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Supergiro: Mehr Verpflegung und kein Brotneid

Der grenzüberschreitende Radmarathon geht in die zweite Runde.

Im Vorjahr nahmen rund 400 Teilnehmer den radmarathon in Angriff, heuer sollen es bereits 1000 sein. Foto: Expa/Groder
Im Vorjahr nahmen rund 400 Teilnehmer den Radmarathon in Angriff, heuer sollen es bereits 1000 sein. Foto: Expa/Groder
Franz Theurl ist um eine Superlative nie verlegen, schon gar nicht beim Supergiro Dolomiti, dem "härtesten Ultra-Radmarathon Europas", der seinem Ötztaler Gegenstück zwar nicht den Rang ablaufen aber Paroli bieten soll. Im Ötztal dauert es genau einen Tag, bis die 5.000 limitierten Teilnahmetickets vergriffen sind. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber der Supergiro Dolomiti, die Ultravariante der klassischen Dolomitenradrundfahrt, kommt schon bei seiner zweiten Auflage gut in die Gänge. Nach rund 400 Teilnehmern im Vorjahr sind heuer laut Theurl bereits 640 gemeldet, maximal tausend Pedalritter sollen am Ende die 232 Kilometer und mehr als 5000 Höhenmeter in Angriff nehmen. "Die Plätze sind limitiert", erklärt der Langzeit LRC- und TVBO-Obmann und verweist einmal mehr auf die Umwegrentabilität von Events dieser Art. strecke-supergiro-dolomiti   Extremer, weiter härter – das sei der Trend. Bei einem Marathon mit diesen Eckdaten mischen nur noch Profis und richtig gute Amateure vorne mit. "Das sind keine Hobbyfahrer, die in der Früh aus dem Fenster schauen und sich bei Schönwetter auf´s Rad schwingen", erklärt der begeisterte Hobbyradler Theurl, "das sind Spitzenleute, die Tage vorher kommen und hier trainieren." Davon profitiere die gesamte Region, nicht nur Osttirol, sondern auch die Freunde jenseits der Grenze im Friaul, die mit Begeisterung bei der Sache sind und sich schon jetzt über einen Anstieg des Radtourismus freuen. "Brotneid ist dennoch fehl am Platz", meint Theurl, immerhin wachse hier eine traditionsreiche europäische Region wieder zusammen, verbunden durch den Sport. Apropos Brotneid – bei der diesjährigen Auflage von Supergiro und klassischer Dolomitenrundfahrt wird es nicht nur mehr Labe- und Trinkstationen geben, sie werden auch länger auf Nachzügler warten. Speziell im Lesachtal ging im Vorjahr manchem Absolventen der großen Runde ein isotonischer Kick für die letzten Kilometer bis Lienz ab und deshalb die Kraft aus.
Länger als bisher werden die freiwilligen Helfer entlang der Strecke auf die Radler warten.
Länger als bisher werden die freiwilligen Helfer entlang der Strecke auf die Radler warten.
Seit der ersten Dolomiten-Radrundfahrt, die von den "Lienzer Schwalben" in den frühen fünfziger Jahren veranstaltet wurde, arbeiten praktisch alle Helferinnen und Helfer in der Vorbereitung und an der Strecke ehrenamtlich. Und weil auch die Friulaner "außer 33 Euro für eine Stempelmarke" kein Geld vom Veranstalter haben wollen, sind die Kosten laut Theurl niedrig: "Alles zusammen kostet das Rennen 120.000 Euro, davon allein 30.000 Euro die Startgeschenke. Die Hälfte decken wir durch Startgelder, 25.000 zahlt der TVBO, 5.000 die Stadt, 3.000 das Land, der Rest kommt von Sponsoren." Größter Firmensponsor ist Gösser. Hier gibt´s die Räder zum Supergiro.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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