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Im Schnitt arbeiten erwachsene Frauen unter 65 Jahren täglich sieben Stunden und 38 Minuten und mehr als die Hälfte der Zeit unbezahlt. Foto: iStock/AJ Watt

Im Schnitt arbeiten erwachsene Frauen unter 65 Jahren täglich sieben Stunden und 38 Minuten und mehr als die Hälfte der Zeit unbezahlt. Foto: iStock/AJ Watt

Studie belegt: Frauen arbeiten mehr als Männer

Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit folgt in Österreich traditionellen Geschlechterrollen.

Frauen verbringen nach wie vor mehr Zeit mit Arbeit als Männer. Das zeigt die von Bundeskanzleramt und Frauenministerium beauftragte neue Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria. „Arbeit“ setzt sich dabei zusammen aus Erwerbstätigkeit und unbezahlter Arbeit wie Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Freiwilligentätigkeit. Großer Unterschied: Zwei Drittel der Männer-Arbeitszeit entfallen auf Erwerbstätigkeit, während Frauen deutlich mehr unbezahlte Arbeit verrichten.

Für die nach 1981, 1992 und 2008/09 zum vierten Mal durchgeführte Studie wurden von Oktober 2021 bis Dezember 2022 rund 4.300 Haushalte auf freiwilliger Basis befragt. Dafür dokumentierten knapp 7.900 Haushaltsmitglieder ab zehn Jahren an zwei vorgegebenen Tagen in zehnminütigen Intervallen ihren Tagesverlauf.

Demnach wenden erwachsene Frauen unter 65 Jahren im Schnitt für unbezahlte Arbeit und Erwerbstätigkeit zusammengerechnet täglich sieben Stunden und 38 Minuten auf. Erwachsene Männer kommen auf durchschnittlich 13 Minuten weniger. Betrachtet man die Tätigkeiten getrennt, zeigen sich die geschlechterspezifischen Unterschiede deutlich: Männer wenden durchschnittlich vier Stunden und 56 Minuten für Erwerbstätigkeit auf - das sind rund zwei Drittel ihrer Gesamtarbeitszeit. Frauen kommen auf lediglich drei Stunden und 19 Minuten, das ist deutlich weniger als die Hälfte ihrer Gesamtarbeitszeit.

Umgekehrt verbringen erwachsene Frauen täglich durchschnittlich vier Stunden und 19 Minuten mit unbezahlter Arbeit. Männer kommen nur auf zwei Stunden und 29 Minuten, also fast zwei Stunden weniger. „Die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit folgt in Österreich weitgehend der traditionellen Geschlechterrolle“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. Dies sei seit der letzten Studie 2008/09 weitgehend unverändert geblieben.

Größter Teil der unbezahlten Arbeit ist nach wie vor die Hausarbeit. Frauen und auch Mädchen verbringen damit im Schnitt täglich um mehr als eine Stunde mehr als Männer und Buben. Besonders deutlich werde das bei einer Betrachtung von Frauen und Männern, die in einer Partnerschaft sind und im selben Haushalt leben. Auch bei gleichem Erwerbsausmaß übernehmen Frauen knapp zwei Drittel der Hausarbeit (64 Prozent). Selbst wenn die Frau in stärkerem Ausmaß als der Mann erwerbstätig ist, macht sie immer noch mehr als die Hälfte der Hausarbeit.

Ähnliches gilt für die Kinderbetreuung (z.B. Versorgung/Beaufsichtigung von Kindern, Lesen, Spielen, Lernen, Begleiten zu Aktivitäten und Terminen). Frauen, die mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren im Haushalt leben, wenden dafür im Schnitt knapp zwei Stunden täglich auf. Männer kommen mit 53 Minuten auf nicht einmal die Hälfte.

Gegenüber der letzten Zeitverwendungsstudie ist die durchschnittliche tägliche Gesamtarbeitszeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern um rund eine Stunde zurückgegangen: Bei den Männern entfällt der Rückgang dabei praktisch zur Gänze auf die Erwerbstätigkeit, bei den Frauen in etwa jeweils zur Hälfte auf bezahlte und unbezahlte Arbeit. Einschränkung: Aufgrund geänderter Methodik können die Erhebungen 2008/09 und 2021/22 laut Statistik Austria nicht direkt verglichen werden. Vergleiche seien als „Annäherung“ zu verstehen.

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Zudem zeigt eine Umfrage, dass die Meinungen je nach Alter und politischer Orientierung deutlich auseinander gehen.

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2 Postings

wolf_C
vor 5 Monaten

wer sagte doch gleich: ''Wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten“ ?? ... und da war noch etwas: “Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten und in immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, um zur Schule zu gehen” ... und wer jetzt glaubt mit ÖVFPÖ wird das besser, der hat nix gelernt ... 1,3 Millionen Menschen in Österreich sind armutsgefährdet – mehr als ein Fünftel davon sind Kinder bis 17 Jahre

 
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beobachter52
vor 5 Monaten

Die nächste Studie wird wohl ergeben, dass in Österreich deutlich mehr Frauen als Männer Kinder gebären und damit Österreich weiterhin "weitgehend der traditionellen Geschlechterrolle folgt" :-)! Gespannt bin ich nur auf das Ranking der OECD-Staaten ....

 
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