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Nächtigungsminus im Februar in ganz Tirol

Trotz Schneemassen verbucht Osttirol im Februar einen Rückgang von 12,3%.

Unter den Siegern in der Winterstatistik: die Region Lienzer Talboden. Foto: TVB/Kofler
Unter den Siegern in der Winterstatistik: die Region Lienzer Talboden. Foto: TVB/Kofler
  Die zum Frühjahresbeginn veröffentlichten Zahlen der Landesstatistik Tirol lassen die Hoffnung auf einen weiteren Rekordwinter schwinden. Alleine im Monat Februar verliert Tirol über 900.000 Nächtigungen und verzeichnet damit ein Minus von 11,9%. Osttirol, das anders als Nordtirol mit viel Schnee gesegnet war und ist, verliert gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr sogar 12,3 Prozent bzw. fast 34.600 Nächtigungen. Am geringsten sind die Osttiroler Februar Verluste in der Region Lienzer Dolomiten, am stärksten in der Ferienregion Defereggental mit einem Minus von über 12.000 Nächtigungen, gefolgt von der Region Hochpustertal, die über 10.100 Nächtigungen verliert und der Nationalparksregion mit einem Minus um die 9.000 Nächtigungen. Durch die Bank verlieren alle Tiroler Tourismusverbände, die teilweise Verluste von über 52.000 Nächtigungen (Ötztaltourismus -7,9%) oder Einbußen von 30 Prozent (Silberregion Karwendel -15.480 Nächtigungen) hinnehmen müssen. Aus Tourismuskreisen wird neben der Buchungszurückhaltung der wichtigen Märkte Deutschland und Benelux-Staaten, in denen der Winter kaum spürbar war, die späte Faschingswoche für das schmerzhafte Ergebnis verantwortlich gemacht. Die stärksten Februarverluste mussten in Osttirol St. Jakob im Defereggen, Sillian, Matrei und Virgen, aber auch Kals hinnehmen. In Summe verloren sie über 21.700 Nächtigungen und fast 2.500 Ankünfte auf den Februar des Vorjahrs. Einzig drei Orte konnten bescheidene Zuwächse verbuchen: Gaimberg, Lavant und Strassen. Auffällig erscheint dabei Obertilliach, das trotz exponierter Lage nur ein minimales Minus von 1,8 Prozent zu verzeichnen hatte.  Durch die starken Nächtigungsrückgänge im Norden des Landes gelang es einem Osttiroler Ort den letzten Platz der Top 50 Tiroler Wintertourismusorte im Monat Februar einzunehmen: Matrei in Osttirol erreicht laut Landeszahlen mit 40.913 Nächtigungen diese Position, und das obwohl Matrei selbst ein Minus von 7,7% einfuhr. In der Saisonsübersicht findet sich zwar kein Osttiroler Ort unter den Tiroler Top 50, dennoch sieht die Bilanz zum derzeitigen Stand besser aus als der Landestrend. Der Rückgang reduziert sich auf minus 2,6% bzw. 16.178 Nächtigungen. Bei den Ankünften verbucht der Bezirk Lienz sogar einen Zuwachs von 2.332 Anreisen. Im Saisonsvergleich der Top 10 Osttiroler Tourismusorte führt Matrei in Osttirol, und nimmt dank einem dezenten eigenen Plus von 0,3% und starken Verlusten in St. Jakob im Defereggen dem Hauptort des Defereggentals dessen vorjährige Poleposition. Kals verliert gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Sillian und Obertilliach, die ebenfalls Einbußen hinnehmen müssen. Platz 6 hält Lienz, das sich gegenüber dem Vorjahr mit einem Plus von 13,3 Prozent klar verbessert, während Kartitsch an Platz 7 fast 3.000 Nächtigungen verliert. Ein Trend, der in Kartitsch nun schon seit mehreren Jahren anhält. An Platz 8 kann Heinfels zulegen, gefolgt von Virgen und St. Veit im Defereggen, die beide zusammen fast 4.400 Nächtigungen einbüßen. Gewinner der bisherigen Wintersaison sind Lienz, mit einem starken Plus bei Ankünften und Nächtigungen, Heinfels, das Verluste aus den Vorjahren kompensiert, Gaimberg, Iselsberg-Stronach und vor allem Lavant. Dort verzeichnen die Landesstatistiker ein Plus von 1.577 oder 25,4 %. Eine weitere Auffälligkeit: Lienz und Lavant verzeichnen in der laufenden Saison eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von gerade einmal 3,3 Tagen, anders als der Großteil der Osttiroler Tourismusgemeinden. Saisons Ranking WS 13-14 Stand Feber 14 Monat Feber 2014 Ranking Quelle: Landesstatistik Tirol 20.03.2014  
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

5 Postings

Tompom
vor 10 Jahren

Der Rückgang von Nächtigungszahlen in St. Jakob ist meiner Meinung nach erklärbar.

1. Im Verhältnis zu den Pistenkilometern ist der Skipass völlig überteuert!

2. Die angebotene Gastronomie wurde kontinuierlich runtergefahren, Es gibt ein sehr überschaubares Angebot im Dorf. 1 halb und halb Disko ( geteilt in der. Mitte - Raucher/Nichtraucher). Ein Sportstüberl für eine Zielgruppe von 14- 20 jährigen. Keine Alternative zum Kuhstall! Dem sehr gut angenommenen blauen Schirm an der Talstation, wurde aus meiner Sicht vom Grundstückseigner als lästige Konkurrenz die Grundlage entzogen. Der Siglu, seit Jahrzehnten eigentlich ein Markenzeichen vom Dorf, ist seit 3 Jahren verwaist und geschlossen. Wenigstens hat für die ältere Generation das Vaco Vinum wieder geöffnet. Als dieses geschlossen wurde, war der Tiefpunkt erreicht. Hoffentlich schaffen es hier die neuen Pächter

 
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tintifax
vor 10 Jahren

Also alleine dem TVB die Schuld in die Schuhe zu schieben wäre zu einfach. Es ist doch so, dass immer mehr Menschen immer weniger "Urlaubsbudget" zur Verfügung haben. Viele überlegen zweimal, ob sie in den (wohlverdienten) Urlaub fahren oder nicht. Soviel zur Globalisierung.

 
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Felix
vor 10 Jahren

Ein weiterer Grund für den Rückgang dürfte wohl auch der diesjährige verfrühte Weihnachtsbeginn sein. Schließlich war Weihnachten ja heuer schon am 24.12.! Wie dämlich sind die im TVBO?

 
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anton2009
vor 10 Jahren

Schnee in Hülle und Fülle, traumhafte Winterlandschaften in ganz Osttirol - ein Winter wie aus dem Bilderbuch! Und die OW und der TVB sind nicht in der Lage, diese fantastische Situation werbemäßig zu nützen. Wann werden diese unfähigen "Tourismusexperten" und Manager ausgetauscht und verjagt?

 
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Franz Brugger
vor 10 Jahren

Was nun? Viel Schnee, Erweiterung der Beschneiung, Werbepaket Frau Holle.. trotzdem Rückgang, Zettersfeld muß schließen, trotz guter Schneelage weil keine Frequenz.

Einladung zu nachhaltigen Kampagnen, Konzepten. Wie kann es sein, dass man bewirbt: "Schilauf bis Ostern" - dann sind die Lifte zu. Hat man da nicht miteinander gesprochen, wußten die Hotels überhaupt von dieser Aktion?

 
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