Theater-Premiere „Das Mädchen von Aguntum“

Im Jahre 1933 wurde bei Grabungsarbeiten in Aguntum die Reliefdarstellung einer Frau mit Spiegel und Krug – das Mädchen von Agunt – entdeckt. Aus einem grobkörnigen Marmorblock regionaler Provenienz herausgemeißelt, wurde das Artefakt vor der Westmauer eines nicht vollständig freigelegten Bauwerks unweit der frühchristlichen Grabkapelle aus circa 60 cm Tiefe geborgen. Archäologen datieren den Fund auf das 2./3. Jahrhundert. Dem Grabungsbericht zufolge lag die Reliefplatte direkt neben einem Marmorblock mit der nicht veredelten, trapezförmigen Rückseite nach oben. Diese hatte wohl als Trittstein einer Türschwelle sekundäre Verwendung erfahren.

Von Archäologen wird das Mädchen von Agunt, es zeigt ein Mädchen in norischer Tracht mit einem Handspiegel und einem Krug in den Händen, primär als Toilettdienerin beschrieben. Lange Zeit gehörte das Relief zum Bestand der archäologischen Sammlung auf Schloss Bruck (Lienz), die 2011 zugunsten der strategischen Neuausrichtung für das Museum Aguntum aufgelöst worden ist. Im selben Jahr, am 3. August 2011, kam das Mädchen von Agunt schließlich nach Aguntum zurück. Und im Jahre 2020 wurde das Relief mit dem Mädchen von Agunt zum Tiroler Objekt des Monats März gekürt.

Das Mädchen von Agunt, Cincia (Paulina Plattner), und Mutter Amma (Rosi Webhofer), Foto: Kulturinitiative Dölsach

Der Kärntner Theaterregisseur Alfred Meschnigg konnte das Bestsellerautorenpaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath (bekannt unter dem Pseudonym INY LORENTZ) dafür gewinnen einen Roman über das sogenannte „Mädchen von Aguntum“ zu schreiben. Im Juli 2020 besuchten Iny Lorentz, gemeinsam mit Meschnigg, die Römerstadt Aguntum und widmeten ihre Aufmerksamkeit der marmornen Reliefplatte mit dem Abbild des Mädchens von Aguntum, sowie der Historie rund um die ehemals römische Stadt Aguntum. Für das „Mädchen von Agunt“ hat Alfred Meschnigg eine Bühnenfassung erarbeitet, die ab September 2023 an jenem Ort zur Uraufführung gebracht wird, an dem das wunderschöne Relief gefunden wurde.

Premiere feiert das Theaterstück am Freitag, 8. September 2023, um 20.00 Uhr im Museum Aguntum. Das Ensemble der Kulturinitiative Dölsach lädt herzlich dazu ein!

Karten-Telefon: +43 660 7110766 (Montag bis Freitag, jeweils von 17.00 bis 19.00 Uhr). Vorverkauf 20 Euro, Abendkassa 24 Euro

Weitere Aufführungstermine:
10. / 13. / 14. / 15. / 16. / 17. / 20. / 21. / 22. / 23. / 24. / 28. / 29. September 2023 und 1. Oktober. Beginn jeweils um 20.00 Uhr

Die beiden Obmänner der Dölsacher Theaterwerkstatt und Kulturinitiative: Wolfgang Michor als Crispinus und sein alter Ego Robert Possenig als Erzähler.