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Zuversicht und Gelassenheit beim Thema Migration

Tiroler Integrationsmonitor zeigt positive Veränderung des Meinungsklimas.

„Eins vorweg: Von allen abgefragten Themen, wie Bildung oder Klimaveränderung, ruft im Jahr 2021 das Zusammenleben mit zugewanderten Personen die größte Zuversicht hervor.“ So eröffnete Soziallandesrätin Gabriele Fischer einen Medientermin gemeinsam mit SORA-Chef Christoph Hofinger. Alle zwei Jahre erhebt das SORA Institut im Rahmen des Tiroler Integrationsmonitors die Meinungen der Tiroler:innen zu Zuwanderung, Flüchtlingen und Migrant:innen. „Die Auswirkungen von Zuwanderung werden vor allem im Tiroler Gesundheits- und Pflegesystem positiv wahrgenommen. Einen weiteren positiven Input der Zuwanderung nehmen die Befragten auch bezogen auf die Vielfalt und Offenheit im Land wahr. Für Tirol als Ganzes werden die Auswirkungen der Zuwanderung von 34 Prozent als eher gut bewertet, während sie für 38 Prozent keinen Unterschied machen. 26 Prozent sehen sie kritisch“, berichtet Hofinger.
Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne) und Meinungsforscher Christoph Hofinger (SORA Institut) präsentieren den Integrationsmonitor Tirol. Foto: Land Tirol/Dorfmann
Es zeige sich deutlich, unterstreicht Landesrätin Fischer, dass der direkte Kontakt zwischen seit langem in Tirol lebenden und zugewanderten Menschen die subjektive Meinung zu Migration positiv prägt: „Die Tirolerinnen und Tiroler machen sich aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen ein eigenes Bild.“ Aus diesem Grund werde auch das Zusammenleben in der Wohnsitzgemeinde grundsätzlich etwas besser bewertet als das Zusammenleben im gesamten Land. Der häufigste Kontakt mit zugewanderten Menschen findet im Arbeitsumfeld statt, jedoch treten mehr als die Hälfte der TirolerInnen mindestens mehrmals im Monat auch im Rahmen der Freizeit oder in der Nachbarschaft mit zugewanderten Menschen in Kontakt – seit 2017 ist damit trotz der Covid-bedingten Kontaktbeschränkungen der letzten Jahre eine stetige Steigerung im privaten Kontext zu verzeichnen. Fast drei Viertel der Befragten erwarten sich, dass sich zugewanderte Menschen den Gepflogenheiten der Aufnahmegesellschaft anpassen sollen, wobei dies der Altersgruppe 60 plus mit 89 Prozent wichtiger ist als den unter 29-Jährigen (56 Prozent). Bei den unter 45-Jährigen sehen mehr als die Hälfte der Befragten eine Bereicherung der österreichischen Kultur durch Zuwanderung. Beim Blick auf die Entwicklung der Einstellung gegenüber geflüchteten Menschen zeigt sich ein positiver Trend – fast ein Drittel der Befragten steht geflüchteten Menschen überwiegend positiv gegenüber: „Themen wie die Pflicht zur Aufnahme und menschenwürdigen Versorgung von geflüchteten Menschen werden positiver bewertet als noch vor zwei Jahren. Forderungen nach dem Dichtmachen der Grenzen nehmen etwas ab“, erklärt Meinungsforscher Hofinger. Gabriele Fischer sieht durch das Integrationsmonitoring das 2019 überarbeitete Integrationsleitbild bestätigt: „Bei 85 Prozent der befragten Personen herrscht Einigkeit, dass es entscheidend ist, was jemand tut, und nicht, wo jemand herkommt“, freut sich Fischer, „jeder Mensch in Tirol soll die gleichen Chancen haben - unabhängig von der Herkunft. Diese Ansicht teile ich mit drei Viertel der Tiroler Bevölkerung.“

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