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Bauern stöhnen unter Belastungen

Landwirtschaftskammer warnt: „Produktivität ertrinkt in Bürokratieflut!“

LK-Präsident Josef Hechenberger mit Bezirkskammerobmann Konrad Kreuzer, Bezirksbäuerin Michaela Pitterl, LK-Bezirksstellenleiter Martin Diemling und Vizepräsidentin Helga Brunschmid vor dem „Außer-Mantler“-Hof von Franz und Christine Wurnitsch (mit Enkel Raphael). Foto: LK Tirol/Schießling
LK-Präsident Josef Hechenberger mit Bezirkskammerobmann Konrad Kreuzer, Bezirksbäuerin Michaela Pitterl, LK-Bezirksstellenleiter Martin Diemling und Vizepräsidentin Helga Brunschmid vor dem „Außer-Mantler“-Hof von Franz und Christine Wurnitsch (mit Enkel Raphael). Foto: LK Tirol/Schießling
Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger ist verärgert. Die niedrigen Rohstoffpreise, die Produktionsbedingungen und zugleich hohen Anforderungen seien für bäuerliche Betriebe kaum mehr zu bewältigen. Insbesondere Verordnungen, wie die Verpflichtung, 14 Allergene auszuweisen, machen ihm Sorgen. Mit der Registrierkassenpflicht und der Nährwertkennzeichnungsverordnung stünden die nächsten Hürden bereits vor der Tür. „Der Bürokratieschwall erschwert die Arbeitsweise und trübt die Kreativität in der Veredelung und Vermarktung bäuerlicher Produkte. Unsere Direktvermarkter müssen die Auswüchse der Steuerreform mittragen, obwohl diese Lebensmittel aus bäuerlicher Urproduktion stammen und im Einheitswert bemessen sind.“ Hechenberger fürchtet, dass diese Entwicklung zu Lasten der Produktivität geht, und fährt fort: „Wir Bauern müssen uns auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren, und das ist die Produktion.“ Genau das sei derzeit aber kaum möglich. In einer Betriebsexkursion der Landwirtschaftskammer Tirol nach Virgen forderten die LK-Funktionäre die Politik auf, die Verordnungen für die Bauernfamilien rasch zu entschärfen. „Wir brauchen unter dem riesigen Papierkram noch Luft zum Atmen, damit wir weiterhin Lebensmittel in höchster Qualität für die Konsumenten erzeugen können“, so Vizepräsidentin Helga Brunschmid. Bezirksbäuerin Michaela Pitterl macht sich vor allem Sorgen um die Zukunft vieler Höfe: „Unsere Landwirtschaft muss so funktionieren, dass die jungen Leute die Höfe übernehmen und weiter aktiv bewirtschaften. Das wird nur passieren wenn es sich als ein attraktives Einkommensstandbein darstellt.“ Einen möglichen Lösungsansatz sieht Bezirkskammerobmann Konrad Kreuzer in der Vielfalt in den Betrieben. Eine solche sei krisenbeständiger, das zeige sich immer wieder, so Kreuzer: „Wird es in einer Sparte schwieriger, können solche Betriebe das phasenweise relativ gut wegstecken.“

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