Neue Durst-Halle in Lienz offiziell eröffnet
Auf fast 4000 Quadratmetern werden Industrieanlagen gefertigt.
In Betrieb ist sie schon seit einiger Zeit, die neue Halle der Durst Industrial Inkjet Application GmbH, die als eigenes Unternehmen der Durst-Gruppe industrielle Tintenstrahl-Anwendungen baut. Am 26. September wurde das Firmengebäude offiziell eröffnet, mit viel Prominenz, vor allem aus dem Wirtschaftssektor.
Richard Piock, Präsident des Durst-Verwaltungsrates und profilierter "Osttirol-Vordenker", referierte und moderierte gewohnt pointiert. "Durst ist ein Wiederholungstäter. Nach vier Jahren, einer Zeitspanne in der wir normalerweise unseren Umsatz verdoppeln, eröffnen wir ein neues Werk". Die 16 Millionen, die das alles kostete, habe Durst aus dem Cash-flow der Lienzer Niederlassung ohne Kredite finanziert.
Das Ergebnis dieses Investments, geplant vom Lienzer Architekt Peter Paul Rohracher, kann sich sehen lassen. In der fast 4000 m2 großen Halle werden bis zu 80 Meter lange Industrieanlagen zusammengebaut und in alle Welt geliefert. Auf ihnen wird später Großes gedruckt, auf Glas, auf Keramik, Textilien, Papier und anderen Medien, sogar auf Beton. Die Halle hat eine Fußbodenheizung, mehr als 2000 m2 Thermo-Glasflächen und Niedrigenergiestandard. Vor der Tür der neuen Hightech-Fertigungsstätte erdet ein Steingarten die Besucher. Michael Unterwurzacher hat dafür alle in Tirol vorkommenden Gesteinsarten gesammelt und arrangiert.
"Als Nukleus der wissensbasierten Wirtschaft in Osttirol" sieht Piock das neue Werk. "Durst ist in seinem Management stabiler als die Politik" meinte der Langzeitmanager zur Lienzer Bürgermeisterin, die nach Helga Machné und Hannes Hibler – beide saßen im Publikum – bereits seine dritte Ansprechpartnerin an der Stadtspitze sei. "Lieber Dr. Piock, das ist Demokratie", konterte Blanik und zitierte in ihren Grußworten aus dem Wirtschaftsklassiker "Hidden Champions" von Hermann Simon, in dem auch Durst als verborgener Weltmarktführer erwähnt wird: "Das ist die Hochleistungselite der Wirtschaft. Durst hat 1400 Patente angemeldet."
Zwei Drittel der Hidden Champions seien abseits der Ballungszentren angesiedelt, bemerkte die Bürgermeisterin mit Blick auf Osttirols Randlage und würdigte Piocks Rolle im Vordenker-Prozess. Auf die SP-Bürgermeisterin folgte ÖVP-Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf mit Grußworten, dazwischen gab´s Blechmusik vom Feinsten, vorgetragen von Per Sonare, dem Ensemble rund um Jo Mair.
Dann war der kurze politische Part vorbei und Christof Oberrauch trat an das Rednerpult, Doyen der Eigentümerfamilie, die seit den dreißiger Jahren permanent am Auf- und Ausbau eines mittlerweile auf insgesamt 1250 Mitarbeiter angewachsenen internationalen Konzerns arbeitet, zu dem auch Alupress zählt. Dieser Zulieferer der Automobilindustrie hat Standorte in Brixen, Deutschland und im amerikanischen Laurens, South Carolina, von wo Harald Oberrauch angereist kam, Vertreter der dritten und jüngsten Führungsgeneration im Familienunternehmen. Er erinnerte auch an Klaus Schneider, den Osttiroler Durst-Manager, der am 26. März 2013 bei einem Lawinenunglück ums Leben kam. Ihm sei diese Halle gewidmet, erklärte Oberrauch.
Schließlich segnete Pater Raimund die Halle, Richard Piock las die Fürbitten und Per Sonare intonierte "Dem Land Tirol die Treue". Texte zum Mitsingen lagen auf den Besuchersesseln. Zum kulinarischen Abschluss gab es Fingerfood vom Haubenkoch.
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