
Der Verein Lila Winkel (Vereinigung zur Rehabilitierung und Unterstützung von Opfern der NS-Zeit) und die Gemeinde Leisach laden anlässlich des 80. Todestages von Helene Delacher am Montag, 13. November 2023, um 19.00 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung und zur Verlegung eines Stolpersteins ein.
Programm im Gemeindesaal:
Moderation: Stefan Ribitsch
Begrüßungsworte: Bürgermeister Ing. Bernhard Zanon
"Erinnerung als Verantwortung für Generationen":
Peter Stocker, Vorstand Verein "Lila Winkel"
"Zivilcourage und Widerstand":
Dr. Gerti Malle, Historikerin, Mauthausen Guide
"Zukunft braucht Erinnerung":
Mag. Alexandra Schmidt, Obfrau Verein "Erinnern Villach"
"Stimmen der Jugend":
Junge Menschen erinnern
Übergabe VWA an die Gemeinde Leisach: Lena Huber
Musikalische Leitung: Walter Hasslacher
Helene Delacher arbeitet nach dem Besuch der Volksschule in der elterlichen Landwirtschaft, als Küchenmädchen und ab 1941 als Aufräumerin für die Stadt Innsbruck. 1938 tritt sie aus der katholischen Kirche aus und schließt sich den Zeugen Jehovas an. 1936 hat sie Alois Hochrainer kennengelernt, der sich wie sie zu den Zeugen Jehovas bekennt. 1940 werden beide vom Sondergericht Innsbruck wegen ihrer Betätigung für die verbotene Glaubensgemeinschaft, die jeglichen Wehrdienst ablehnt, verurteilt. Helene Delacher wird acht Monate im Gefängnis Innsbruck inhaftiert. Auch nach ihrer Freilassung hält sie an ihren Überzeugungen fest. Als sie im Juni 1943 illegale Schriften der Zeugen Jehovas dem in Südtirol lebenden Hochrainer übergeben will, wird sie am 14. Juni 1943 auf einer Hochalm in der Nähe der österreichisch-italienischen Grenze festgenommen. Am 4. Oktober 1943 wird Helene Delacher vom „Volksgerichtshof” wegen „Wehrkraftzersetzung in Verbindung mit dem Versuch landesverräterischer Lügenhetze” zum Tode verurteilt. Nachdem ihr Gnadengesuch abgelehnt worden ist, wird sie am 12. November 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.