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Gegen Totalverbauung der Villgrater Bäche

Alpenverein Sillian zu Kraftwerksprojekten im Villgratental.

Das Villgratental ist mit seiner intakten Berglandwirtschaft und dem selbstbestimmten innovativen Weg des naturnahen Tourismus in den Alpen etwas ganz Besonderes. Nicht umsonst spielt derzeit die Gemeinde Innervillgraten in der „Champions League“ des Naturtourismus mit. Die Verbauung der drei Hauptbäche – des Staller-, Kalkstein- und Winkeltalbaches – bringt unwiederbringlich den Abstieg in die Regionalliga. Die Alpenvereinssektion Sillian spricht sich daher entschieden gegen diese Totalverbauung aller drei Bäche aus. Die einzige gangbare Alternative ist für uns ein Gemeinschaftskraftwerk im derzeit schon stark verbauten Bereich des Winkeltalbaches. Es sollte auch im Villgratental möglich sein, Gesamtinteressen vor Einzelinteressen zu stellen. Wir appellieren daher an die zuständigen Landespolitiker sowie an Bezirkshauptfrau Dr. Olga Reisner, sich für unseren Vorschlag einzusetzen. Anton Sint ÖAV Sillian / Obmann

3 Postings

werner
vor 9 Jahren

Als ich anlässlich eines Kurzurlaubes davon hörte konnte ich es nicht glauben: Die Gemeinde Innervillgraten will doch tatsächlich ein Kraftwerk bauen. Und dafür gleich drei wunderschöne Gebirgsbäche opfern. Und wenn‘s nicht der Plan wäre, ich würde gern herzhaft darüber lachen: die Wegelate-Säge würde ihres Wasser beraubt. Und dann, wenn Touristen dieses wunderschöne Beispiel einer Venediger-Säge besichtigen wollen, wird der das Wasser wie bei einer Klospülung hergeleitet und wieder zurückgepumpt. ZURÜCKGEPUMPT! Das wäre ein Schildbürgerstreich allererster Güte und reif für eine neue, eine Sonderfolge der Piefke-Saga.

Das Villgratental ist zum Bergsteigerdorf geadelt worden. Gleichzeitig aber plant man, die Grundsätze dieser Bergsteigerdörfer mit einem Kraftwerksbau zu unterspülen. Und damit auch die Touristen aktiv zu vertreiben. Denn die kommen ins Villgratental, um die Natur zu genießen. Und keine Kraftwerke, Druckrohrleitungen, Baggerarbeiten und dergleichen. Es ist zum Davonrennen.

Als ich dann auch noch die Finanzierungs-Details dieses Planes mitgekriegt hatte war ich baff. Dass so etwas in Zeiten knapper finanzieller Mittel von einer Gemeinde und einem Bürgermeister überhaupt noch angedacht werden kann erscheint mir schon als Affront gegenüber den Steuerzahler_innen. Und das Beste? Die Gemeinde hat das Geld für diese Investitionen gar nicht. Sie müsste es in Form eines Kredites aufnehmen. Unfassbar, wenn da das Land Tirol regungslos zuschauen würde!

Faktum ist: in Tirol schwimmen wir in elektrischem Strom. Exakt: wir produzierten 2012 7566 GWh Strom und verbrauchten damals 6 087 GWh. Daran hat sich prozentuell wenig geändert. Und jetzt will auch noch Innervillgraten mitmischen. Das alles würde in einem Desaster enden, für das schlussendlich wieder die Steuerzahler_innen aufzukommen hätten. Genug, sag ich. Genug!

 
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beobachter52
vor 9 Jahren

Werter Alpenvereinsobmann! Beim geplanten Kraftwerk Innervillgraten handelt es sich um ein Ausleitungskraftwerk! Das Wasser, das durch die Bäche fließt wird teilweise kurz ausgeleitet, treibt eine Turbine und rinnt gleich wieder ins Bachbett zurück. So wie früher hunderte Mühlen an unseren Gebirgbächen funktioniert haben! Umweltbeeinflussung gleich null, daher auch die (beinahe nicht mehr zu bekommende) naturschutzrechtliche Bewilligung des Landes! Dass jetzt jene, die das Kraftwerk jahrelang verzögert und damit massive Kostensteigerungen (Preissteigerungen, Rohstoffpreise, fehlende Einnahmen .... Innervillgraten könnte schon 7 Jahre Strom verkaufen), also die "Umweltschützer", Grüne und auch der Alpenverein jetzt die Experten sein wollen, die beurteilen, ob ein Kraftwerk rentabel ist oder nicht, ist schon wirklich ein Treppenwitz! Wenn es keine naturschutzrechtlichen Einwände mehr gibt, kommen die wirtschaftlichen ..... Außerdem sprechen Sie sich auch gegen die Verwendung des Winkeltalbaches aus, um zwei Zeilen später ein Kraftwerk im Winkeltal zu fordern! Wo sich der "stark verbaute Bereich des Winkeltales" befindet, wissen wahrscheinlich nur Sie! Herr Obmann, die Aufgaben des Alpenvereins sind ganz andere, als sich politisch auf die Seite der Extrem-Grünen zu schlagen! Das können Sie als Privatperson machen .....

 
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wolf_C
vor 9 Jahren

... solange ein Kraftwerksbauer und -planer, egal ob groß oder klein, egal ob reich oder arm, egal ob Besitzer oder Nichtbesitzer, nicht beweist, daß sein Bauwerk einen Nutzen für alle bringt, sollte ein Kraftwerk immer nicht gebaut sein ...

 
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