Ausstellung von Gerold Leitner in Lienz eröffnet
Der Prägratener nennt seine Werkschau in der Volksbank Galerie schlicht "Skulpturen."
Am Donnerstag, 17. September wurde eine lange erwartete Ausstellung zum bisherigen Werk von Gerold Leitner in der Volksbank Galerie in Lienz eröffnet. In den enthusiastischen Vorstellungen des Künstlers durch Volksbank-Vorstand Peter-Paul Groder und BG/BRG-Direktorin Ursula Strobl war immer wieder die Rede vom "jungen, aber schon sehr erfahrenen Künstler" (geboren 1992), der sich entschieden habe, nicht in der Großstadt, sondern bewusst in seiner Heimat Osttirol zu arbeiten und zu leben. Dieser wehrte irgendwann kokettierend ab, dass es inzwischen vielleicht passender sei vom "nicht gar so alten Künstler" zu reden. Hingegen widersprach er nicht, was die Interpretationen seines Werkes betraf, die beide Redner stets auch in Beziehung zur Heimat von Gerold Leitner setzten. Letztere spiegelt sich teilweise in seinem Werk und zeigt Traditionelles, wie Krippen, neben einprägsamen und eindringlichen Gesichtern. Wendet man den Blick, sieht man sich plötzlich einer Elefantenherde gegenüber – oder einem Piratenkopf. Gerold Leitner zeigt in dieser Ausstellung menschliches Leid ebenso wie Humoristisches. Eine gewisse Leichtigkeit liegt im Raum, die der Bildhauer mit seiner unaufdringlichen Präsenz unterstreicht.
Hier hakte dieser auch ein und sagte: "Natur gibt uns Formen, Farben und auch Strukturen." Mit diesen arbeite er als Künstler, wobei er gerne mit unterschiedlichen Materialien arbeite. Im Zentrum der Ausstellung steht die Skulptur "Bison", die eine weitere Eigenschaft des Bildhauers offenbart: Geduld. Lange, so erklärte er, habe er eine auf einen Stein gewachsene Eschenwurzel in seinem Garten liegen lassen. Diese habe sich immer wieder verändert, sei auf einer Seite ausgefault und habe auf der anderen Seite irgendwann an die Form eines Bisons erinnert. Das sei der Moment gewesen, in dem Leitner eingegriffen und den Kopf nachgeformt sowie bemalt habe.
Andere Inspirationen holt er sich beim Wandern, beim Motorradfahren, beim Leben in der Region, wie er es formuliert. Oder auch in den Notizen und Bildern seiner Vorfahren. So arbeite er am liebsten in Prägraten, obwohl er auch ein Atelier in der Messinggasse in Lienz hat. Lienz, so formulierte er es, sei "halt doch ein bisserl zentraler." Und anschließend freue er sich immer, wenn er wieder nach Prägraten zurückkommen könne.
Die Ausstellung, die die große Vielfalt an Themen wie Stilen zeigt, ist noch bis 6. November zu den Banköffnungszeiten zu sehen.
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