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Osttirols Bauern fordern angepasste Agrarpreise

Minister Niki Berlakovich sprach mit Osttirols Bauern über die landwirtschaftliche Zukunft.

„Es geht um die Zukunft der heimischen Bauern“, prophezeite Bundesminister Niki Berlakovich anlässlich seines Osttirol-Besuches vor über 300 Landwirten in der Lienzer RGO-Arena am Dienstagabend, 24. Juli. „Wir haben in Österreich eine flächendeckende, produzierende Landwirtschaft, die die Umwelt schützt. Allerdings müssen wir diesen bäuerlichen Familien auch eine Planungssicherheit bieten“, betonte der Minister. Dies sieht auch Bauernbundobmann Martin Mayerl so. Er stellte fest, dass man am Weltmarkt nicht bestehen könne. „Daher braucht es die Ausgleichszahlungen der öffentlichen Hand“, so Mayerl.
Bauernbundobmann Martin Mayerl, BM Niki Berlakovich und Kammerpräsident Josef Hechenberger (v.l.) den Bauern eine Zukunft auf ihren Höfen geben.
Berlakovich will daher Maßnahmen wie die Ausgleichszahlungen für die Berglandwirtschaft und das Agrarumweltprogramm auch weiter beibehalten. „Das wird aber nur mit EU-Mitteln gehen“, erklärte der Minister, wobei die Union will, dass man ein Regionalmodell einführt, bei dem auf nationaler Ebene ausverhandelt wird, was jeder Bauer pro bewirtschafteten Hektar bekommt. Für den Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger, ist in dieser Frage Handlungsbedarf gegeben. „Aktuell bekommt ein Tiroler Bauer im Schnitt 106 Euro pro Hektar. Der österreichische Schnitt liegt bei 250 Euro. Warum soll ein Nikolsdorfer Bauer für sein Land weniger bekommen als ein Bauer, der nur ein paar Kilometer weiter in Oberdrauburg lebt?“, fragte Hechenberger. Er forderte daher einen Ausgleich, weil das Berggebiet ohnehin mit natürlichen Nachteilen zu kämpfen habe, was sich auch in den landwirtschaftlichen Einkommen widerspiegle. „Die Einkommen sind im Vorjahr zwar gestiegen, aber ein extremer Bergbauernbetrieb liegt mit 13.000 Euro Jahreseinkommen weit hinter Betrieben außerhalb des Berggebietes“, sagt Hechenberger.
Volles Haus beim Sommergespräch des Bauernbundes. Über 300 Bauern informierten sich über die aktuellen Themen der Agrarpolitik. Fotos: Tiroler Bauernbund
Dem stimmte auch Martin Mayerl zu. „Unsere Höfe sind durchschnittlich kleiner und viele verzichten auf künstlichen Dünger und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Osttirol ist ein Almenland, das mit einer aktiven Almwirtschaft auch die Tallagen schützt“, so Mayerl. Daher fordere er in der neuen Finanzperiode einen Ausgleich bei den Flächenprämien. „Jedes Hektar soll gleich viel wert sein“, so Mayerl. Zudem machte sich der Bauernvertreter für eine verbesserte Raumordnung stark. „Wir müssen etwas gegen den Flächenverbrauch tun. Täglich wird in Tirol ein Hektar verbaut und damit für immer versiegelt“, kritisiert Mayerl. Die überörtliche Raumordnung müsse effektiver werden. „Außerdem wäre es sinnvoll, eine höhere Althaussanierung auszuschütten, damit die vorhandene Bausubstanz erhalten wird“, so Mayerl.

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