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Was bringt der Nationalpark der Region?

MCI errechnet Gesamtwertschöpfung von 10,7 Millionen Euro alleine in Osttirol.

Seit 2003 führt das Management Center Innsbruck (MCI) Tourismus im Auftrag des Nationalparks Hohe Tauern in den drei Nationalparkgebieten Osttirol, Kärnten und Salzburg Felderhebungen durch, um die Motive der Urlauber zu erforschen. 2013 wurden mit insgesamt 1.303 Fragebögen Tagesausflügler, Einheimische sowie nächtigungsrelevante Urlauber befragt. Gut 20% der Befragten entschied sich explizit wegen des Nationalparks für einen Besuch der Region. Die ermittelte durchschnittliche Aufenthaltsdauer in allen drei Nationalparkregionen liegt mit 10,7 Tagen weit über dem rechnerischen Schnitt aus den Ergebnissen der amtlichen Tourismusstatistik von ca. 4 Tagen. Das Klientel besteht zu 47,1% aus deutschen Urlaubern, gefolgt von Österreichern und- in Osttirol durch die Grenznähe traditionell mit 10% stark vertreten- italienischen Besuchern und Gästen.
Dem Argument, dass der Nationalpark Hohe Tauern kein Geld in die Region bringt, widerspricht alleine schon der beeindruckende Ausbau des Wasserschaupfades an den Umbalfälle. Kosten: 300.000 Euro.
Dem Argument, dass der Nationalpark Hohe Tauern kein Geld in die Region bringt, widerspricht alleine schon der beeindruckende Ausbau des Wasserschaupfades an den Umbalfällen. Kosten: 300.000 Euro.
Bei den Ersturlaubern fallen entscheidende Unterschiede ins Auge: 48,3% der Salzburger Urlauber kamen das erste Mal in die Region, in Kärnten 38,3%, während in Osttirol nur 31,8% den Nationalpark erstmalig für sich entdeckten. Gut die Hälfte der Wiederholungsurlauber im Sommer hatte bereits 4 Urlaube in der Nationalparkregion verbracht, was für eine hohe Bindungswirkung der Region spricht. Erfreulich für die Nationalparkregion ist die von 75% der Befragten geäußerte Absicht „sicher wiederkommen zu wollen“. Die von den Studienautoren als strikt nationalparkaffin beschriebenen Gäste, jene 20%, die ausschließlich wegen des Nationalparks dort urlauben, bevorzugen überdurchschnittlich den Aufenthalt in Hotels. In Osttirol liegen als präferierte Unterkünfte Ferienwohnungen (21,9%), Hotels (19,2%) und Pensionen (18,7%) gleich auf, während die Salzburger wie Kärntner Gäste zu einem Drittel Hotels bevorzugen. Das meistgenannte Motiv für den Urlaub im Nationalpark stellen mit 57,6% die „vielfältigen Wandermöglichkeiten“ an erster Stelle dar, gefolgt von der Aussicht auf „einmalige Erlebnisse in der Natur“ mit 45,1% und der „Hoffnung auf eine ursprüngliche Urlaubsregion ohne Massentourismus,“ die 33,3% der Befragten hegten. Im Sommer 2013 ergaben sich nach statistischen Schätzungen 364.539 Nationalpark-Besuche in Osttirol und 138.246 Besuche in Kärnten. Unter Einbezug einer Schätzung für die regional anfallende indirekte Wertschöpfung ergibt sich für Tirol eine spezifisch auf den Nationalpark Hohe Tauern zurückzuführende jährliche Gesamtwertschöpfung von 10,7 Mio €. Bezieht man nur die ausschließlich wegen des Nationalparks gekommenen Besucher (Urlauber und Einheimische) in die Rechnung ein, ergibt sich eine Gesamtwertschöpfung von 4,3 Mio €. Für das wesentlich kleinere Nationalparkgebiet in Kärnten beträgt die ausschließlich oder teilweise auf den Nationalpark Hohe Tauern zurückzuführende jährliche Gesamtwertschöpfung 3,9 Mio €. Bezieht man nur die ausschließlich wegen des Nationalparks gekommenen Besucher in die Rechnung ein, ergibt sich in Kärnten eine Gesamtwertschöpfung von 1,5 Mio €. Quelle: MCI Tourismus & Tirol Tourism Research
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

4 Postings

Huettenwirt
vor 9 Jahren

Die Stärke von Osttirol ist die Natur ... und diese müssen wir vermarkten ... und dabei hilft uns der Nationalpark .... wenn auch die Vermieter dem Nationalpark positiv gegenüberstehen und die Naturschönheiten dem Gast näher bringen, dann wird es ein Selbstläufer ! Aber solange wir selbst den Nationalpark eher skeptisch betrachten, kann der Funke nicht auf den Gast überspringen. Die Mund-zu-Mund-Propaganda ist die beste Werbung !

 
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schnuffi
vor 9 Jahren

Wir leben inmitten einem Paradies!!! Wir haben an Naturschönheiten alles was das Herz begehrt. Sommer wie Winter. Man muss es nur wissen, schätzen und nützen.......

 
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wolf_C
vor 9 Jahren

Ich bin der Meinung, daß die Bürgermeister, die so sehr gegen Naturschutz, und so sehr für Kraftwerke sind, aus dem Nationalparkkuratorium zurücktreten sollen. Die Optik ist einfach Scheisse.

 
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Leonhard
vor 9 Jahren

Der Nationalpark bringt's kann ich da nur sagen. Ich denke mir immer, was wär im Sommer in der Nationalparkregion los, wenn es den Nationalpark nicht gäbe. Der Nationalpark hat für viele hervorragende Infrastrukturprojekte gesorgt, außerdem werden von den Nationalpark-Rangern super Programme angeboten.

Wer mit offenen Augen durch die Region geht, sieht die vielen positiven Dinge, die durch den Nationalpark geschaffen wurden.

 
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