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Bisher fast 30.000 Nächtigungen weniger

Ernüchternde Zwischenbilanz für TVBO. Kals liegt erstmals vor Matrei.

Die aktuellen Tourismuszahlen zeigen eine ernüchternde Bilanz für Osttirols Tourismustreibende. Zum Vorjahresergebnis der laufenden Saison fehlen dem TVB Osttirol fast 30.000 Nächtigungen, ein Minus von knapp acht Prozent. Der Verband erreicht  damit das zweitschwächste Ergebnis seit seiner Fusion 2008. Bei den Ankünften ist das Minus 2,46 Prozent geringer als das bei den Nächtigungen. Daraus resultiert einmal mehr eine kürzere Aufenthaltsdauer, die die Kundenwerbungskosten nach oben treibt. Hauptverlierer ist laut Zahlen der Statistik Tirol die Nationalparkgemeinde Matrei, die auf das gute Ergebnis der Wintersaison 2014/15 fast 9.000 Nächtigungen einbüßt. Neun der zehn nächtigungsstärksten Gemeinden des Bezirks verlieren zusammen 27.500 Nächtigungen. Einzig Kals am Großglockner kann gegensteuern und gewinnt gut 3.000 Nächtigungen hinzu. Die Glocknergemeinde schiebt sich in der Nächtigungsbilanz erstmals in einer Wintersaison vor Matrei. Die Region Hochpustertal muss ein Minus von knapp 13.000 Nächtigungen hinnehmen (10,6 Prozent), die Nationalparkregion verbucht 8.700 Nächtigungen weniger (7,8 Prozent), die Ferienregion Defereggental 4.600 (6,8 Prozent) und der Lienzer Talboden 3.300 (4,7 Prozent). Tourismusverbandsobmann Franz Theurl sieht den Hauptgrund für die Rückgänge in der fehlenden Winterstimmung aufgrund des langanhaltenden Schneemangels: „In den Hochlagen, wo sich der Schnee ein wenig halten konnte, wie in Obertilliach, St. Jakob oder Kals, kommt man mit einem blauen Auge davon.“ Bei den Unterkünften verlieren prozentual mit einem Minus von 22 Prozent die Zweisternebetriebe am meisten, gefolgt von Privatzimmern und privaten Ferienwohnungen. Im hochwertigen Segment halten sich die Verluste in Grenzen, während auch die Dreisternebetriebe fast um neun Prozent verlieren. Die Jännerbilanz setzt unter den Top 10 der Osttiroler Tourismusgemeinden für Matrei den Abwärtstrend fort. Verlor man 2015 in diesem Monat knapp 2.900 Nächtigungen, sind es 2016 rund 4.700. Für den Tauernort ergibt sich damit das schwächste Jännerergebnis seit vielen Jahren. Zuletzt fiel man 2004 unter die Grenze von 27.000 Nächtigungen. Kals wie Obertilliach können im Jänner zulegen. In dem Lesachtaler Biathlonort erklärt sich laut Bürgermeister Matthias Scherer das Plus aus der Abhaltung vieler Teamtrainings, die 2016 im Jänner statt im Dezember in seiner Gemeinde stattfanden. Den Verantwortlichen des Südtiroler Tourismusverbands Hochpustertal dürfte der bisherige Saisonsverlauf mit Stand Dezember Freude bereiten. Dort hat man trotz Schneemangels das gute Vorjahresergebnis trotz eines Rückgangs bei der Bettenkapazität halten können. Nächtigungszahlen Jänner 2016 Osttirol zum Download
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

5 Postings

hannele
vor 8 Jahren

So so, die Höhenlage war´s......Hoffentlich bringt diese Erklärung den einen oder anderen Nächtigungsbringer in den Hochtälern nicht in Atemnot.

 
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Franz Brugger
vor 8 Jahren

Ich denke, dass gerade für Winter 2015/2016 die Schneearmut nur begrenzt für den Rückgang verantwortlich gemacht werden kann.

Kals steigert sich, warum wohl? Mein Ansatz dafür liegt in der perfekten Vermarktung Gradonna durch Schultz. Südtirol Hochpustertal kann halten - vielleicht sollte man da mal die Werbung, den Werbezyklus anschauen.

Bei uns kommt wieder das Übliche - wenn Schnee da ist dann fährt man eine kurzfristige Frühjahrsaktion. Das könnte man für gut heißen, wenn man vorher schon Angebote für schneeärmere Zeiten schnürt.

 
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Zuckerpuppe
vor 8 Jahren

ich möchte auf keinen Fall die Bemühungen und Leistungen von Hr. Theurl und seinen Teams schmälern. Sie zeigen schon Engagement - auch wenn vielfach was anderen behauptet wird. Aber wenn man über die Grenzen nach Südtirol schaut, dann verwundert es nicht, dass man dort kaum Probleme mit den Nächtigungen hat. Beschneite Langlaufloipen (Südtirol hatte ja auch nicht unbedingt einen Schneesegen im heurigen Winter), Spazierwege neben den Loipen, Busverbindungen alle halben Stunden von A nach Z, ganz egal wo man zusteigen will, es gibt immer irgendwo eine Verbindung. Bei uns gibt es keine (zumindest mir nicht bekannt) Downhillstrecken, dafür trifft man die Downhiller auf den Wanderwegen (Taxer Moos, Iselsberg, Nußdorf...), wo sollen sie auch hin?. Bisher hatte ich keine Probleme damit, die Radler sind immer vorsichtig bei mir vorbei gefahren. Ich bin aber gespannt, wie lange das noch dauern wird, wenn die Wandersaison wieder beginnt. Die Loipe beim Golfholtel war Gott sei Dank - oder besser gesagt den Verantwortlichen sei Dank - gut in Schuss und auch stark frequentiert. Angeblich war die Rodelstrecke von der Dolomitenhütte gut zu befahren, hätte ich mir nicht gedacht, aber es stand auch nirgendwo so beschrieben, dass es jeder lesen konnte - schade! Der Tristachersee als Eislaufplatz ist ja auch toll, aber er könnte viel mehr frequentiert werden, allerdings braucht man schon ein Auto, wenn man da oben schlittschuhlaufen will. Vielleicht könnte man sich ja von den Sütirolern ein bißl was abschaun......??? - und dann nachmachen. Man muss das Rad ja nicht gleich neu erfinden.

 
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genaugenommen
vor 8 Jahren

liftpreis senken, nächtigungen werden steigen, folge mehr geld in der region

 
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mischmaschin
vor 8 Jahren

Wetten, dass demnächst eine Nächtigungssteigerung um 2% als großer Erfolg verkauft wird?

 
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