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Virgentaler Opferwidder wird Kulturerbe

Die Prozession nach Obermauern wurde zum „Immateriellen Kulturerbe der UNESCO“ ernannt.

Die offizielle Verleihung der Auszeichnung findet am 26. April in Oberösterreich statt.
Die offizielle Verleihung der Auszeichnung findet am 26. April in Oberösterreich statt.
  Am Weißsamstag, dem ersten Samstag nach Ostern, findet alljährlich die Widderprozession zur Wallfahrtskirche Maria Schnee statt. Im Ortsteil Obermauern treffen die zwei Bittprozessionen aus Prägraten und Virgen zusammen. Eine der beiden Gemeinden führt einen weißen Widder mit sich, der mit Bändern und Blumen geschmückt ist. Gemeinsam ziehen sie hinauf zur Wallfahrtskirche, wo das „Opfertier“ nach altem Ritual vor der Messe dreimal um den Altar geführt wird. Jedes Jahr übernimmt eine Fraktion von Virgen oder Prägraten die Haltung des Opferwidders. Im heurigen Jahr ist die Familie Mariner in Göriach-Marin an der Reihe. Der Halter hatte früher das Recht, in der Gemeinde als Entschädigung den „Widderweizen“ einzusammeln, heute erhält er eine finanzielle Entschädigung für die Aufgabe, den weißen, gehörnten Steinschafwidder zu halten, zu pflegen und ihn für den großen Auftritt vorzubereiten. Das Virgentaler Opferwidder-Brauchtum begann mit der Pestepidemie im 17. Jahrhundert. Laut Überlieferungen gelobten die Virger und Prägratner eine jährliche Prozession mit einem weißen Widder nach Lavant, um von der Pest erlöst zu werden. Ein Votivbild in der Obermaurer Wallfahrtskirche, das einen mit dem Tod ringenden Widder darstellt, erinnert daran. opferwidder_virgen Seit 1920 wird der „Lauantwidder“, wie er umgangssprachlich noch immer bezeichnet wird, nicht mehr nach Lavant, sondern nach Obermauern geführt. Wurde das Tier früher nach der Messe versteigert, ist man inzwischen zum Losverkauf übergegangen. Der Gewinn daraus kommt den beiden Pfarrgemeinden zu Gute. Der Gewinner darf den Widder behalten oder weiterverkaufen. Die Anerkennung des Virgentaler Opferwidders als „Immaterielles Kulturerbe“ erfolgte auf Antrag der Bürgermeister beider Gemeinden, Dietmar Ruggenthaler und Anton Steiner. Eine Empfehlung zur Aufnahme gab auch Universitätsprofessor Olaf Bockhorn. Der Ethnologe mit engem Virgenbezug hat sich eingehend mit dem Brauch beschäftigt und eine ausführliche Dokumentation verfasst. Die beiden Prozessionen beginnen am 11. April um 7.30 Uhr in Prägraten a.G. bzw. um 8.15 Uhr in Virgen. Um 9.00 Uhr wird der Gottesdienst gefeiert wird. Im Anschluss daran findet die Widderverlosung vor der Kirche statt.

Ein Posting

le corbusier
vor 9 Jahren

Hab gehört man hat auch den ausdauernden Freiheitskampf gegen Nationalpark-Diktaturen eingereicht, geworden ist es dann doch der Widder.

Nein ehrlich, find ich a super Sache für Kultur und Tourismus, für Virgen und Prägraten. Rein aus Interesse, warum wurde der Widder ab 1920 nicht mehr nach Lavant geführt?

 
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