auf die überregionalen Entwicklungen am Energiemarkt und es bleibt auch keine Zeit mehr, die Mega-Projekte nachzurechnen bzw. zu prüfen, ob überhaupt noch eines der imaginären Ziele für die Region erreichbar sein könnte oder ob sich das Blatt aufgrund geänderter Rahmenbedingungen nicht doch schon längst gewendet hat?! ...Vordenken hin oder her, Ergebnisse egal, die EU-Förderung wird man schon lukrieren damit und dann sind wir wieder Osttiroler wie eh und je ;-) und verlassen uns auf die Macher und Diplomaten, die Dorfkaiser und Sesselkleber ...sch....n auf Visionen die von einer möglichst breiten Masse getragen werden; jeder für sich und ich für mich, nur so können wir im Wettbewerb der Regionen nach vorne kommen, oder?

 
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Ar m
vor 9 Jahren

@ Thomas Haidenberger & iseline: Umgebungsschutz ist kein Märchen, das wissen Nicht-Iselsberger und Nicht-Oberlienzer im Nationalpark Hohe Tauern schon seit vielen Jahren, Stichwort „Einflugschneise für Bartgeier“ mit Flugverboten für Bergrettungstransporte am Hochgasser, sogar außerhalb des Nationalparks...oder temporäre, kostenintensive Bauverbote (fast schon eine Million Euro Mehrkosten!) und nach dem Forstgesetz nicht erfüllbare Ausgleichsmaßnahmen für die Wildbach-und Lawinenverbauung im Bereich „Blöslahner“ in Hopfgarten i.D., wegen der Rauhfußhühner... oder punktuelle Versagung einer Abbaugenehmigung mit dubiosen Natura2000-Bescheiden und Rechtsmitteln (?) im Bereich einer eigentlich genehmigten Schottergrube der Fa. Bstieler, an der Isel im Virgental...Zu wenig Aufschrei damals, Herr Haidenberger?

Sie belügen die Osttiroler Bevölkerung, Wirtschaft und Landwirtschaft, wenn Sie beharrlich und wider besseren Wissens behaupten, daß es bei Natura2000 an der Isel nur um das Schutzgut „Deutsche Tamariske“ ginge: Sobald der Status erreicht ist (und teilweise schon jetzt über das Naturschutzgesetz...) gelten auch alle anderen, im Natura-Gebiet möglicherweise vorkommenden oder selbst nur vermuteten Lebensraumtypen und Arten nach der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie als Schutzgüter, mit allen damit verbundenen Konsequenzen im Umgebungsschutz!

Die Tamariske ist nur das Einstiegsmedium....Schon mal was von „Roten Listen“ gehört, Herr Haidenberger, oder von einem Gewerbegebiets-Screening, in Verbindung mit Natura2000? Am besten einfach nur ein bisschen im Internet recherchieren, es müssen nicht einmal komplexe EuGH-Entscheidungen sein...gilt im Übrigen auch für iseline...

 
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thohai
vor 9 Jahren

@ MeineMeinung

Ihre Meinung in Ehren - Darf ich Sie trotzdem höflich ersuchen zu erläutern, worin die Beeinträchtigung Ihrer "ach so geliebten Stauden" liegen könnte, wenn der Radweg entlang der Isel asphaltiert werden würde, oder weiterhin Strom über sie hinweg oder Rohöl über die TAL -Rohrleitung an ihnen vorbei? Vielen Dank im Voraus!

p.s. Zu anderen Punkten Ihrer "Argumentation" melde ich mich noch - demnächst ...

 
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iseline
vor 9 Jahren

@ar m

Schaut man sich die Daten im download an, erfährt man, dass das Projekt ausschließlich das öffentliche Wassergut betrifft. Man könnte sich also einfach über eine GRATIS Verbesserung und Aufwertung - immerhin 400.000 Euro wert - freuen und zugreifen, statt sie als wahnsinnig zu bezeichnen. Wahnsinnig wäre wohl jeder Unternehmer, der widerrechtlich in den Uferbereich (!!) der Isel, auf fremden Gut bauen wollte. Deshalb verstehe ich nicht, welche Nutzungskonflikte sich dadurch ergeben könnten. Kannst Du das genauer erklären?

 
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thohai
vor 9 Jahren

@ ar m

Wie Sie richtig feststellen, liegt die geplante Aufweitung auf Höhe des Gewerbegebiets Seblas, aber zur Gänze auf öffentlichem Wassergut am gegenüberliegenden Ufer. Ist es etwa geplant, das Gewerbegebiet auf die andere Seite des Flusses und ins öffentliche Wassergut zu erweitern?

Wenn nicht, sollten Sie bitte so nett sein, und der interessierten Leserschaft erläutern, welchen Einfluss die geplante Flussbaumaßnahme auf das Gewerbegebiet Seblas haben könnte. Bitte kommen Sie aber nicht wieder mit den bekannten „Märchen“ vom Umgebungsschutz. Da ist längst klar, dass alle zukünftigen Maßnahmen und Vorhaben außerhalb des öffentlichen Wasserguts auch weiterhin möglich sein werden, wenn Sie den Bestand des Schutzgutes (=allfällig irgendwann wachsender Tamarisken) nicht gefährden.

Seit dem Mahnschreiben der EU-Kommission im Juni 2013 prüft die BH Lienz bereits bei allen Verfahren des Gewerberechts allfällige negative Auswirkungen auf das Schutzgut. Mir ist bisher nicht zu Ohren gekommen, dass irgendwelche Genehmigungen verweigert worden wären. - Der Aufschrei wäre wohl kaum zu überhören gewesen.

 
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MeineMeinung
vor 9 Jahren

Für wie blöd halten dieser Hradecky und dieser Haidenberger eigentlich die Iseltaler Bevölkerung? Noch schnell ein paar „Netsch-Aufträge“ für die Iseltaler Erdbeweger, die „eh nur“ 180 Arbeitsplätze von Virgen bis Oberlienz anbieten, denen man aber gerade durch derartige Aktionen - sozusagen „im Gegenzug“ - dann Existenzgrundlagen, wie Schottergruben oder Brechanlagen im Iselbereich nehmen will: Dagegen war ja das Trojanische Pferd noch geradezu ein vorweihnachtliches „Tranparenzpaket“!

Aha: „Kein landwirtschaftlicher Grund, kein Gewerbegebiet betroffen...“ Wer nützt denn derzeit landwirtschaftlich seit Jahrzehnten diese Flächen, auch wenn sie der Republik Österreich gehören? Wer garantiert den Matreier Betrieben, gleich am gegenüberliegenden Iselufer, dass sie dann nicht durch zukünftige Umgebungsschutzzonen massiv betroffen sind, da sich noch bei allen derartigen Aufweitungen - siehe z.B. Bereich Ganz/Unterruggenthal - binnen kürzester Zeit Tamarisken „angesiedelt“ haben? Und diese unersetzbar wertvollen Stauden, die in unserer Region nur als Neophyten (oder Unwanted Organisms, wie die Australier oder Neuseeländer dazu zu sagen pflegen...) „eingeschleppt“ wurden, zählen bekanntlich viel mehr, als die Menschen, die seit Jahrtausenden in dieser Region leben...

Aha: „Touristisch sehr positive Maßnahme und interessanter Naherholungsraum...“, ausgerechnet direkt gegenüber dem Industriegebiet, direkt unter der 380-KV-Leitung und dann mit Sicherheit keine Möglichkeit mehr, den Iseltalradweg in diesem Abschnitt zu asphaltieren!

Wer hat eigentlich dieses Projekt jemals - vor seiner bereits erfolgten behördlichen Einreichung - den gewählten Organen der Gemeinde oder des Tourismusverbandes vorgestellt? Wer hat darüber die Bevölkerung informiert, die angrenzenden landwirtschaftlichen und gewerblichen Betriebe, die TAL, die APG oder den Abwasserverband? In welchem LEADER-Gremium wurde dieses Projekt jemals im Sinne von „Bottom-up“ beschlossen? Dieses erneute „Top-Down“ in Tirol wird den Europäischen Rechnungshof mit Sicherheit interessieren...Eine derart undemokratische „Zwangsbeglückung“ einer ganzen Region durch ein paar überhebliche Schreibtischtäter hätte es vor der grünen Regierungsbeteiligung in Tirol nie gegeben, Naturschutzdiktatur im Reinformat eben...!

 
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Randnotiz
vor 9 Jahren

Hradecky soll mal beweisen, dass wegen der „Deutschen Tamariske“ auch nur ein Gast mehr nach Osttirol kommt, das hat er nämlich vom Nationalpark in den letzten 20 Jahren auch stets behauptet: Tatsache ist aber, dass in der Nationalparkregion die Übernachtungen nur dort gestiegen sind, wo es zu den, von Hradeckys Familie anfänglich und heute nur noch von den Grünen bekämpften Ausbauten von Schigebieten und Beschneiungsanlagen gekommen ist, z.B. in St. Jakob, Matrei, aber vor allem in Kals: Überall sonst ist im Nationalpark nämlich touristisch „tote Hose“ und gab es sogar empfindliche Nächtigungsrückgänge!

 
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Ar m
vor 9 Jahren

Es ist einfach verrückt! In keinem anderen Bezirk Tirols würde man künstliche Aufweitungen und damit verbundene Tamariskenneuansiedelungen so nahe am wichtigsten und einzigen regionalen Gewerbe-und Industriegebiet des gesamten Iseltales durchführen: Der Standortplaner dieses „Wahnsinnsprojektes“ gehört sprichwörtlich „in die Wüste“ geschickt, der Plan auf dolomitenstadt zeigt das sehr gut! Da sind Nutzungskonflikte mit den rd. 15 Betrieben in Seblas und ihren fast 300 Mitarbeitern geradezu vorprogrammiert, künftig Natura 2000-Verträglichkeitsprüfungen und zusätzliche Bürokratie bei jeder noch so kleinen Erweiterung am laufenden Band? Da ist es kein Wunder, daß einige Unternehmen bereits die Standortfrage stellen...Die Isel wäre doch mit ihren fast 55 Flusskilometern lang genug, um Renaturierungen an wesentlich geeigneteren Stellen durchzuführen, denn mit Hochwasserschutz hat das ganze rein gar nichts zu tun!

Und wenn die Grünen oder der noch grünere „Vorwärts-Spitzenkandidat“ der „Matreier Liste“, Bernd Hradecky jetzt plötzlich für die Arbeitsplatz- und Wirtschaftspolitik in Matrei zuständig sein sollten, dann „gute Nacht Matreier Wirtschaft!“ Das wird ganz großen Stunk geben!

 
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iseline
vor 9 Jahren

Landesrat Geisler scheint vom Tiroler Landesparlament nicht allzuviel zu halten, wenn er genau zum Termin der Landtagssitzung am 10 und 11. Dezember ( Debatte und Beschluss zum Budget, Tourismusgesetz, Naturschutzgesetz, Wohnbau, usw...) nebenbei noch einen Termin vergibt. Weitere Treffen sollen folgen, um wie der Landesrat meint, einen "fachlich fundierten Kompromiss" zu finden. Diese interessante Wortschöpfung kann jeder gelernte Tiroler sicher sofort umgangssprachlich mit "politischen Händeln" übersetzen. Dass die EU-Kommision hier mitspielt und die obere Isel von der Nominierung ausspart, ist unrealistisch. Das sollte auch Herr Geisler einschätzen können und dazu stehen, statt wiederum zu verzögern und zuzuwarten. Vermutlich will er es wie sein Vorgänger bei der Ausweisung am Lech halten, und erst knapp vor der definitiven Klage einlenken. Nützen tut das weder dem Land noch dem Bezirk.

Inzwischen lehnt BM A. Kölll ein ausgereiftes Projekt an der Isel ab. Es befindet sich auf öffentlichem Wassergut und käme der Naherholung der Matreier und Gäste zugute. Ein gutes Projekt und 400.000 Euro abzulehnen, würde wohl sonst keinem Bürgermeister einfallen. Unfassbar!

 
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