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„Ja heißt Ja“ und „One Billion Rising“

Was haben ein EU-Gesetz und eine weltweite Tanzaktion gemeinsam? Sie behandeln das Thema „Gewalt an Frauen“.

Eine Pressemitteilung der Statistik Austria aus dem Jahr 2022 zeigt, dass jede dritte Österreicherin zwischen 18 und 74 Jahren körperliche und oder sexuelle Gewalt erfahren hat. Jede vierte Frau wurde am Arbeitsplatz sexuell belästigt und knapp 22 Prozent der Befragten gaben zudem an, bereits Stalking erlebt zu haben. Diese erschreckenden Zahlen sollen nun europaweit bekämpft werden.

Am Dienstag, 6. Feber, haben sich dazu die EU-Mitgliedstaaten und das Parlament auf die Vereinbarung geeinigt, dass Gewalt an Frauen künftig schärfer geahndet wird. Straftaten wie Zwangsheirat, weibliche Genitalverstümmelung und Cybergewalt – Weitergabe intimer Bilder und Gewalt oder Hass im Internet – stehen künftig in der gesamten EU unter Strafe. Zudem müssen EU-Staaten eine nationale Hotline einrichten, welche Gewaltopfern rund um die Uhr und kostenlos zur Verfügung steht. 

Keine Einigung gab es bezüglich dem Straftatbestand Vergewaltigung. Von Kommission und Parlament wurde die europaweite Gültigkeit des Prinzips „Ja heißt Ja“ vorgeschlagen, welches in Schweden und Spanien bereits gilt und besagt, dass Frauen Sex ausdrücklich zustimmen müssen, damit Geschlechtsverkehr als einvernehmlich gilt. Die Ahndung eines solchen Vergehens verbleibt somit bei jedem Mitgliedsstaat selbst. 

„Heute machen wir den ersten Schritt, um Europa zum ersten Kontinent der Welt zu machen, der Gewalt gegen Frauen beseitigt.“

Frances Fitzgerald, Verhandlungsführerin des Europaparlaments

Wie man als Einzelne und Einzelner Solidarität zeigen kann? Beispielsweise als Teilnehmer:in an der weltweiten Tanzaktion „One Billion Rising“. Seit 2013 tanzen jährlich am 14. Februar Menschen in mittlerweile über 200 Ländern zum Song „Break the Chain“. In Osttirol sind in diesem Jahr das Frauenzentrum Osttirol in Kooperation mit der Tanzschule TanzArtTirol und die Mittelschule Sillian Teil der Kampagne. 

Schülerinnen und Schülern wurde vorbereitend das alte und neue Frauenbild näher gebracht. Es wurde diskutiert und geklärt, wie man betroffenen Mädchen und Frauen helfen kann. Anschließend fertigten einige Kinder Plakate an. Die Mädchen lernten auch die Choreografie der „One Billion Rising“-Bewegung und tanzten gekleidet in den Farben Schwarz, Weiß und Pink gemeinsam in der Aula. 

Die Mädchen der MS Sillian tanzten gemeinsam in der Aula gegen Gewalt an Frauen. Foto: MS Sillian
Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.

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„One Billion Rising“ ist ein weltweiter Protest. In Osttirol wird auch mitgetanzt. Proben am 23. und 30. Jänner sowie am 10. Februar.

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