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Ich liebe den Slalom und Riesentorlauf

Der Obertilliacher Manuel Annewanter gilt als Nachwuchshoffnung im ÖSV.

Manuel Annewanter trainiert mehrere Stunden täglich. Fotos: Klara Fuchs
Manuel Annewanter trainiert mehrere Stunden täglich. Fotos: Klara Fuchs

Samstagmorgen. Anstatt auszuschlafen, treffe ich den jungen Skirennläufer Manuel Annewanter, der nach einer gelungenen Saison für eine kurze Zeit zu Hause im Osttiroler Obertilliach pausiert und sich auf die kommende Saison vorbereitet. Manuel ist seit Herbst 2015 professioneller Rennläufer, gehört dem B-Kader des Österreichischen Skiverbandes an und konnte schon einige große Erfolge erzielen.

„Seit ich zweieinhalb Jahre alt war, stehe ich auf den Skiern“, erzählt mir Manuel. „Mit zehn Jahren entschied ich mich dafür, die Schihauptschule in Neustift zu besuchen.“ Schon in sehr jungem Alter wählte der Heeressportler eine Skilaufbahn. „War das nicht sehr hart, so jung von zu Hause weg zu gehen?“ fragte ich ihn. „Die ersten Wochen waren sicher nicht ganz einfach“, antwortete er. „Aber von November bis April steht man fast jeden Tag auf der Piste, da hat man gar nicht mehr viel Zeit, um darüber nachzudenken“, so Manuel.

Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Mit 16 Jahren gewann der Slalom-und Riesentorlaufspezialist im Jahr 2013 gleich zwei Goldmedaillen beim Europäischen Olympischen Jugend-Winterfestival in Brasov, Rumänien. (EYOF – European Youth Olympic Festival). Auf die Frage, wie sich der Moment für ihn anfühlte, erzählte er mir: „Die erste Goldmedaille haben wir im Teambewerb gewonnen. Besonders toll für mich war aber mein Einzelsieg im Riesentorlauf, das war ein unglaubliches Gefühl! Durch die Goldmedaille wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin!“

Konzentration und Balance sind wichtig – und das, wie der junge Sportler sagt, ohne verbissen zu sein.
Konzentration und Balance sind wichtig – und das, wie Manuel sagt, ohne verbissen zu sein.

Im Winter stehst du fast jeden Tag auf der Piste. Wie sieht ein typischer Trainingstag für dich aus?

Der Wecker klingelt so um sechs Uhr, dann gibt es ein großes stärkendes Frühstück und danach wird den ganzen Vormittag auf der Piste trainiert. Am Nachmittag steht dann entweder noch eine Krafteinheit, Schnelligkeitstraining oder Regeneration auf dem Programm.

Das sind sehr lange und anstrengende Tage. Achtest du als Profi auch auf deine Ernährung?

Ja, in den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass die Ernährung immer wichtiger wird. Ich achte auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung und starte einen langen Skitag am liebsten mit Haferflocken, die ich in warmer Milch aufkoche. Dazu esse ich gerne Obst.

Beim Skifahren spielt auch der mentale Aspekt eine wichtige Rolle, hast du einen Mentaltrainer?

Ab und zu haben wir ein Mentaltraining in der Gruppe, aber meine persönliche mentale Unterstützung ist meine Mama, die mich in diesem Bereich immer wieder pusht und aufmuntert.

Welche ist deine Lieblingsdisziplin und was sind deine Stärken?

Ich liebe Slalom und Riesentorlauf. Deshalb spezialisiere ich mich auf die technischen Disziplinen. Zu meinen Stärken zählt bestimmt, dass ich sehr konsequent und hart für mein Ziel arbeite, aber das Ganze trotzdem nicht zu verbissen und verkrampft angehe.

Welche Trainingsaspekte sind für einen Skirennläufer noch wichtig?

Ein starker Rumpf ist für einen guten Rennfahrer sehr entscheidend! Rumpftraining steht bei mir fünf Mal pro Woche auf dem Plan und diese Einheiten können richtig anstrengend sein!

Hast du auch einen Tipp für uns, wie wir unseren Rumpf stärken können?

Ich zeige dir eine meiner Lieblingsübungen: Man legt sich mit dem Rücken auf den Boden und achtet darauf, dass man kein Hohlkreuz bildet. Jetzt wird die Spannung im Rumpf aufgebaut und das Becken wird langsam angehoben und anschließend langsam wieder gesenkt. Hier arbeiten speziell die unteren Bauchmuskeln. (siehe Bild)

Manuel zeigt die Übung vor: Muskeln anspannen und Rumpf mehrmals heben und senken (kein Hohlkreuz machen!)
Manuel zeigt die Übung vor: Muskeln anspannen und das Becken mehrmals heben und senken (kein Hohlkreuz machen!)

Danke Manuel! Was steht bei dir jetzt als Nächstes an?

Ich bin noch für ein paar Tage hier in Osttirol und nächste Woche starten schon wieder die ersten Vorbereitungen für den Winter. Ich werde am Stubaier Gletscher trainieren und dort viel an der Technik arbeiten. Auch mit meinem Selbstmanagement als Profiläufer werde ich arbeiten und auf Sponsorensuche für die kommende Saison gehen!

Manuel hat mich motiviert, nun auch selbst mehr an meinem Rumpf zu arbeiten, da eine starke Mitte sehr wichtig für Haltung und Körper ist. Wer neugierig geworden ist, selbst wie ein professioneller Skiläufer frühstücken will und ein gesundes Rezept sucht, findet eine Anleitung hier.

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