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Volksbank Osttirol-West-kärnten bleibt selbstständig

Die Regionalbank ändert ihren Namen auf DolomitenBank.

Die selbstständige Bank gehört zu 100 % der eigenen Region und betreibt gesundes lokales Geschäft. Volksbank Gmünd fusioniert mit Volksbank Osttirol-Westkärnten. Die Organisation als Kreditgenossenschaft bleibt unverändert. Mit DolomitenBank bekommt sie einen neuen Namen. Die Trennung vom Volksbanken-Kreditinstitute-Verbund erfolgt im Einvernehmen. Finanzministerium und Bankenaufsicht gaben grünes Licht. Hypo Tirol ist neuer Kooperationspartner.
Die Volksbank Osttirol-Westkärnten wird zur "DolomitenBank". Fotos: Volksbank
Die Volksbank Osttirol-Westkärnten wird zur "DolomitenBank". Fotos: Volksbank
Lienz - Lange wurde um die Selbstständigkeit gerungen, Überzeugungsarbeit geleistet und eine Lösung konsequent entwickelt. Jetzt ist es fix: unsere Regionalbank bleibt eigenständig. "Intensiv wurde an der rechtlichen, wirtschaftlichen und organisatorischen Entflechtung aus dem Volksbanken-Kreditinstitute-Verbund und dem Aufbau von alternativen Lösungen gearbeitet. Wir sind äußerst zufrieden, dass das gelungen ist und dieser Schritt im Einvernehmen mit den beteiligten Institutionen möglich war", sagt Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Leo Gomig. Vorstandsvorsitzender Dir. Mag. Hansjörg Mattersberger: "Die Selbstständigkeit ist ein besonders hoher Wert für unsere Region. Wäre uns das nicht gelungen, hätten erstens von den 85 Mitarbeitern 45 ihren Arbeitsplatz verloren, weil die Stabs- und Verwaltungsstellen nach Klagenfurt gewandert wären. Aufgrund der Distanz wäre Pendeln unrealistisch. Zweitens wäre das Kapital, das in der Region erwirtschaftet wurde und ihrer Bevölkerung und Wirtschaft in Form von Bankfunktionen und -leistungen zu dienen hat, abgezogen worden. Drittens sind selbstständige Regionalbanken für die Gestaltung der eigenen regionalen Zukunft unabdingbar, will man vermeiden, dass entlegene Regionen weiter so rasant schrumpfen. Und viertens sehen wir das einfache und überschaubare regionale Geschäftsmodell als bewiesen erfolgreich, als gesundes Wirtschaften."
Hansjörg Matteersberger (links) und Leo Gomig sind am Ziel. Landeshauptmann Günther Platter (Mitte) gratuliert.
Hansjörg Mattersberger (links) und Leo Gomig sind am Ziel. Landeshauptmann Günther Platter (Mitte) gratuliert.
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter hat sich politisch für den Erhalt der Selbstständigkeit stark gemacht. "Unserem Landeshauptmann sind diese Werte und Ziele besonders wichtig. Für seinen Einsatz und Miterfolg sind wir ihm mit großem Dank verbunden", sagt AR-Vorsitzender Gomig. Platter ist erfreut: "Ich bin sehr froh, dass es gemeinsam gelungen ist, diese für die Region so wichtige Lösung umzusetzen. Für die regionale Wirtschaft ist es sehr wichtig, dass es Regionalbanken als verlässliche und starke Partner gibt, die die Situation vor Ort kennen und wo auch die notwendigen Entscheidungen fallen. Das ist mit der Eigenständigkeit der Volksbank Osttirol-Westkärnten weiterhin garantiert. Deshalb habe ich die Lösung gerne unterstützt und wünsche den Verantwortlichen auch unter dem neuen Namen DolomitenBank alles Gute!" Als Kreditgenossenschaft organisiert. DolomitenBank neuer Name. Die Regionalbank ist unverändert als Kreditgenossenschaft organisiert. Sie gehört den 6.400 Mitgliedern, die die Bevölkerung widerspiegeln. Jeder kann Mitglied werden, dem Regionalität wichtig ist. Alle Entscheidungen werden durch die Bank vor Ort getroffen. Sitz und Zentrale mit den Stabs- und Verwaltungsstellen - attraktive Arbeitsplätze -  ist Lienz. Mit DolomitenBank Osttirol-Westkärnten eG wurde ein besonders markanter Firmenname gewählt. Vorstandsvorsitzender Mattersberger: "Er steht für Bodenhaftung und Beständigkeit, für Regionalität und Stärke, für Freundlichkeit und Sympathie, vor allem aber auch für Demut und Achtung. Jeder weiß sofort, wo die Regionalbank gelegen ist und für welches Gebiet sie aktiv ist." Eine Region – eine eigenständige Regionalbank.
Groder_Mattersberger_Winkler
Sie führen die DolomitenBank: Vorstand Mag. Peter Paul Groder, Vorstandsvorsitzender Mag. Hansjörg Mattersberger, Vorstandsvorsitzender Stv. Mag. Wolfgang Winkler.
Volksbank Gmünd fusioniert mit Volksbank Osttirol-Westkärnten. - DolomitenBank. Volksbank Gmünd beschäftigt 12 MitarbeiterInnen und hat eine Bilanzsumme von € 80 Mio. "Ihr sind dieselben Werte wie Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung wichtig. Deshalb ist sie den Selbstständigkeitsweg zusammen mit uns gegangen", erläutert Vorstand Dir. Mag. Wolfgang Winkler. „Gemeinsam haben wir uns um die Selbstständigkeit bemüht, gemeinsam haben wir sie erreicht. Im Sinne einer starken Zukunftsausrichtung fusionieren wir zu einer gesunden Bank für die Region Osttirol-Westkärnten“, führen die beiden Vorstände der Volksbank Gmünd, Dir. Elisabeth Faller, MSc und Dir. Josef Pichorner, aus. Die Fusion ist bereits beschlossen und steht noch unter dem Vorbehalt der aufsichtsbehördlichen Genehmigung. Die DolomitenBank Osttirol-Westkärnten eG beschäftigt nach der Fusion 85 MitarbeiterInnen, führt 8 Geschäftsstellen, hat eine Bilanzsumme von ca. € 500 Mio., € 400 Mio. Einlagen und € 375 Mio. Kundenkrediten. Das Kunden-Wertpapier-Depotvolumen beträgt ca. € 90 Mio. Die Bank ist die größte im Marktgebiet, bleibt überschaubar und ist hinsichtlich der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen effizient in ihrer Organisationsstruktur. Mittelfristig sind zwei weitere Geschäftsstellen geplant, um im richtigen Maß vor Ort vertreten zu sein.
Mittelfristig wird die DolomitenBank zwei weitere Filialen eröffnen, eine im Drautal, eine im Mölltal.
Mittelfristig wird die DolomitenBank zwei weitere Filialen eröffnen, eine im Drautal, eine im Mölltal.
Einvernehmliche Entflechtung aus dem Volksbanken-Kreditinstitute-Verbund. Die komplexe Trennung aus dem Volksbanken-Kreditinstitute-Verbund erfolgt einvernehmlich. Der diesbezügliche Vertrag ist unterfertigt. Er regelt die geordnete und sichere Überbindung von Leistungen aus dem Volksbanken-Bereich an neue Partner oder in die eigene Organisation. Darüber hinaus wird von beiden Banken gemeinsam ein einmaliger Entbindungsbeitrag in Höhe von € 8 Mio. an die Republik Österreich gezahlt. Dafür werden sie aus allen Verpflichtungen und Haftungen gegenüber dem Volksbanken-Sektor entbunden. Der Betrag geht direkt an den Bund, damit an den Steuerzahler. Mit dieser Zahlung werden zudem alle anteiligen Mithaftungsverpflichtungen gegenüber der Republik Österreich erfüllt, die aus der Rückzahlungsverpflichtung der € 300 Mio. der früheren ÖVAG  an den Bund stammen. Vorstandsvorsitzender Mattersberger: "Wir haben Wort gehalten, unsere Verpflichtungen zu erfüllen. Betraglich sind wir zu einem fairen Ergebnis gekommen. Der Beitrag ist wirtschaftlich gut verkraftbar. Er ist die Investition in die Zukunft der Selbstständigkeit und befreit uns von allen Haftungen und Verpflichtungen." Die entsprechende Zustimmung und Haftungsentlassungserklärung des Finanzministeriums liegen bereits unterfertigt vor. Landesbank Hypo Tirol ist neuer Kooperationspartner. Für die Erbringung von Zwischenbankdienstleistungen konnte die Hypo Tirol als Partner gewonnen werden, die damit ihre Funktion als Landesbank deutlich unterstreicht. Der Kooperationsvertrag ist bereits abgeschlossen. Beide Banken, die Hypo Tirol und die DolomitenBank, sind und bleiben selbstständige Banken. Die Zusammenarbeit bezieht sich auf Abwicklungsleistungen in Bereichen des Zahlungsverkehrs und der Wertpapierverwaltung, sowie in der Bankenrefinanzierung und im Treasury. Bereits seit Ende September 2015 läuft der Weg im Zahlungsverkehr über die Hypo Tirol. "Die Umstellung erfolgte völlig frei von Problemen und Fehlern. Technisch und organisatorisch wurde das so gut bewerkstelligt, dass der Kunde die Leitwegumstellung gar nicht bemerkt hat. Das ist der beste Qualitätsbeleg", erklärt Vorstand Dir. Mag. Peter-Paul Groder. Weitere Leistungen. Der Österreichische Genossenschaftsverband (ÖGV) bleibt weiterhin Prüfungsverband für die DolomitenBank und stellt seine Beratungsleistungen zur Verfügung. Die Informationstechnologie als Rechenzentrumsleistung ist weiterhin durch das Allgemeine Rechenzentrum (ARZ) gegeben und gesichert. Für den Zukauf von weiteren Drittleistungen konnten die Ersatzpartner bereits gewonnen werden. Die interne Organisationsstruktur wurde und wird den Anforderungen entsprechend angepasst und gestärkt. Einlagensicherung. "Die gesetzlich erforderliche Einlagensicherung ist rechtlich abgesichert. Nachdem die DolomitenBank weiterhin eine Kreditgenossenschaft nach dem System Schulze-Delitzsch ist, bleibt die Bank Mitglied in der Volksbank Einlagensicherung eG. Das ist rechtlich geklärt und steht seitens der Beteiligten außer Zweifel", erläutert Vorstand Winkler.
Alle bestehenden Vereinbarungen, Bedingungen und Verträge bleiben für die Bankkunden unverändert, ebenso wie IBAN (Kontonummer) und BIC.
Alle bestehenden Vereinbarungen, Bedingungen und Verträge bleiben für die Bankkunden unverändert, ebenso wie IBAN (Kontonummer) und BIC.
Änderungen für die Kunden. Die Namensänderung führt zu einer neuen Wort-Bild-Marke DolomitenBank noch in 2015. Alle bestehenden Vereinbarungen, Bedingungen und Verträge bleiben ebenso unverändert wie IBAN (Kontonummer) und BIC. Für die Kunden der Volksbank Gmünd ändern sich IBAN und BIC nach der technischen Fusion, die mit 20.02.2016 geplant ist. Ab Eintragung des neuen Namens im Firmenbuch tragen alle dann ausgegebenen Produkte die Marke DolomitenBank. Sichtweise und Beurteilung der Bankenaufsichtsbehörde. Mit Beschluss vom 02.07.2015 hat die zuständige Europäische Zentralbank (EZB) den Kreditinstitute-Verbund 2012, dem die Volksbanken Osttirol-Westkärnten und Gmünd angehörten, mit Wirksamkeit 04.07.2015 aufgelöst, d.h. dieser besteht nicht mehr. Gleichzeitig hat die EZB beschlossen, den neuen Kreditinstitute-Verbund, dem die beiden Volksbanken nicht angehören, und durch die anderen Volksbanken gebildet wird, zu genehmigen. Die EZB hat in ihrem Beschluss festgestellt, dass die beiden Banken dem neuen Kreditinstitute-Verbund nicht angehören. Zugleich hat die EZB die Volksbank Wien verpflichtet, ihnen die Zwischenbankleistungen bis 30.06.2016 erbringen zu müssen. Die Bankenaufsicht begründet dies so, dass diese Fristigkeit aus aufsichtsbehördlicher Sicht ein ausreichend langer Zeitraum für nicht teilnehmende Gesellschaften ist, eine geordnete Übertragung der Dienstleistungen auf Dritte oder eine Selbsterbringung durchzuführen. Um die Planung und den Stand der Maßnahmen zu prüfen, die die Volksbank Osttirol-Westkärnten ergriffen hat oder vorsieht, um bei einem Ausscheiden die Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften sicherzustellen, hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Österreichische Nationalbank (OeNB) beauftragt, eine entsprechend intensive Prüfung vor Ort durchzuführen. Im August 2015 wurde der Prüfungsbericht zugestellt, der zum Ergebnis kommt, dass die Maßnahmen unter Berücksichtigung der bestehenden Fristen adäquat sind. "Mittlerweile sind wir auch auf Basis des aufsichtsbehördlichen Beschlusses nicht mehr im Volksbanken-Kreditinstitute-Verbund, sind selbstständig und konnten viele der Arbeitspakete bereits erfolgreich umsetzen. Wir trachten danach, die weiteren Themen gemäß einvernehmlichem Projektplan zeitnah umzusetzen. Bis spätestens 30.06.2016 sind alle Überbindungen abgeschlossen. Der OeNB-Prüfbericht bestätigt unseren Weg", fasst Vorstandsvorsitzender Mattersberger zusammen. Die Selbstständigkeit erhalten zu können und auf die Zukunft ausgerichtet zu haben, kommt allen Kunden und Mitgliedern sowie der gesamten regionalen Bevölkerung und Wirtschaft zugute.