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Liste Fritz und SPÖ sehen Demokratiedefizit

Die Meinungen über die neue Landtagsgeschäftsordnung gehen auseinander.

Der Tiroler Landtag wird in Zukunft mit einer neuen Geschäftsordnung arbeiten. Foto: Tiroler Landtag
Der Tiroler Landtag wird in Zukunft mit einer neuen Geschäftsordnung arbeiten. Foto: Tiroler Landtag
Für die Liste Fritz und die SPÖ ist es eine "vertane Chance", die vor allem kosmetische Änderungen mit sich bringe, für die beiden Regierungsparteien ÖVP und Grüne hingegen wird die neue Geschäftsordnung den Landtag "definitiv demokratischer und transparenter" machen, so Gebi Mair, grüner Verhandler. Deshalb sei die Kritik der Opposition einfach nur "die übliche oppositionelle Pauschalkritik", und dass nur Liste Fritz und SPÖ am 21. April zur Pressekonferenz geladen hätten, sei ein Beweis dafür, dass die anderen Parteien die Kritik nicht teilten. Betrachtet man die neue Geschäftsordnung im Detail, findet man einige selbstverständliche Dinge, wie die Einführung der Gebärdensprache oder dass der ohnehin bereits etablierte digitale Livestream nun formell verankert wird oder dass in Zukunft geschlechtersensible Formulierungen üblich sein werden. Demokratiepolitisch bedeutender sind weitere Änderungen, wie das Ende der Beschränkung von Wortmeldungen und die Einspruchsregelung für Abgeordnete gegen den Ausschluss von Medien. Debatten werden in Zukunft bei mündlicher Beantwortung von schriftlichen Anfragen unmittelbar darauf stattfinden, ebenso wird es gleich nach den Landeshauptmannerklärungen im Landtag eine Debatte geben. Die Landesregierung spricht von 82 vereinbarten Paragraphen, während die SPÖ und die Liste Fritz eine reine Inszenierung sehen, die das Jahr gemeinsamer Diskussionen nicht wert sei. Es fehlten die Impulse, um das Gremium Landtag aufzuwerten, so die Abgeordneten der Liste. Als Oppositionspartei werde man weiterhin keine Experten in die Ausschüsse bringen können, auch sei die Anwesenheitspflicht der betroffenen Regierungsmitglieder im Ausschuss nicht durchsetzbar gewesen. Ausschussanträge könnten, so die Kritik weiter, noch immer "auf den Sanktnimmerleinstag" verschoben werden, indem die vorgeschlagene Aussetzungsfrist von sechs Monaten nicht eingeführt worden sei. Insgesamt hatte die Liste Fritz ein "Demokratiepaket" mit 77 Vorschlägen vorgelegt. Einige der Punkte mögen politisch interessant sein, wie die Öffnung der Ausschüsse für die Öffentlichkeit, standen aber nie real zur Debatte. Auch die unbegrenzte Anzahl von Wortmeldungen wäre der Opposition wichtig gewesen, ebenso die Möglichkeit, spontan aktuelle Themen auf die Tagesordnung zu bringen. Gebi Mair dazu: "Jede Partei ist mit unterschiedlichen Vorschlägen und Vorstellungen in die Verhandlungen gegangen. Weder die Wünsche der ÖVP noch unsere wurden 1:1 in die Geschäftsordnung übernommen." Ganz anders sieht das Andreas Brugger von der Liste Fritz. Die Grünen, so sein Vorwurf, "haben der ÖVP die Mauer gemacht und so sämtliche Änderungs- und Verbesserungsvorschläge blockiert.“

2 Postings

iseline
vor 9 Jahren

Wenn man ganz aktuell an die verspekulierten Gelder der Tiroler Hypo denkt, möchte man meinen, dass es jetzt selbstverständlich wäre, dass die Aufsichtsräte und Vorstände zur Berichterstattung und Vorlage von Bilanzberichten an den Landtag verpflichtet sind.

Nein, so weit geht dieses Demokratiepaket nicht! Und weil bereits ein Untersuchungsausschuss abgelehnt wurde, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Erweiterung des Fragerechts zu den Landesunternehmen abgelehnt wurde.

Allein dieses Beispiel, wo es um richtig viel verlorenes Geld für uns Tiroler geht zeigt, dass die schwarz-grüne Regierung kein Interesse an der so wichtigen Kontrolle durch den Landtag hat.

 
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gruenxi
vor 9 Jahren

Völlig unnötige Diskussionen, um viel Geld (unser Steuergeld) Warum brauchen wir in Österreich 1 teure.Bundesverwaltung, 9 ebenfalls teure Landesverwaltung und ?? andere Verwaltungen (Gemeinden) Alles zusammenlegen auf 1 Verwaltung, das wäre eine Reform, die auch den Namen verdient. Gleichzeitig muss ich sagen, dass diese Reform dzt. illusorisch ist, denn die mächtigen, aber kaum Verantwortung tragenden Landeshauptleute brauchen diese Landesverwaltungen, es müssen ja die eigenen Leute "untergebracht" werden .

 
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