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Rechnungshof: Tratters Urlaub war unrechtmäßig

Schiefe Optik, weil Tratter als Landes­bediensteter außer Dienst Urlaubs­anspruch sammelte. Opposition schäumt.

Die Tiroler Oppositionsparteien FPÖ, Liste Fritz, Grüne und NEOS haben den Landesrechnungshof mit einer Sonderprüfung der „Dauerurlaubs-Affäre“ von Ex-ÖVP-Landesrat Johannes Tratter beauftragt. Tratter war nach seinem Ausscheiden aus der Landesregierung nach der Landtagswahl 2022 als Beamter in den Landesdienst zurückgekehrt und konsumierte dort sogleich einen 18-wöchigen Erholungsurlaub. Zudem fungierte er als ÖVP-Landtagsabgeordneter.

Das Land argumentierte damals aufgrund der heftigen Kritik der Opposition, dass der Anspruch auf Urlaub zu Recht bestanden habe und Tratter diesen quasi mitnehmen konnte. Dieser Darstellung hat offenbar aber der Landesrechnungshof widersprochen. Tratter habe den 18-wöchigen Urlaub zu Unrecht konsumiert.

Nach Ansicht der Prüfer bestehe für Zeiten einer Außerdienststellung kein Anspruch auf Erholungsurlaub. Während seiner Regierungstätigkeit hätte Tratter also keine Urlaubsansprüche als außer Dienst gestellter Landesbeamter sammeln und später konsumieren dürfen.

Die Opposition sieht sich durch den Bericht in ihrer Haltung bestätigt und hat in einer gemeinsamen Pressekonferenz einen Dringlichkeitsantrag für die kommende Landtagssitzung angekündigt. „Der Landesrechnungshof stellt klar, dass die ÖVP für den ehemaligen ÖVP-Landesrat eine Sonderbehandlung erfunden hat. Trotz des klaren Urteils beharrt die Mattle-ÖVP stur darauf, in dieser Angelegenheit alles richtig gemacht zu haben“, betont Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint. Er fordert rechtliche Konsequenzen:

„Das Ergebnis zeigt deutlich, dass bei der ÖVP im Zweifel immer für die eigenen Partei-Privilegien entschieden wird“, so FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger. Die Causa Tratter sei ein „Schlag ins Gesicht“ – sowohl für Menschen in der Privatwirtschaft, als auch im Landesdienst. Der Ex-ÖVP-Politiker habe „das Beste aus zwei Welten“ konsumiert, also die „Freiheiten der Privatwirtschaft und die Beamtenprivilegien im Landesdienst“, betont NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer.

In der Causa Tratter zieht die Opposition an einem Strang. V.l.: Gebi Mair (Grüne), Markus Sint (Liste Fritz), Markus Abwerzger (FPÖ) und Dominik Oberhofer (NEOS). Foto: Liste Fritz

„Der Urlaubskonsum von Tratter war sowohl unmoralisch, als auch unrechtmäßig.“

Gebi Mair, Grünen-Klubobmann

„Der Landesrechnungshof hat hier Postenschacher und Privilegienrittertum aufgedeckt. Der Urlaubskonsum von Tratter war sowohl unmoralisch, als auch unrechtmäßig“, kommentiert Grünen-Klubobmann Gebi Mair den Rechnungshofbericht. Vor diesem Hintergrund nahm die Opposition einmal mehr die Bestellung Tratters zum Geschäftsführer der „Neuen Heimat Tirol“ (NHT) ins Visier. Tratter sei nicht der beste Bewerber gewesen, was wiederum auf einen „schwarz-roten Postenschacher“ hinweise.

„Die Landesregierung hat diese Bestellung zu korrigieren und Tratter als Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol abzuberufen. Wer unrechtmäßig 18 Wochen Dauerurlaub konsumiert, ist für ein hohes Amt auf Kosten der Steuerzahler einfach nicht geeignet“, so Sint. Über den Dringlichkeitsantrag am Mittwoch im Landtag wolle man in dieser Sache Antworten erhalten. Die Chancen, dass der Antrag angenommen wird, seien „recht gut“, meint Mair: „Ich bin überzeugt, dass diesen auch einige in der ÖVP mittragen werden.“

6 Postings

isnitwahr
vor 5 Monaten

Im Vokabular der tiroler ÖVP ist das Wort "Unrechtbewußtsein" nicht vorhanden. Und trotz all der katastrophalen und immer wieder und immer häufiger auftretenden Vorkommnisse wird das Bauernland Tirol die schwarzen Manda auch weiterhin fleißig wählen, man profitiert ja davon.... mir graut vor der Zukunft

 
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so ist es vielleicht
vor 5 Monaten

Wieder ein Punkt mehr, diese abgehobene ÖVP nie mehr zu wählen! Schwarze Packelei, wie man es halt jahrzehntelang (vorallem seit Wallnöfer) gewohnt ist. Unsereins als Arbeiter bekommt 5 Wochen, max. 6 Wochen, nach 25 Jahren. So einer bekommt gleich 3x so viel nachgeworfen, da er sonst ja auf seine Bezüge verzichten hätte müssen, da er ja nix gehackelt hat, in dieser Zeit. Er muss nach seiner Zeit wohl am Hungertuch genagt haben, dass ihm diese 18 Wochen sooo wichtig waren. Genierer haben diese Personen wahrlich keinen mehr!!! Er soll einfach die Bezüge dieser Zeit zurück zahlen, dann war es ein unbezahlter Urlaub und die Sache ist vom Tisch.

Ich frage mich dazu ja nur, hat er in seiner Regierungsphase jeden Tag gearbeitet, also nicht dort eh auch seinen Urlaub genossen?????

Viele wissen nicht, wie sie noch über die Runden kommen, und so einer dieser Panzen streift doppelt ein, was für ein verheerendes Bild. Und ein solch moralisch Verkommener soll dann noch die Neue Heimat führen? Mag wohl sein, dass er fachlich der beste (schwarze) Bewerber war, aber moralisch steht ihm eine solche Verantwortung keines Falles mehr zu. Mich ekelts gerade vor solch gierigen Nimmersatten... 🤑🤑🤢🤮🤮

Immer das Gleiche, da wunderts nimmer, dass die (noch verkommenere) FPÖ immer stärker wird...

 
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    Bartgeier
    vor 5 Monaten

    Boa do host den Nagl aufn Koof getroffn👍 ....alles gsagt!!!

     
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spitzeFeder
vor 5 Monaten

Rechnungshof stellt Unrechtmäßiges fest. ÖVP-Granden stellen fest, dass daran nichts unredliches erkennbar sei. Banane > Republik > Österreich > Tirol.

 
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defregger
vor 5 Monaten

Irgendwie scheint mir die Moral in der Politik ( Farbe wurscht) ) nicht mehr vorhanden zu sein, man wird sie, so wie es aussieht, auch NIE wieder finden. Shame, das gemeine Fußvolk sollte sie aber HOCH halten.

 
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    le corbusier
    vor 5 Monaten

    Na, die Farbe is nit Wurscht! Während Korruption in den anderen Parteien gar nicht oder nur in Einzelfällen vorkommt, scheint es bei der ÖVP Teil des Systems zu sein. Maßstab ist nur noch das Strafrecht und falls es eng wird, werden Daten vernichtet und die Justiz attackiert. Der Filz zieht sich quer durch alle Ebenen, von Bund bis Gemeinde, durch Bünde und Kammern. Mich würds echt nit wundern, wenn die ÖVP nochmal wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung ("Mafia-Paragraf" 278a STGB) angeklagt wird.

     
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