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Diskussion um Ärztegehälter geht weiter

Im Bezirkskrankenhaus Lienz ist man enttäuscht vom aktuellen Angebot.

Noch keine Einigung im Gehaltspoker an den Bezirkskrankenhäusern.
Noch keine Einigung im Gehaltspoker an den Bezirkskrankenhäusern.
Die Betriebsversammlung im BKH Lienz stand am 27. April schon vor Beginn unter keinem allzu guten Stern. Bei einer Sitzung der Träger der Tiroler Bezirkskrankenhäuser eine Woche vorher war –  zwar unter Ausschluss der Betriebsräte, aber in Anwesenheit der Ärztevertreter – ein neuer Vorschlag zu den Arbeitszeiten und Gehältern erarbeitet worden. Schon während der Sitzung war angezweifelt worden, dass dieses Ergebnis von den Ärzten angenommen würde. Im Zuge dessen wurde empfohlen, dass der Vorschlag in allen betroffenen Krankenhäusern vor den Betriebsversammlungen vorgestellt werde. Während dies in den anderen Bezirkskrankenhäusern geschah, fand solch eine Informationsveranstaltung in Lienz nicht statt. Mag sein, dass man davon ausging, dass die Ergebnisse ohnehin durch die Ärztekammer weitergetragen würden. Von Seiten des Betriebstrates und der Ärztekammer schien hingegen klar, dass man nicht zum Sprachrohr des Arbeitgebers werden wolle. Genau dies ist derzeit das Thema: Wer verhandelt für wen, wer sagt wem was und was kann oder darf davon in die Medien. Mehr noch: Egal, wie die Sache für die Ärzte weitergeht, steht das nächste Thema bereits vor der Tür – die Pflegedienste und die Arbeitszeiten sowie Gehälter aller weiteren Angestellten in den Bezirkskrankenhäusern. Wenn man von der aktuellen Diskussion nur ein bisschen weiter blickt, stehen wesentlich größere Themen an, etwa die Frage, wie das gesamte Gesundheits- und Pflegesystem in Osttirol in einigen Jahren aussehen wird, zumal es wenig Hoffnung gibt, dass der aktuelle Qualitätsstand in Bezug auf Anzahl der niedergelassenen Ärzte, Krankenbetten, Pflegeeinrichtungen etc. gehalten werden kann – ein Thema, über das meist nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Dabei geht es nicht nur um die aktuelle Gehaltsdiskussion, sondern auch um den vermehrten Bedarf an Pflege mit zugleich weniger jungen Ärzten und Pflegebediensteten, wenn die sogenannten Babyboomer erst einmal in Pension gehen. Aktuell aber wird noch immer über den derzeitigen Vorschlag der Träger der Bezirkskrankenhäuser diskutiert, und das sieht in Lienz so aus: Etwa 75 Prozent der angestellten Ärzte waren bei der Betriebsversammlung, die von Kurienobmann Ludwig Gruber, Oberarzt Robert Kepplinger und Betriebsrätin Manuela Schober geleitet wurde, am Montag anwesend. Das aktuelle Angebot (eine Einmalzahlung von brutto 5.000 Euro für die Turnus- und Assistenzärzte sowie 7.000 Euro für die Fachärzte; damit verknüpft werden soll eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten) wurde in Lienz per Handzeichen abgelehnt. Hauptgrund dafür war, dass nicht erklärt werden konnte, warum die beim Land beschäftigten Ärzte mehr verdienen als die Ärzte in den Bezirkskrankenhäusern. Den oben genannten Einmalzahlungen der BKH-Ärzte stehen folgende Summen der TILAK-Ärzte gegenüber: brutto 15.000 Euro für die Fachärzte und 12.000 Euro für die Turnus- und Assistenzärzte.

3 Postings

Franz Brugger
vor 9 Jahren

Bevor wieder die Wogen hochgehen wäre es angebracht, dass man das Btto-Grundgehalt, welches für Turnusärzte und Oberärzte (ohne Zusatzdienste, für 48h) im Gehaltsschema des Landes vorgesehen ist kundmacht.

 
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auslaender
vor 9 Jahren

Eine Einmalzahlung-lächerlich

Wenn man die medizinische Versorgung auch noch in den nächsten Jahrzenten in Osttirol sicherstellen will, werden Politik und Krankenhausträger nicht darum herkommen die Gehälter auf ein Niveau anzuheben die international Standard sind. Jungärzte wandern in Scharen ab. Zurecht. Insuffiziente Ausbildungssituation s. Turnus und schlechte Bezahlung.

Zur Situation in Deutschland:

https://www.marburger-bund.de/tarifpolitik/tarifvertraege

siehe Seite 6: Grundgehalt brutto monatlich Entgeltgruppe I = Assistenzarzt Entgeltgruppe II = Facharzt Entgeltgruppe III = Oberarzt Entgeltgruppe IV= leitender Oberarzt Die Stufen beziehen sich auf jährliche Steigerungen

 
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hubert
vor 9 Jahren

Man kann auch ein Krankenhaus tot sparen, auf Kosten der Patienten und des ärztlichen sowie nichtärztlichen Personals. So wie man hört und liest, wird es wohl wieder einmal das Pflegepersonal treffen und somit auch unmittelbar die Patienten. Mich würde da sehr interessieren, was der Erhalter, der Gemeindeverband mit den Osttiroler Bürgermeistern, dazu sagt. Bekanntlich stehen wieder Gemeinderatswahlen an und einige Bürgermeister möchten doch gerne im Amt bestätigt werden. Also ihr Patienten und Bedienstete des BKH Lienz. Geht zu euren Bürgermeistern und klagt euer Leid!

 
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