In einer Zeit, in der eine klinisch glänzende Außendarstellung Inhalte überdeckt, sind Momente rar geworden, die einen Blick hinter die Fassade zulassen. Das Museum der Stadt Lienz, selbst ein Blickfang für Einheimische wie Gäste, bietet in diesem Jahr in seinem Inneren die Möglichkeit, mit Kunst den Blick nach innen, den Blick über das alltägliche hinaus zu wagen.
Mit der Vernissage am Mittwoch, 28. Mai 2025, um 19.30 Uhr wird die Ausstellung „blicke nach innen. Nicäa“ auf Schloss Bruck eröffnet, eine hochkarätige Ausstellung voller spiritueller Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst. Sie entfaltet Bezüge zur Antike, Arbeiten in Mosaik lassen diese erkennen. Die Fragen nach dem Heiligen in der Kunst, ebenso nach dem, das Kunst und Religion gemeinsam haben und Bilder für das Zusammenkommen zu einem Konzil bilden den roten Faden in der Ausstellung. Der Eintritt zur Vernissage ist frei, eine Anmeldung unter museum@stadt-lienz.at jedoch erforderlich!
Das Konzil von Nicäa, das Kaiser Konstantin vor genau 1700 einberufen hat, fasste im Credo die christlichen Grundaussagen zusammen, spätere Zusammenkünfte setzten sich mit der Rolle des Bildes und der Bildfreundlichkeit auseinander. Kunst und Religion wurden nicht als Gegenpole verstanden, vielmehr boten Kunstwerke die Möglichkeit, in den Gedanken über das Zugleich von Zeitlichem und Ewigem zu versinken. Dies bildet auch den Leitfaden der von Dr. Hubert Salden entwickelten und mit Unterstützung der Diözese Innsbruck durchgeführten Sonderschau. Ein Gedanke, der sich durch die Künste zieht, etwa bei Peter Handke und seine Texte über die „Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt“. Dargestellt werden diese Ein-Blicke durch Arbeiten von Francesco Clemente, Gerald Domenig, Rebecca Horn, Hermann Nitsch, Kiki Smith, Susi Pop, Andy Warhol und vielen anderen.