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Osttirols Gemeinden haben keine Frankenkredite

Bürgermeister und Bezirkshauptfrau bestätigen: Alles im Lot.

Foto: photocase.de/krockenmitte
No risk, much fun – die Osttiroler Gemeinden haben nichts riskiert und sehen deshalb gelassen zu, wie der Schweizer Franken teurer wird. Foto: photocase.de/krockenmitte
Die Entkoppelung des Schweizer Frankens (CHF) vom Eurokurs hat zu einer dramatischen Verteuerung von Fremdwährungskrediten geführt. Quer durch Europa sorgen sich nun nicht nur private Kreditnehmer um die aktuelle, zwanzigprozentige Erhöhung ihrer Schuldenlast, sondern auch öffentliche Haushalte. Bei deren bald fälligen Krediten müssten die erhöhten Kreditkosten mit öffentlichen Mitteln, sprich Steuern, abgedeckt werden. Das Land Tirol hat schon verlautbaren lassen, dass es selbst über keine Fremdwährungskredite verfügt. Für den Bezirk Lienz bestätigt nun auch Bezirkshauptfrau Olga Reisner, dass keine der Osttiroler Gemeinden durch Fremdwährungskredite belastet sei: “Der schon seit mehr als 25 Jahren in diesem Bereich tätige Gemeinderevisor hat mir bestätigt, dass es keine Fremdwährungskredite in Osttiroler Gemeinden gibt. Auch in der Vergangenheit ist man dieses Risiko nicht eingegangen.“ Sillians Bürgermeister Erwin Schiffmann sagt: “Wir haben in der Gemeinde immer darauf geachtet, kalkulierbare Risiken einzugehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Aufsichtsbehörde Fremdwährungskredite überhaupt noch zulassen würde.“ Seine Aussage deckt sich mit der Ansicht des Obertilliacher Bürgermeisters Matthias Scherer: “Die Aufnahme eines Fremdwährungskredits wäre für uns nie in Frage gekommen. Für mich war auch bei der Finanzierung des Baus meines eigenen Hauses diese Variante viel zu riskant, erst recht würde ich so ein Risiko nicht mit öffentlichen Geldern wagen.“ Matreis Bürgermeister Andreas Köll, in Kreditfragen oft geprüft, sagt über seine Gemeinde: “All unsere Kredite sind konservativ angelegt. Wir arbeiten in diesen Angelegenheiten mit einer privaten Finanzberatungsfirma zusammen. Für Gemeinden wie die Stadt Wien, die fast ein Drittel ihrer Kredite in CHF hat, ist die aktuelle Situation schon sehr bitter.“ Für privat Betroffene bietet die AK Tirol neben individuell vereinbarten Terminen in den lokalen Beratungsstellen auch einen zentralen Beratungs- und Informationstag am Dienstag, den 27. Jänner in der AK Tirol, Maximilianstrasse 7, an. Wer als Osttiroler die Reise scheut, kann sich unter der kostenlosen Hotline 0800/22 55 22 – 3030 von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag von 14 bis 16 Uhr Rat holen.
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

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