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Regierung zahlt Millionen für Studien die geheim bleiben

Die Neos fordern Veröffentlichung: "Diese Geheimniskrämerei ist schlicht nicht akzeptabel."

Die NEOS kritisieren die türkis-grüne Koalition für die "Geheimhaltung" bei von der Regierung in Auftrag gegebenen Studien. Laut einer Anfragen-Serie des pinken Vize-Klubchefs Nikolaus Scherak an die Bundesministerien gab die Bundesregierung von August 2022 bis Juni 2023 mehr als 11 Mio. Euro für Studien aus. Von den 167 Studien wurden allerdings nur 53 veröffentlicht - "Diese Geheimniskrämerei ist schlicht nicht akzeptabel", so Scherak. Der Rest der Studien sei entweder noch nicht zugänglich oder solle "überhaupt unter Verschluss gehalten werden". Scherak verwies auf die im Juli 2022 beschlossene und seit heuer gültige Verschärfung des Parteiengesetzes, das seitdem eine grundsätzliche Veröffentlichungspflicht für in Auftrag gegebene Studien, Umfragen und Gutachten für Bund, Länder und Gemeinden vorsieht (es sei denn besondere Gründe der Amtsverschwiegenheit wie Datenschutz oder Urheberrechte stehen dem entgegen).
Nikolaus Scherak (Neos) fragt sich, was in den vielen Studien steht, die von der Regierung beauftragt und mit Steuergeld bezahlt wurden. Foto: APA/Manhart
Laut den Berechnungen der NEOS - basierend auf den Anfragebeantwortungen - gab die Regierung rund 11,02 Mio. Euro für Studien aus - und damit doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum der Jahre 2021/22 (6,6 Mio. Euro). Auffallend ist, dass die Zahl der Studien mit 167 niedriger war als im Vorjahresvergleich (184). Die meisten Studien gab wie im Jahr davor das Klimaministerium in Auftrag (40), gefolgt vom Landwirtschaftsministerium (36) und vom Gesundheits- und Sozialministerium (32). Die höchsten Gesamtkosten wies das Gesundheits- und Sozialministerium auf (in Summe 2,66 Mio. Euro), gefolgt vom Finanzministerium (2,16 Mio. für insgesamt 14 Studien) und vom Klimaministerium (2,09 Mio.). Thematisch erstreckten sich die Studien von Themen wie der Studie "SILC Express: 'So geht's uns heute'" im Auftrag des Sozialministeriums (737.193,02 Euro) über "Evaluierungen Breitbandinitiative" (Finanzministerium, 160.160 Euro) bis hin zu einer "Zweijährigen Analyse zur bestehenden Regelung betreffend Deponienachsorge" (Klimaschutzministerium, Auftragsvolumen 351.984 Euro). Auch eine Studie zur "Identifikation der Inflationstreiber in Österreich im Vergleich zum Euroraum" wurde beauftragt (Finanzministerium, 33.000 Euro) Die Bürgerinnen und Bürger hätten all diese Studien mit ihrem Steuergeld bezahlt - "sie haben also ein Recht darauf, sie auch zu bekommen", so Scherak. Dass die ÖVP das Gesetz ignoriere, sei "nicht besonders überraschend". "Dass die Grünen es ihr gleichtun und ebenso auf die Veröffentlichungspflicht pfeifen, zeigt, dass sie den Anstand bei ihrem Eintritt in die Regierung an der Garderobe abgegeben haben", so der pinke Abgeordnete in einer schriftlichen Stellungnahme. Es brauche "absolute Transparenz", um staatliche Auftragsvergaben nachvollziehbar zu machen und Steuergeldverschwendung und Korruption auszuschließen, so Scherak. "Ein Informationsfreiheitsgesetz würde einen freien Zugang zu allen Informationen staatlicher Stellen gewährleisten. Doch auch das wird diese Bundesregierung nicht mehr zustande bringen."

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4 Postings

bergfex
vor 8 Monaten

„Evaluierungen Breitbandinitiative“ (Finanzministerium, 160.160 Euro)

Ich sehe in unserer Gemeinde wie dieses Breitband angenommen wird, nämlich fast gar nicht. Aber überall graben und gewisse Firmen sanieren sich mit dieser "Leerarbeit" .

 
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    vor 8 Monaten

    Ich würds schon annehmen und auch dringend brauchen aber bei uns haben sie nach dem Anschluss von Gemeinde, Bürgermeister, Vizebürgermeister und diversen Gemeinderäten aufgehört zu graben?

     
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vor 8 Monaten

Wenn ich die Summen so sehe sollte ich mich vielleicht auch um einen Auftrag für eine Studie bemühen. Ein paar Zeilen zum diversen Themen hätte ich auch beizutragen.

 
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    ruhigblut
    vor 8 Monaten

    Ja wie anders? Wie sonst können die Parteien Steuergeld in BELIEBIGEM Ausmaß an sich SELBER und ihre GÜNSTLINGE umverteilen ?!? Nebenbei wird im Sinne von Nachhaltigkeit :-) auch noch Politik mit teils gefälschten, geschönten oder verschwiegenen Umfragen gemacht! Man denke an das "Karmasin Beinschab Tool". Oder die Inseraten Affäre. Auf diese Weise verschwinden die Millionen die anderswo dringendst gebraucht werden. Es hört nicht auf, Korruptionssumpf wohin man schaut, mit einer Selbstverständlichkeit wird der gutmütige, immer brav arbeitende Österreicher gemolken bis er nicht mehr kann! Wie könnt ihr es nur wagen den sozialen Frieden soo aufs Spiel setzen?

     
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