Schloss Bruck: Verborgene Bilderwelten mit Kurator Hubert Salden

Von 1. bis 4. August haben interessierte Besucher:innen die Möglichkeit, die aktuelle Sonderschau „blicke nach innen. NICÄA“ mit dem Kurator Hubert Salden zu erkunden. An diesen Tagen wird Salden um jeweils 11.00 Uhr in offenen Sonderführungen seinen persönlichen Zugang zur Ausstellungsgestaltung präsentieren und für Fragen bereitstehen. Wer einen gesicherten Platz vorreservieren möchte, wird um ein E-Mail an museum@stadt-lienz.at gebeten.

Kurator Hubert Salden. Foto: Diözese Innsbruck / Brunner Images

Es klingt ja fast unglaublich, was sich da gerade auf Schloss Bruck tummelt: Mosaike aus Spilimbergo neben solchen aus dem Libanon. Arbeiten von Andy Warhol neben faszinierenden Bildern von Kiki Smith. Kunstwerke aus der Hand von Rebecca Horn und der Silberschatz des Klosters aus Chartre. Fesselnde Kunst von Hermann Nitsch und Arnulf Rainer – und noch viel mehr.

Foto: Museum Schloss Bruck / Wolfgang C. Retter

Aber wie kommen diese nach Lienz, und was ist der rote Faden? Der Kurator Hubert Salden hat hier mit Unterstützung von Bischof Hermann Glettler eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst der Spitzenklasse erarbeitet, deren Ankerpunkt weit, weit zurück liegt. Als Kaiser Konstantin vor genau 1700 Jahren, die Bischöfe der damals bekannten Welt zum ersten Ökumenischen Konzil nach Nicäa einlud, erhoffte er sich eine geeinte Kirche und damit Stabilisierung seines Reiches. Die „Pax Romana“ sollte gewahrt werden. Trotz des Richtungsstreits innerhalb der Glaubensgemeinschaft entfaltete dieses Treffen eine enorme Wirkungsgeschichte: Der christliche Glaube hat durch die Ikonen, die majestätischen Mosaike und die sakralen Bauten im Stile der römischen Basiliken eine neue Sichtbarkeit erlangt.

Wie auch die Religion weist die Kunst über das Sichtbare hinaus. BLICKE NACH INNEN – das kann doppelt verstanden werden. Die dargebotene Kunst bietet Einblicke. Einblicke in die Gedanken der Künstler, in eine Welt des Jenseitigen. BLICKE NACH INNEN – das kann aber auch die Aufforderung an den Besucher sein, sich selbst mit seiner Sicht, seiner Welt, seinen Gedanken zu beschäftigen. Das Ich und das Wir, das Selbst und das Jenseitige, ganz abseits von jeder Religion.

Foto: Museum Schloss Bruck / Wolfgang C. Retter