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Hangrutsch beim Gepatsch-Stausee im Kaunertal

Uferstraße gesperrt. WWF sieht sich in seinen Warnungen vor unsicherem Kraftwerksausbau bestätigt.

Nach der Sperre der Uferstraße West am Gepatsch-Stausee im Tiroler Kaunertal am Dienstag sieht der WWF seine Bedenken gegenüber dem geplanten Kraftwerksausbau bestätigt. Die Hang-Instabilität sei bereits durch mehrere Gutachten belegt worden, erinnerte die Umweltorganisation am Mittwoch in einer Aussendung. Die von der Tiwag vorgelegten Unterlagen der Staubeckenkommission seien zudem "hoffnungslos veraltet", kritisierte Gewässerschutzexpertin Bettina Urbanek. Der WWF forderte erneut eine Prüfung durch unabhängige Fachleute. "Nachdem bereits die Uferstraße wegen Hangrutschgefahr gesperrt wurde, muss Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP, Anm.) sich nun endlich mit den akuten Sicherheitsbedenken beschäftigen, anstatt den von der Tiwag gewünschten Ausbau des Kraftwerks stur durchzuboxen", appellierte Urbanek. In den UVP-Unterlagen der Tiwag würden die "Massenbewegungen beim Gepatsch-Stausee" lediglich in einem Absatz thematisiert werden. Die Felsstürze und Rutschungen der vergangenen Jahre würden dabei ebenso wenig erwähnt wie die Folgen der Klimakrise.
Dieses Foto aus dem Jahr 2015 beweist aus Sicht des WWF, dass das Gestein über dem Speicher schon lange in Bewegung ist. Immer wieder kommt es zu Hangrutschungen. Foto: WWF/Praxmarer
Neben dem WWF forderte auch der Verein "Lebenswertes Kaunertal" einen Stopp des Bauprojekts und eine neuerliche Prüfung. "Jetzt wird sogar die Uferstraße aus Sicherheitsgründen gesperrt. Was muss denn noch alles passieren? Auch der aktuelle Bergsturz in Galtür zeigt, wie schnell so etwas gehen kann", warnte Obfrau Anita Hofmann. Aufgrund "akuter Hangrutschgefahr" war die Uferstraße West am Gepatsch-Stausee am Kaunertaler Gletscher gesperrt worden. Basis der Entscheidung sei ein aktuelles geologisches Gutachten, hieß es seitens der Kaunertaler Gletscherbahnen in einer Aussendung am Dienstag. Laut Gutachten, das auch rechtlich geprüft worden war, seien die Hänge entlang der Uferstraße "instabil". Die Uferstraße sei somit nicht mehr sicher passierbar. Im Kaunertal sorgt der Ausbau eines Wasserkraftwerks für laufende Diskussionen. Die Umweltschutzorganisation WWF hatte zuletzt bereits Gutachten vorgelegt, die eine geologische Instabilität der Hänge über dem Gepatsch-Stausee zeigen sollen. Der Ausbau in ein Pumpspeicherkraftwerk würde dies noch verschärfen. Die Tiwag wiederum argumentierte, dass die Situation rund um das Kraftwerk und dessen Ausbaupläne regelmäßig von der im Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft angesiedelten Staubeckenkommission geprüft würden. Die Pläne für das Mega-Pumpspeicherkraftwerk waren erstmals 2009 eingereicht worden. Die UVP war erstmals 2012 gestellt worden. Erst im Februar 2023 wurden die Unterlagen erneut eingereicht, mit einem Abschluss wurde frühestens 2027 gerechnet.

10 Postings

hangloose
vor 10 Monaten

was mir bei Stausee und Hangrutsch immer in den Sinn kommt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Vajont-Staumauer

 
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    bb
    vor 10 Monaten

    Das ist das Unglück, das chiller336 meint...

     
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      hangloose
      vor 10 Monaten

      ja, das stimmt, hab es zu spät gesehen und konnte mein Post nicht mehr löschen, also falls das jemand kontrolliert, kann mein Post gerne gelöscht werden.

       
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    le corbusier
    vor 10 Monaten

    @hangloose. besser könnte ein nickname nicht zum thema passen!

     
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Bergtirol1
vor 10 Monaten

Warum wird dann nicht einfach der See langsam entleert, bis von Geologen wider Entwarnung gegeben werden kann?!? ---ein Hang in Bewegung ist doch nie ein gutes Zeichen, oder?!?

 
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    Nickname
    vor 10 Monaten

    Der Not Aus Schalter ist im Innsbrucker Landhaus im Büro des Landeshautpmanns montiert.

    Der Hangrutsch zwischen Leisach und Thal hat gezeigt was möglich ist, nicht auszudenken was passiert wäre wenn dort ein Stausee gewesen wäre.

     
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chiller336
vor 10 Monaten

wer den ernst der lage nicht sehen will, dem sage ich nur ein wort: longarone. auch damals waren kleinere hangrutsche die vorboten, bis das aufgestaute wasser die unter dem hang gelegene lehmschicht zur rutschpartie für den riesigen hang darüber gemacht hat. man kann das ganze heute noch sehen, ein schöner ausflug, der erschreckende bilder im kopf zurücklässt ...

 
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    bb
    vor 10 Monaten

    Da gab es auch Gutachten und Warnungen, das Projekt wurde aber von der Politik durchgeboxt. Es ist wirklich ein berührender bis erschütternder Anblick...

     
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    unholdenbank
    vor 10 Monaten

    Das Kaunertal wird schön langsam zum TIWAG -Gaunertal. Die Geldgier ist halt ein Schwein!

     
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      ruhigblut
      vor 10 Monaten

      Bahahahaha is "Gaunertal" i hau mi weg, treffender gehts nimma :-)))

       
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