Holz trifft
Tasche
Holz trifft Tasche
Nicht einfach ein Weihnachtsgeschenk, eher eine Investition in ein Naturprodukt mit Stil – MAHOTA-Taschen.

Manche Handtasche muss praktisch, nahezu unzerstörbar sein, das halbe Leben ihrer Trägerin soll darin Platz haben und zudem möge der Stil der Trägerin verkörpert werden. Nicht umsonst sprechen Psychologen von der Handtasche als „zweiter Heimat“ oder sogar als „Fluchtort“ der Frau.

Über Inhalte und deren Bedeutung wurde schon länger gemunkelt, bis es kürzlich Entwarnung gab, indem eine Münchner Handtaschentherapeutin – ja, auch diesen Beruf gibt es! – erklärte, dass Chaos in der Handtasche kein Problem darstelle, sondern lediglich ein Zeichen für Kommunikationsfreude sei – dies nur für den Fall, dass sich irgendwer Sorgen gemacht hätte. Neben solch einer Gewohnheitstasche existiert aber auch jene, die wesentlich mehr ausdrückt als Alltag. Vielmehr präsentiert sie ein Statement und einen Ausdruck dessen, wie ihre Trägerin lebt und wer sie ist. Dafür braucht es allerdings einiges an Individualität – der Tasche, nicht nur der Frau.

Manche sucht diese vermeintliche Einmaligkeit in einem Namen oder Logo, andere suchen ein besonderes Design. Wie aber wäre es zudem mit einem außergewöhnlichen Material? Das dürfte sich Familie Mattersberger von der gleichnamigen Tischlerei in Moos (Gemeinde Matrei) gedacht haben. So entstand die Idee einer Tasche aus Holz. Was unbequem und nahezu unumsetzbar klingt, existiert inzwischen in verschiedenen Formen und je nach Holzmaserung auch Farben. Lackiert wird das Stück nämlich in natur, sodass die Holzstruktur sichtbar bleibt, immerhin lebt die Tasche von genau dieser.

Es versteht sich von selbst, dass man diese nicht mit jedem Alltagsding vollfüllt – obwohl Marika Mattersberger sagt, es sei die erste Tasche, in der sie alles finde, weil sie selbst deren Innenleben so nähe, dass die Dinge nicht durcheinander geraten.

Apfel, Zwetschke oder Tulpe

Gefertigt werden die Taschen von Robert Mattersberger aus Edelholzfurnier. Zur Auswahl gibt es Tropenholz genauso wie heimische Hölzer, wobei Apfel und Zwetschke die Favoriten von Marika Mattersberger sind. Auch von Tulpenholz schwärmt sie.

Der Tulpenbaum ist ein Magnoliengewächs und vor allem in Nordamerika heimisch, wo sein Holz vor allem zu Türen, Fenstern und Furnieren verarbeitet wird. Er kann 40 und manchmal sogar bis zu 60 Meter hoch werden, mit bis zu eineinhalb Meter dickem Stamm. Tulpenholz ist besonders stabil und gut bearbeitbar.

Das Holz für jede Handtasche von Mattersberger wird mehrfach verleimt, in Form geschnitten, gebogen und wieder geleimt. Das Innenleben ist genauso exklusiv wie das Äußere und wird aus Leder gefertigt. Dazwischen wird ein Flies gelegt, damit der Inhalt schön weich liegen kann.

Robert und Marika Mattersberger bauen eines ihrer außergewöhnlichen Lifestyle-Produkte zusammen.

Scharnier, (Magnet-)Verschluss und Riemen werden wiederum unterschiedlich gestaltet. Bei einem Gewicht zwischen 1 und 1,2 Kilogramm pro Modell bewegt man sich im Normalbereich für eine Handtasche. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, soll man das gute Stück keinen großen Temperaturschwankungen oder extremer Witterung aussetzen. Man würde schließlich ebensowenig sein Holzregal in den Regen stellen.

Abzuwischen braucht man sie nur mit einem feuchten, weichen Tuch, ganz ohne Mittel. Ein bisserl so, als würde man seinen Wohnzimmertisch pflegen. Was in der Pflege keinerlei Anstrengung bedeutet, ist für die Herstellung ganz anders: Der Aufwand ist enorm. 22 einzelne Arbeitsschritte stecken in jedem Exemplar. So gesehen erübrigt sich die Frage nach dem Preis, diese Handtasche ist kein Schnäppchen, doch eines hat sie: Stil.

Edel wie eine Ausstellungsstück, tragbar und wunderschön. Handgemachte MAHOTA-Holzhandtasche aus Matrei.

Und diesen Stil inszeniert die Matreier Taschenmanufaktur auch mit einem modernen Markenauftritt, bis hin zur professionellen Website.  Wie die Stücke einer Ausstellung werden die Taschen von „Mahota“ – so heißt das Label – inszeniert, als gutes Beispiel dafür, wie traditionelles Handwerk und moderner Zeitgeist zu einer spannenden wirtschaftlichen Perspektive führen können.

Die Versuchung, diese wunderschönen und edlen Taschen dennoch lieber zu tragen, anstatt sie als Kunstobjekt zu behandeln, wird wahrscheinlich gewinnen. Bewundernde Blicke und manch spontane Frage sollte man einkalkulieren.

Informationen unter:
Informationen unter:www.mahota.at
Credits
  • Autorin: Daniela Ingruber
  • Fotografie: Miriam Raneburger / Alex Mattersberger

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