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„1914|1915“ im Rudolf-Stolz-Museum in Sexten

Die Sommerausstellung erzählt von Schicksalsjahren einiger Tiroler Künstler.

Beitragsbild-Sexten
Das Bild „Regentag in Sexten“ malte die bedeutende österreichische Stimmungsimpressionistin Marie Egner 1906 in Sexten. (Mischtechnik auf Karton, 63 x 85 cm)
Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg, der als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts in die Geschichte eingeht. Der Große Krieg verändert nicht nur die politische Landkarte Europas, er zerstört die Lebenspläne unzähliger Menschen in vielen Ländern Europas. Zeitgenössische Künstler gaben in eindrucksvollen, starken Bildern dieser alles verändernden Periode wieder. Einige dieser Arbeiten sind nun bei einer Ausstellung in Sexten zu sehen. Die Sommerausstellung „1914|1915“ im Rudolf-Stolz-Museum erinnert an das Schicksal zweier junger Sextner und einiger Tiroler Künstler, deren Leben sich mit dem Beginn des Großen Krieges schlagartig ändert. Der Schuhmacher und Bergführer Michael Rogger (*1888), der Holzschnitzer Josef Tschurtschenthaler vom Kramerhof in Moos (*1893), die Künstler Max von Esterle (*1870) und Rudolf Moroder Lenert (*1877) stehen stellvertretend für tausende junge Männer, die aus ihrem Lebensalltag herausgerissen und an den Kriegsschauplatz Galizien einberufen werden. Die Jahre 1914 und 1915 werden zu ihren Schicksalsjahren. Manche fallen schon in den ersten Kriegsmonaten, andere geraten in russische Gefangenschaft und kehren erst nach Jahren in die Heimat zurück. Die Ausstellung zeigt zum einen besondere Momente in kurz vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Bildern, zum anderen Werke, die Künstler am Kriegsschauplatz Galizien, in der russischen Gefangenschaft oder während des Ersten Weltkrieges geschaffen haben. Zu sehen sind Bilder von Max Angerer, Artur Nikodem, Max von Esterle, Marie Egner, Oskar Kokoschka, Albin Egger-Lienz, Alfons Walde, Karl Pferschy, Ernst Barlach, Christian Rohlfs, Käthe Kollwitz, u.v.m. Die gezeigten Werke sind auf besondere Weise miteinander verbunden und erzählen die Geschichte von Menschen vor und nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der „für die einen Leben, für die anderen den Tod“ bedeutete. Die Ausstellung „1914|1915“ wurde am Samstag, 28. Juni, um 18.00 Uhr im Rudolf-Stolz-Museum in Sexten eröffnet. Das Rudolf-Stolz-Museum wurde 1969 am Sextener Hauptplatz eröffnet. Es ist nach dem 1874 in Bozen geborene und 1943 nach Sexten übersiedelten Maler Rudolf Stolz benannt. Er schuf unter anderem 1924 das Fresko „Totentanz“ am Eingang des Sextener Friedhofs. Stolz gilt als Anhänger des Historien Malers Franz Defregger. Er verwaltete zusammen mit seinem Bruder Ignaz das Erbe Albin Egger-Lienz. Dem 1960 verstorbenen Stolz ist auch die Dauerausstellung „Rudolf und Albert Stolz als Kriegsmaler 1915/16“ gewidmet. Die Ausstellung ist vom 29. Juni bis 31. August, samstags und sonntags von 10 bis 12 und von 15 bis 19 Uhr, am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 19 Uhr und am Freitag von 15 bis 19 und von 20 bis 22 Uhr geöffnet. Außerdem gibt es die Bilder vom 3. September bis 5. Oktober jeweils Sonntag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Ausstellungs-Folder zum Download  
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

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