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Keramik aus Uganda – mit Tiroler Esprit

Kürzlich habe ich eine neue Definition von Kunst gelernt ...

... Kunst ist gleich Tiroler Genie plus Ugandas Kreativität. Zumindest kann ich das für die lokale Keramik behaupten. Die Tiroler Künstlerin Petra Oxana Lutnyk hielt ihren ersten Keramik-Workshop in einer Mission nordöstlich von Kampala im Jahre 2008. Ihr Auftrag: Inspiration. Ihre Schülerinnen und Schüler sollten Dekorations-, Glasier- und Brenntechniken kennen lernen, die Lutnyk selbst entwickelt oder von Kuba bis Korea gesammelt hatte.
Tiroler Künstlerin Petra Oxana Lutnyk veranstaltet Keramik-Workshops in Uganda.
„Es war spannend, mit ihr neue Techniken auszuprobieren und mit unserem afrikanischen Hintergrund zu kombinieren. Aber das Wichtigste, das Petra uns vermittelt hat, war Selbstvertrauen.“ Fredrick ist einer von drei Schülern Lutnyks, die nach ihrer Lehre in der Mission Vision-for-Africa (eine Gründung der Tirolerin Maria Prean) eine gemeinsame eigene Werkstatt gegründet haben. ‚Nakagwa African Potters‘, ein Akronym aus den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen, nennen Olivia Nakayima, Allan Tonny Kasirye und Frederick Gwani ihr Unternehmen.
Frederick Gwani zeigt mir die Kollektion seines Unternehmens, der ‚Nakagwa African Potters‘.
„Dass wir diesen Schritt gewagt haben und von unserer Kunst leben können, das verdanken wir zu einem großen Teil Petra und Tirol“, erzählt Frederick stolz, als er mich durch den Schauraum führt. Was ich sehe sind farblich aparte, seidenmatt polierte, grafisch anspruchsvolle – schlichtweg wunderschöne – Stücke. Die Teller, die Frederick zeigt, wurden nur mit Feuer, Kaolin und roter Erde von Termitenhügeln gefärbt. Doch weil sie im Durchmesser zu groß für ihren kleinen Elektroofen waren, baute Lutnyk mit ihnen kurzerhand einen Brennofen aus Ziegeln. Der tut seine Dienste noch heute.
In diesem Brennofen aus Ziegeln entstehen die guten Stücke der "Nakagwa African Potters". Fotos (2): Golebiowsk
Trotz aller Schönheit ihrer Werke: Die Nakagwa African Potters müssen um ihre Existenz kämpfen. Zu klein ist der ugandische Markt für die künstlerisch anspruchsvolle und letztlich heikle Gebrauchskeramik. „Die Leute kaufen lieber Plastik-Geschirr, das kostet weniger und geht nicht zu Bruch. Und jene Ugander, die sich unsere Ware leisten könnten, importieren Kopien berühmter Manufakturen“, bedauert Frederick.
Und das ist mein Teller. Hübsch, nicht?
„Unsere Kunden sind die Touristen und Europäerinnen, wie du, die hier leben. – Hast du dich schon für einen Teller entschieden?“ Das habe ich, und das bunte Obst wird herrlich auf der schwarz-weißen Platte aussehen! Petra Navara

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