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„Identität gewinnt man nur durch Kommunikation“

Ausstellung in der Kunstwerkstatt Lienz zeigt Werke, die in Freundschaft entstanden sind.

Austausch und Kommunikation sind das indirekte Motto der neuen Ausstellung in der Kunstwerkstatt Lienz – das galt auch für die Vernissage. Fotos: Brunner Images
Austausch und Kommunikation sind das indirekte Motto der neuen Ausstellung in der Kunstwerkstatt Lienz – das galt auch für die Vernissage. Fotos: Brunner Images
Die Bilder der neuen Ausstellung, die dritte in den umgebauten Räumlichkeiten der Kunstwerkstatt, stehen für sich selbst, individuell und selbsttragend. Manche von ihnen würde man von Herzen gerne berühren, das Material erfühlen – diesen Gedanken sprachen bei der Vernissage am Freitag, 20. November, einige der Vernissage-Besucher aus und es dürfte lediglich ihrer guten Kinderstube zu verdanken sein, dass sie es nicht doch noch getan haben, denn deutlicher einladen zum Berühren kann Kunst kaum. Während die einen zu widerstehen versuchten, diskutierten andere, etwa zur Frage, ob eine Bilderreihe zusammengehört oder die kleinteiligen Bilder bloß nebeneinander gehängt wurden, oder ob die Wand dahinter Teil des Kunstwerkes sein könnte oder nicht. Die Künstler lächelten dazu, hielten sich bedeckt und genossen das Treiben sichtlich, während Rudi Ingruber, der Leiter der Kunstwerkstatt Lienz, in seiner Laudatio genau dies thematisierte: die Freude an Kommunikation, auch jene der Künstler. "Es ist an der Zeit, ein bisserl einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und zu schauen, was in der Kunstwerkstatt passiert", sagte er und stellte die drei Künstler zunächst absichtlich nicht vor: "Ich sage nicht, wer wer ist, denn es ist die Aufgabe des Publikums, die Rollenbilder umzukehren. Die Bilder sprechen eine eigene Sprache und sind unverwechselbar." Ausgehend davon schilderte er die Arbeit der Ausstellenden, die sich täglich in der Kunstwerkstatt treffen, nebeneinander arbeiten, manchmal auch gemeinsam, die sich austauschen und doch sehr unterschiedliche Werke erschaffen. "Die Begegnung von Menschen als schöner Nährboden von Kunst," nannte Rudi Ingruber dies und fügte hinzu, dass er einmal gelesen habe, dass man Identität erst durch Kommunikation mit anderen Menschen entwickle – so sei es bei Maria Patterer, Karl Pfurtscheller und Christian Wurnitsch gewesen.
Die tägliche Arbeit miteinander und nebeneinander als Inspirationsquelle, v.l.: Maria Patterer, Karl Pfurtscheller, Rudi Ingruber und Christian Wurnitsch.
Die tägliche Arbeit miteinander und nebeneinander als Inspirationsquelle, v.l.: Maria Patterer, Karl Pfurtscheller, Rudi Ingruber und Christian Wurnitsch.
Karl Pfurtscheller fungiert seit zwei Jahren als Assistent der Kunstwerkstatt. So gerne und intensiv er selbst schon jahrelang gemalt hatte, sagte er bei seinem Einstellungsgespräch: "Aber von Kunst verstehe ich nichts!" Auf Rudi Ingrubers Frage, warum er sich dann überhaupt beworben habe, ist er die Antwort bis heute schuldig geblieben. Den Job bekam er trotzdem und die Doppelrolle des Assistenten und Künstlers geht tatsächlich auf. Slideshow: Brunner Images

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