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Asylwerber bringen Geld für die Gemeindekassen

Bei den „Ertragsanteilen“ zählen gemeldete Flüchtlinge mit.

In der öffentlichen Diskussion über die Aufnahme von Asylwerbern in Gemeinden werden fast ausschließlich Belastungen und Ängste thematisiert, die meist – zumindest bei den angepeilten Quoten von maximal 1,5 % der Gemeindebevölkerung – eher irrational sind. Sehr konkret sind dagegen die finanziellen Vorteile für die Gemeinden durch diesen unerwarteten Bevölkerungszuwachs. Asylwerber sind regulär gemeldet, zählen also als Einwohner. Das ist dann ein Vorteil, wenn über den jährlichen Finanzausgleich ein Teil jenes Geldes ausgeschüttet wird, das der Bund an Steuern eingenommen hat. Die Kommunen erhalten aus diesem Topf „Ertragsanteile“. Wieviel eine Gemeinde bekommt, hängt auch von der Einwohnerzahl ab. Die Stadt Lienz als größte Gemeinde des Bezirkes erhält pro Jahr mehr als elf Millionen Euro an Ertragsanteilen. Stadtkämmerer Peter Blasisker freut sich über 930 Euro für jeden Einwohner – und dazu zählen auch Asylwerber. Die derzeit rund 150 in Lienz beherbergten Asylwerber bringen der Stadtkasse also rund 140.000 Euro an zusätzlichen Bundesmitteln. Dölsach profitiert mit rund 25.000 Euro. Wer jetzt ins Treffen führt, dass die Unterbringung der Menschen auf der Flucht ja auch etwas kostet, hat zwar recht, aber diese Kosten belasten die Gemeindekassen nicht. Bezahlt wird die Grundversorgung der Asylwerber von Bund und Ländern im Verhältnis 60:40. Stichtag für die Berechnung der Ertragsanteile ist übrigens der 31. Oktober. Ausgeschüttet wird das Geld zwei Jahre nach der Zählung. Sieht man sich die aktuelle Bevölkerungsstatistik für den Bezirk an, dann könnten bereits die wenigen Asylwerber, die sich derzeit in Osttirol aufhalten, für eine Umkehr im viel bejammerten „Abwanderungstrend“ sorgen. Am 31. Dezember 2014 lebten im Bezirk Lienz exakt 48.896 Personen. Das waren um 94 Menschen weniger als am Stichtag des vorangegangenen Jahres. Schon hundert zusätzliche Asylwerber könnten also bei der nächsten Zählung für eine Jubelmeldung sorgen: Abwanderung in Osttirol gestoppt!
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

9 Postings

Instinktivist
vor 8 Jahren

@cato, also ich erkenne ihre Genialität wirklich an.

 
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bergfex
vor 8 Jahren

@Cato; Schon einmal daran gedacht als BürgermeisterIn zu kandidieren ? Ihre Gemeinde könnte sich glücklich schätzen.

 
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Kurgan
vor 8 Jahren

@golipi: Vielen Dank. Schön, dass Sie meine Genialität erkannt haben! Auch wenn Sie es dann wieder aufgrund von Argumentationsschwäche ins Lächerliche ziehen, aber was solls :-) Einfach tief durchatmen und mehr lächeln. ;-)

 
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golipi
vor 8 Jahren

Lieber Cato,

Sie haben die Lösung für alle Probleme gefunden. Gratulation. Warum stellt der Bund nicht sämtliche Arbeitslose einfach an? Dann erhalten alle ein Gehalt und zahlen brav Steuern. Es gibt keine Arbeitslosen mehr und alle sind glücklich.

Sie fallen genau unter die Kategorie Menschen, die nicht einen winzigen Schritt weiterdenken. Träumen allein ist ja nichts schlechtes, nur irgendwann sollte man wieder in die Realität zurückkehren.

 
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Kurgan
vor 8 Jahren

@golipi: Man stelle sich das vor: Plötzlich haben 5 - 6 Kindergärtnerinnen aus Osttirol deshalb eine Anstellung im Bezirk. Toll, denn dann müssen sie nicht "auswärts" arbeiten gehen, oder gar stempeln und ebenfalls das Sozialsystem in Anspruch nehmen. Stattdessen gibt es einen Arbeitsplatz daheim, wodurch sogar weitere Steuern ins System gespült werden.

Die Dauerjammerei, dass die Gemeinden kein Geld haben, liegt nicht an den Flüchtlingen, sondern daran, dass wichtige Einnahmen weggefallen sind und es den Bürgermeistern nicht gelungen ist, Wege zu finden um diesen Entgang zu kompensieren. Ich bin dafür, dass die Getränkesteuer wieder eingeführt wird. Denn der Wegfall dieser Steuer hat keineswegs dazu beigetragen, dass die Getränke günstiger wurden. Im Gegenteil.

 
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bergfex
vor 8 Jahren

Asylwerber bringen Geld für die Gemeindekassen..........

Also Herr Pirkner. Ich schätze ihre Kommentare, aber dem kann ich wirklich nichts abgewinnen.

@Cato......,Ich prophezeie, dass wir in wenigen Jahren froh über die „überraschende Zuwanderungswelle“ sein werden. Denn was jetzt investiert wird, kommt in einigen Jahren als Steuern wieder x-fach rein......

Und in der Zeit kosten die "Zuwanderer" nichts aus unserem Steuertopf? Sie lesen wohl nur das, was ihnen genehm ist oder ihre rosarote Brille ist angewachsen.

........Allerdings muss man dafür den Arbeitsmarkt öffnen und die Talente der zugewanderten Menschen nutzen...........

Im Interspar wären 3 Ziegen zu hüten. Von der Politik wird immer geschwärmt von "Fachkräften". Dann liest man wieder wie-viele Analphabeten dabei sind. Wenn schon in Österreich gut ausgebildete Menschen keine Arbeit finden (das ein fertig Studierter nicht als Küchenhilfe geht, versteht sich ja auch). Das diese "zugereisten Facharbeiter" unter jedem "Hohn-Lohn" angestellt werden , ist doch auch Tatsache.

Gebe @golipi & @nanny volkommen recht.

 
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nanny
vor 8 Jahren

Naja, ist ja ganz lieb aufgestellt, die Rechnung. So nach dem Motto: für mein Zimmer ist das alles finanziell doch recht gut, das Haus rundherum wirds schon aushalten, das finanzielle Ausdünnen, irgendwie.

 
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golipi
vor 8 Jahren

ich hätte noch eine gute Nachricht. Ihr braucht alle nicht mehr arbeiten gehen, bleibt zuhause, denn das Geld kommt eh vom Bankomat.

Sorry, aber dieser Artikel hat die selbe Weitsicht wie obiger Satz. Die Dümmsten unter uns glauben das wahrscheinlich ja, aber jeder mit einem Funken Verstand erkennt, dass dies Augenauswischerei bzw. der Versuch der Medien ist, das dumme Volk ruhig zu stellen.

Erstens, dass überhaupt keine Kosten für eine Gemeinde entstehen, ist schlicht Blödsinn. Vor allem bei den kleineren. Als Beispiel benötigt es Kindergärtnerinnen bzw. Helferinnen, Voksschullehrer usw. Nimmt man beispielsweise eine kleinere Gemeinde, wo es nur eine Kindergärtnerin gibt und es kommen nun 10 Asylkinder, benötigt diese Gemeinde eine zweite Helferin. Die ist zu zahlen. Und schon sind diese Mehreinnahmen verpufft. Nur als ein Beispiel.

Und die Aussage das 60% vom Bund und 40% vom Land kommen ist ja schön und gut, nur von wem wird sich der Bund und das Land das Geld holen? Von den Banken? Von den Reichen? Genau!! Wieder von uns allen. Und das wird auch wieder die Gemeinden treffen, sei es in Form von Subventionen, Bedarfszuweisungen oder sonstigem.

Guten Morgen liebe Träumer.

 
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Kurgan
vor 8 Jahren

Es ist an der Zeit mal in Chancen und Lösungen, und nicht immer nur in Problemen zu denken.

Ich prophezeie, dass wir in wenigen Jahren froh über die "überraschende Zuwanderungswelle" sein werden. Denn was jetzt investiert wird, kommt in einigen Jahren als Steuern wieder x-fach rein.

Allerdings muss man dafür den Arbeitsmarkt öffnen und die Talente der zugewanderten Menschen nutzen.

 
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