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Sarah Klammer entwirft „schmerzfreies Shoppen“

Die junge Osttiroler Designerin lebt und arbeitet in London.

Sarah Klammer entwirft Apps, liebt London und die Küche ihrer Mutter.
Sarah Klammer entwirft Apps, liebt London und sehnt sich manchmal nach der Küche ihrer Mutter.
„Wir wollen Shoppen per APP so einfach wie möglich machen“, sagt Sarah Klammer, 23, gebürtige Sillianerin, über ihren Londoner Arbeitgeber "SHAREIGHT". Da Briten sehr prosaisch sein können, wenn sie klar machen wollen, worum es ihnen geht, hört sich die Werbebotschaft des Unternehmens etwas kerniger an: "SHAREIGHT takes the pain out of shopping on mobile." Direkt übersetzt hieße das: TeilAcht macht mobiles Shoppen schmerzfrei. Die Londoner Firma bezeichnet sich selbst als „eines der heißesten Start-Up Unternehmen im Bereich der Mobilen Kommunikation“. Start-Up-Unternehmen sind laut Definition des Gabler Wirtschaftslexikon junge, noch nicht etablierte Unternehmen, meist im Bereich des Electronic Business oder der Kommunikationstechnologie, die mit geringem Startkapital gegründet werden, und so auf Venture- bzw. Seedcapital oder einen Börsengang zur Ausweitung ihrer Geschäfte angewiesen sind. Der Finanzplatz London bietet sich für Start-Up-Unternehmen sehr an. „London ist ein idealer Platz für Start-Ups. Es gibt hier ständig Events, bei denen sich die Leute aus der Branche kennen lernen und ihre Ideen austauschen. Die Stadt ist ein echter Design Hot Spot, egal ob Mode, Musik oder eben Webdesign.“, sagt Sarah Klammer, die an der Fakultät Design der Uni Bozen ihre Ausbildung zur Graphikdesignerin absolvierte. „Die Uni Bozen habe ich noch während meiner Schulzeit am BORG Lienz kennengelernt, an dem ich den Kunstzweig belegt hatte. Die Uni Bozen fand ich toll, weil sie neu ist, weil sie ein tolles internationales Angebot bereitstellte, drei Unterrichtssprachen zur Auswahl stehen, die Werkstätten bestens ausgestattet sind und für mich viele Möglichkeiten boten. Ich hatte mich dafür entschieden, auch in Italienisch unterrichtet zu werden. Das war im ersten Semester nicht ganz unproblematisch, hat sich dann aber schnell eingespielt. Heute habe ich einen großen italienischsprachigen Freundeskreis.“ Schon während ihrer Studienzeit entscheidet sie sich für London als nächste Station. „In London habe ich mich während eines Erasmus-Semesters verliebt. Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, habe ich eine Praktikumsstelle bei SHAREIGHT angetreten. Am Ende des Praktikums wurde ich sofort übernommen. Das Unternehmen ist jung und bietet viele Möglichkeiten. Ich selbst befasse mich mit User Interface, also mit der Schnittstelle, an der der Nutzer mit einem Gerät in Kontakt tritt, und User Experience, dem bestmöglichen Design der Nutzung unserer APP, in dem Funktion und Emotion zusammengeführt werden.“, sagt Sarah Klammer. Wohin sich das Webdesign entwickeln werde, was die Schnittstelle der Zukunft sein werde, sei schwer zu sagen, aber:“Der Trend geht klar zu tragbaren Devices, hin zu Kleidung oder Gebrauchsgegenständen die via Smartphone vernetzt sind. Google Glases wäre nur ein Beispiel. Das geht soweit, dass sogar im Schlaf Daten des Users erhoben werden, um ihm eine persönliche Optimierung seines Tagesablaufs zu ermöglichen.“ An eine Rückkehr nach Osttirol denkt Sarah Klammer vorerst nicht. „London ist für meine Ziele genau richtig. Der Austausch mit Kollegen, die Inspiration, die die Stadt zu bieten hat, der Kontakt zu einer multikulturellen Gesellschaft wie hier sind wichtig für mich und meine Arbeit. Manchmal sehne ich mich dann aber schon nach etwas Ruhe von der Hektik der Stadt und der Küche meiner Mutter.“  
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

Ein Posting

Churchill
vor 10 Jahren

Das englische "pain" muss nicht zwangsläufig mit "Schmerz" übersetzt werden. Eine andere Entsprechung wäre "Mühe/Mühsal", was meiner Ansicht nach in dem Zusammenhang wohl zutreffender wäre.

 
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