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Livejazz und Hörbilder in der Spitalskirche

Finale Furioso für Ausstellung „Tiroler Musikleben in der NS-Zeit".

Zum Abschluss der Ausstellung „Tiroler Musikleben in der NS-Zeit“ wird Tiroler NS-Funktionsmusik live aufgeführt: Die beiden Jazzmusiker Philipp Ossanna (git) und Matthias Legner (vibraphon) werden u. a. den Standschützenmarsch aus dem Jahr 1942 bis zur Kenntlichkeit be- und verarbeiten. Bietet doch der Jazz genügend Stilmittel, um den hohlen Pathos der im Zeichen des Tirolertums entstandenen NS-Feiermusiken hörbar zu machen. Eingeschoben in das Musikprogramm gibt es Tondokumente aus der NS-Zeit zu hören.
Matthias Legner am Vibraphon. Foto: Matthias Breit
Matthias Legner am Vibraphon. Foto: Matthias Breit
Etwa Franz Lehar, wie er 1940 über seine Operettenkunst und den Führer plaudert: „Immer nur lächeln.“ Oder eine Radioreportage von Klaus Mann aus dem Jahr 1947 über seinen Besuch bei Richard Strauss, dem heuer zu seinem 150. Geburtstag zahlreiche Aufführungen (u. a. auch in Tirol) gewidmet sind. Über Strauss’ Tätigkeit als Präsident der Reichsmusikkammer, sein 1943 dem Hauptkriegsverbrecher Hans Frank, Generalgouverneur des besetzten Polen, gewidmetes Lied u. ä. wird dabei geflissentlich hinweggegangen. Klaus Mann berichtet, dass Strauss 1947 Hitler vor allem deswegen kritisierte, weil sich der Führer „übertrieben“ für Wagner begeistert hatte. Die Konzertbesucherinnen und -besucher haben an diesem Abend aber auch die Möglichkeit, am Abbau der Ausstellung aktiv mitzuwirken: die hohlen Kartonschachteln, auf die die Tiroler NS-Massenprodukte aufgezogen sind, werden müllkompatibel gemacht – Scheren und Messer vor Ort vorhanden. Finissage mit Livemusik am 14. März um 20.00 Uhr in der Spitalskirche Lienz Der Eintritt ist frei, Info auf www.stadtkultur.at  

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