
Das 1938/1939 für Parteidienststellen errichtete Gauhaus ist der größte noch bestehende NS-Bau in Tirol. Im Landhaus 1 in Innsbruck läuft derzeit in drei ehemaligen Räumen der Gauleitung die bis 4. Mai 2024 kostenfrei zugängliche Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus. Ein Tiroler NS-Bau und seine Geschichte“.
Im Rahmen des begleitenden Veranstaltungsprogrammes findet am Freitag, 20. Oktober 2023 um 15.30 Uhr eine kostenfreie 45-minütige Führung mit der Ausstellungskuratorin Hilde Strobl zur NS-Architektur des Landhauses unter dem Titel „Idee des auffliegenden Adlers“ statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Landhauses 1 am Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.
Hilde Strobl, Architekturhistorikerin des Archivs für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck, erläutert: „Die Architekten Walther und Ewald Guth gewannen 1938 den für das neu zu errichtende Gauhaus veranlassten Wettbewerb mit einem Entwurf, der die Idee des auffliegenden Adlers widerspiegelt. Zahlreiche Überarbeitungsphasen veränderten aber das ursprünglich geplante Erscheinungsbild des Gebäudes gravierend. In der Führung werde ich die Entwicklungsgeschichte des Gauhauses erläutern und zugleich auf die Rolle des baulichen Erbes im Kontext von NS-Architekturen eingehen.“
Beim Tag der offenen Tür im Landhaus am 26. Oktober 2023 führen die Kurator:innen Hilde Strobl und Christian Mathies Besucher:innen durch die Ausstellung – um 11.00, 13.00 (mit Gebärdensprachdolmetscherin) und um 15.00 Uhr. Die nächste Veranstaltung zur Ausstellung findet am 9. November 2023 um 19.00 Uhr im Großen Saal des Landhauses 1 statt: Dabei steht ein Gespräch mit der Zeitzeugin Marion Fischer auf dem Programm. Im Gespräch mit Horst Schreiber, Leiter von ERINNERN:AT Tirol, wird sie als Überlebende des Holocaust erzählen.