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Lokale Wirtschaft hält sich am Bau zurück

Wenig Resonanz bei Ausschreibungen für Bad und Altenheim.

Hat die heimische Bauwirtschaft kein Interesse an großen Projekten? Foto: Wolfgang C. Retter
Hat die heimische Bauwirtschaft kein Interesse an großen Projekten? Foto: Wolfgang C. Retter
"Die heimische Wirtschaft hat uns sehr getrieben", unterstrich Bürgermeisterin Elisabeth Blanik bei der Gemeinderatssitzung vom 10. März, wo unter anderem die Auftragsvergabe für die Bauaufsicht zur Umsetzung der Haustechnik im neuen Dolomitenbad Lienz erfolgte – an eine Firma aus Kaprun. Auftragsvolumen: 80.000 Euro. Stephan Tagger, Obmann des Bauausschusses verwies darauf, dass bei dieser Vergabe und auch bei anderen Projekten der Stadt das Interesse heimischer Unternehmer überschaubar gewesen sei. Zunächst wurden im konkreten Fall überhaupt nur Betriebe aus Osttirol um ein Offert gebeten. Weil sich aber lediglich ein Unternehmen ernsthaft interessierte, lag kein Vergleichsangebot auf dem Tisch und eine neue Ausschreibung mit größerem – aber immer noch recht regionalen – Radius erfolgte. An dieser zweiten Runde nahm kein Osttiroler Unternehmen teil.
Der Obmann des Bauausschusses ist jetzt auch Vizebürgermeister von Lienz: Stephan Tagger. Archivbild: Martin Lugger
Stephan Tagger rät heimischen Unternehmen, zur Umsetzung großer öffentlicher Projekte Arbeitsgemeinschaften zu bilden. Archivbild: Martin Lugger
Ähnlich wie Tagger ortet auch Blanik eher wenig Offensivdrang bei den Osttiroler Gewerbebetrieben der Bauwirtschaft: "Beim Wohn- und Pflegeheim Nußdorf-Debant, wo wir extra kein Generalunternehmer-Projekt gemacht haben, um heimische Betriebe zu fördern, ist die Situation ähnlich. Ich habe einen Installateur gefragt, warum er nicht offeriert. Die Antwort war: wir haben keine Kapazitäten frei." VP-Vizebürgermeister Stephan Tagger, selbst als Zivilingenieur im Baugewerbe tätig, vermisst die Bereitschaft, beispielsweise Arbeitsgemeinschaften zu bilden, um auch bei größeren Projekten erfolgreich mitmischen zu können.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

chiller336
vor 9 Jahren

leider ist es so wie überall ... jeder will sein eigenes süppchen kochen, keiner will teilen. und bevor man sich auf eine arge einlässt, verzichtet man lieber drauf ..... und verwehrt manchen eine arbeitsstelle damit. ist doch im tourismus dasselbe, jeder schaut nur auf seinen eigenen sack - da is kein wunder, dass mit der wirtschaft bergab geht. und vermutlich wird dann irgendwann drüber geschimpft und manche werden auch sagen sie haben nichts davon gewusst .... kopfschüttel über so viel eigenbrötlerei .....

 
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