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Thema Asyl: Wie ist die „Quote“ in Osttirol?

Nur vier von 33 Gemeinden des Bezirkes beherbergen Flüchtlinge.

Wieviele Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten kann eine Wohlstandsgesellschaft „verkraften“? Und wer trägt die „Hauptlast“ bei der Unterbringung jener Asylsuchenden, die derzeit vor allem aus Syrien und Nordafrika fliehen? Eine interaktive Karte (hier der direkte Link) zeigt, dass trotz der Beteuerung, Österreich sei als Aufnahmeland in Europa mustergültig, von einem „vollen Boot“ nicht die Rede sein kann. 75 Prozent aller österreichischen Gemeinden beherbergen keinen einzigen Asylsuchenden, in Osttirol sind es sogar 88 Prozent. Nur in vier der 33 Gemeinden des Bezirkes sind Asylsuchende untergebracht. Interessant ist dabei auch die Zahl der Flüchtlinge in Relation zur Einwohnerzahl:
  • Lienz: 11.894 Einwohner, 118 Asylwerber = 0,99 Asylwerber/100 Einwohner
  • Dölsach: 2.235 Einwohner, 25 Asylwerber = 1,12 Asylwerber/100 Einwohner
  • Prägraten: 1.173 Einwohner, 19 Asylwerber = 1,62 Asylwerber/100 Einwohner
  • St. Johann i.W.: 274 Einwohner, 7 Asylwerber = 2,55 Asylwerber/100 Einwohner
Aus keiner der genannten Gemeinden sind Probleme bekannt. Würde man die Pro-Kopf-Quote der Stadt Lienz – auf je 100 Einwohner kommt dort ein Asylwerber – auf den Bezirk umlegen, dann könnten rund 490 Flüchtlinge in Osttirol ein sicheres und menschenwürdiges Quartier finden. Derzeit sind es 169. Damit kommt auf knapp 300 Osttiroler ein Asylsuchender.    
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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