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EOOS – Design wie eine Rockband

Das MAK widmet dem Designertrio in Wien eine große Werkschau.

EOOS (v. l.): Martin Bergmann, Harald Gruendl und Gernot Bohmann  (Foto: Udo Titz)
EOOS (v. l.): Martin Bergmann, Harald Gruendl und Gernot Bohmann (Foto: Udo Titz)
Als der Lienzer Martin Bergmann mit zwei Studienkollegen (Gernot Bohmann und Harald Gruendl) das Designlabel EOOS gründete, hätten sich die drei wohl kaum erträumen lassen, wie erfolgreich sie schon in wenigen Jahren sein würden. Heute, 20 Jahre später, gehören sie zu den international bekanntesten Designern, ausgezeichnet mit mehr als 130 renommierten Preisen. Die Liste ihrer Kunden reicht im wahrsten Sinne von A bis Z: von Alessi über Armani, adidas, bulthaup bis hin zu Walter Knoll und Zumtobel, um nur einige zu nennen.
EOOS, Lichtlüfter für bulthaup "b2", 2010, mit Dreibeintopf, Oberitalien/Tirol, ca. 15. Jh. (Foto: MAK/Nathan Murrell)
EOOS, Lichtlüfter für bulthaup "b2", 2010, mit Dreibeintopf, Oberitalien/Tirol, ca. 15. Jh. (Foto: MAK/Nathan Murrell)
Das besondere an ihrer Arbeit ist ihre Begeisterungsfähigkeit – auch heute noch. Wenn man von Martin Bergmann durch die Räume des Designstudios geführt wird, gleicht das einer Liebeserklärung an seinen Beruf, die Geschichte von EOOS und an die Mitarbeiter/innen. Jeder von ihnen wird mit einer besonderen Bemerkung vorgestellt. Jedes Möbelstück hat seine eigene Erzählung. Wenn man dann vor dem firmeneigenen 3D-Drucker steht, mit dessen Hilfe die Entwürfe im Kleinformat getestet werden können, weiß man, dass man im Allerheiligsten angekommen ist, gleich neben der Gemeinschaftsküche, denn Martin Bergmann und seinen Kollegen ist eines ganz wichtig: das gemeinsame Erarbeiten und Tun. Früher hatten sie die Vorstellung, „wie eine Rockband zu arbeiten“. Heute mischt sich diese Passion mit höchster Professionalität und dem sympathischen Wissen, dass neben all dem Erfolg auch das Leben an sich eine Rolle spielt: Zeit mit den Kindern zu verbringen, zu kochen (eine weitere Leidenschaft des Designers) und immer wieder nach Lienz zu kommen, sind ein paar der Lebensbereiche, die Kraft für neue Entwürfe geben. Dementsprechend ist es wahrscheinlich kein Zufall, dass die Möbelstücke von EOOS mit natürlichen Materialien arbeiten, und immer die eine Frage beantworten können: Warum? Nie ist da eine Schraube zu viel, nie etwas verborgen, das lieber verborgen bliebe. Jeder Zentimeter ergibt Sinn sowohl für die Statik, die Bequemlichkeit und ebenso für das Auge, denn neben aller Praktikabilität beinhaltet jeder Entwurf eine wohltuende Klarheit, deren Schönheit es kaum zulässt, den Blick abzuwenden. Zeit, dem Trio eine Ausstellung zu widmen: Ausstellungseröffnung im Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien ist am 27. Jänner 2015. Die Werkschau wird bis 17. Mai zu sehen sein. Mehr dazu im nächsten Dolomitenstadt-Magazin.

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