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Landes-Energieversorger fuhren satte Übergewinne ein

Experte fordert, dass fallende Preise im Einkauf und in der Produktion schnellstmöglich weitergeben werden.

Was vielfach vermutet wurde, untermauert das Momentum-Institut nun mit konkreten Zahlen: Neben OMV und Verbund streifen auch alle Landes-Energieversorger Österreichs satte Übergewinne ein, die weder ausreichend besteuert noch an die Kund:innen weitergegeben werden. Die neun Landes-Energieunternehmen erwirtschafteten im Jahr 2022 rund 1,5 Milliarden Euro an Gewinnen. Im Durchschnitt der vier Jahre zuvor lagen die Gewinne bei 1,03 Milliarden Euro. Damit verzeichnen die Energieunternehmen im vergangenen Jahr einen Übergewinn von insgesamt 468 Millionen Euro im Vergleich zum Vorkrisenniveau.

Ihren Gewinn am stärksten erhöhen konnte die Vorarlberger Illwerke AG mit einem plus von 150 Prozent, gefolgt von der Kelag Kärnten mit plus 93 Prozent, der Tiroler TIWAG mit + 84 Prozent und der Wien Energie mit ebenfalls + 83 Prozent. In absoluten Zahlen – auch bedingt durch die Größe des Konzerns – ist der Übergewinn bei der Wien Energie mit 175 Millionen Euro am höchsten, gefolgt von der Vorarlberger Illwerke AG (118 Millionen Euro Gewinn), der Kelag Kärnten mit 103 Mio. Euro und der Tiwag mit 82 Millionen Euro Gewinn. 

Seit ersten Dezember letzten Jahres werden Erlöse von Stromerzeugern ab bestimmten Grenzwerten vom Staat abgeschöpft. Investiert ein Unternehmen in erneuerbare Energien, liegt der Grenzwert noch einmal höher. „Diese Grenzwerte sind so hoch angesetzt, dass sie für einen großen Teil der Energiekonzerne gar nicht richtig greifen“, erklärt Momentum-Ökonom Jakob Sturn. 

Bei zu hohen Grenzwerten bleibt ein großer Anteil der Gewinne unberührt. Aktuell gilt diese Übergewinnsteuer lediglich für Strom. Bei Fernwärme oder Gas fehlt ein Preisdeckel zur Gänze. „Ein erster wichtiger Ansatz wäre es, dass die Energiefirmen die fallenden Preise im Einkauf und in der eigenen Produktion an ihre Kundinnen und Kunden schnellstmöglich vollständig weitergeben. Dafür ist die Politik zuständig“ , unterstreicht der Wirtschaftswissenschaftler. 

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15 Postings

Omo
vor 8 Monaten

Gratuliere TIWAG, eine wirtschaftliche Meisterleistung!

 
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e-mission
vor 9 Monaten

warum diese erhöhungen gerade jetzt passieren, ich weiß es nicht. bei mir macht es ca. 65% + aus.

 
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derKritiker
vor 9 Monaten

Dass die Gewinne höher als in den Jahren zuvor ausgefallen sind mag richtig sein. Die Corona-Jahre als Referenz zu verwenden, um einen Übergewinn zu beurteilen, erscheint mir mehr als fragwürdig. Ein erhöhter Gewinn in Zeiten einer Energiekrise, weil man auf nicht fosslie sondern erneuerbare Energien gesetzt hat, erscheint mir nur fair. Gute Investitionen müssen sich auch rechnen dürfen.

 
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    observador
    vor 9 Monaten

    Genau so ist es. Diese Gewinne steckt sich ja auch nicht irgendein schmieriger Unternehmer in die Tasche um seine Porschesammlung zu vergrößern, damit wird investiert und dafür gesorgt, dass wir in Tirol eine sichere und gute Stromversorgung haben. Der Rest geht dann sowieso in's Landesbudget, denn die TIWAG gehört (und auch das vergessen viele oft) zu 100% dem Land Tirol. Viele glauben auch, dass man da jetzt durch die Erhöhung des Strompreises ein vielfaches an Gewinn macht, vergessen aber gerne darauf dass die Erzeugung und vor allem der Zukauf auch deutlich teurer wurden, so dass der Gewinn im Vergleich zu den Vorjahren jetzt nicht so extrem gestiegen ist.

     
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      Senf
      vor 8 Monaten

      wie beruhigend von ihnen. ist wohl ein wenig absicht dahinter sagt mir mein siebter sinn.

      die tiwag ag muss ja gewinne machen, logo. aber welche parameter bestimmen oder führen denn eigentlich zum "übergewinn", dem neuen modeschrei, der sich anscheinend bei banken, spekulanten oder letzthin vor allem im lebensmittelhandel noch nicht so durchgesprochen hat. dort nimmt man in alter manier gerne das wort "wucher" in den mund, wenn man subjektiv überteuerung meint und das gleichzeitig zur kenntnis nimmt.

      mir ist kein energieversorger bekannt, der so ausgemolken wird, wie die tiwag. nein, keine tränendrüse, auch kein schutzmantel dafür, aber kaum ein vorhaben dieses unternehmens wird nicht bekämpft, während die privaten kleinkraftwerkbetreiber landauf und landab munter drauflosbetonieren. zur versorgungssicherheit wird nur die tiwag verpflichtet. und jetz macht diese auch noch übergewinne. fürs landesbudget. vielleicht sogar zum weiterwurschteln der ehemaligen gemnovabonzn, oder möglicherweise gar zur deckung des ruhegenussanspruchs verliehener beamte in/für der privatwirtschaft, ts ...

      eine eigenartige denkweise, die sich im lande breitmacht!

       
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observador
vor 9 Monaten

Leider ist das ganze in der Realität nicht so einfach, wie sich das manche hier wünschen. Alleine die Frage, wie sich der Strompreis überhaupt zusammensetzt übersteigt wahrscheinlich das Wissen der meisten hier. Meines auf jeden Fall. Wenn es ein legales und funktionierendes Instrument gäbe um diesen (vermeintlich) zu viel gezahlten Strompreis an die Tiroler Kundinnen und Kunden zurückzugeben, glauben Sie wirklich dass irgendein politischer Entscheidungsträger von dieser Möglicheit Abstand nehmen würde? Das wäre ja das allergrößte Wahlzuckerl allerzeiten und würde die Beliebtheit in unfassbare Höhe schießen lassen. Jörg Haider hat damals vorm Klagenfurter Landhaus Geldscheine verteilen müssen um sowas hinzubekommen. Als ob es ein Landeshauptmann cooler findet da hunderte Millionen ins Landesbudget zu bekommen, wo einem eh wieder bei jedem investierten Cent genau auf die Finger geschaut wird anstatt das Geld direkt an die Wähler "auszuschütten". Ganz so viel Geld ist das im Übrigen gar nicht. Bei 535.000 wahberechtigten Tirolerinnn und Tirolern wären das gerade mal 186,00 EUR pro Person.

 
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    Senf
    vor 8 Monaten

    @observador, du als ausgleichend werkender für die schwarze-manda-politik: hast du dir schon mal gedanken gemacht, wer denn die kw/stunde elekrtroenergie, also den strom, der weder verbraucht, oder gespeichert werden kann, sondern in den sand gesteckt wird oder werden muss, weil er zur falschen zeit am falschen platz produziert wird, eigentlich bezahlt, nachdem wissentlichvon der tiwag ein hoher zukauf an energie von privatkraftwerklern und pv-stromlieferanten erfolgt, der auch von der landesgesellschaft als abnehmerin zu einen zwar geringen, aber gar nicht so niedrigen preis mit garantiert beglichen wird? noch genug luft?

     
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      steuerzahler
      vor 8 Monaten

      Genauso, wie die PV Anlagen dezentral Strom produzieren, muß auch der Überschuss dezentral gespeichert werden. Wenn man sich nur auf das österreichische oder europäische Verbundnetz und die europaweite Verteilung verläßt, wird sich das niemals ausgehen. Als Großspeicher gibt es schon einige Konzepte, z.B. Pumpspeicherkraftwerke, Redox-Batterien oder die Umwandlung in gasförmige oder flüssige Substanzen. Was in der ganzen PV Hysterie untergeht, ist die Möglichkeit, Wärme solar zu erzeugen und zu speichern. Warmwasser wird überall benötigt und kann mit Sonnenkollektoren unmittelbar und mit wesentlich höherem Wirkungsgrad erzeugt werden.

       
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steuerzahler
vor 9 Monaten

Wenn die Übergewinne durch den Staat abgeschöpft werden, ist das nichts anderes als eine Umwegsteuer. Wir alle zahlen zu viel, und das geht teilweise an den Staat. Eigentlich wären die zu hohen Preise als Wucher zu betrachten und das ist strafbar.

 
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    Godmensch
    vor 9 Monaten

    ... richtig und den Bürgern bringt es rein gar nichts. (Den Bürgerinnen auch nicht)

     
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      Elisabeth
      vor 9 Monaten

      Das kann ich so nicht stehen lassen. z.B. meine Pension müssen zu 100 % die Steuerzahler finanzieren, weil mein selbst eingezahltes Geld schon verbraucht ist. (Das reicht durchschnittlich nur für 7 Jahre) Dann bin ich auch froh, dass die Straßen immer repariert werden, es ein tolles Kulturprogramm in Lienz gibt, ich jederzeit ins Krankenhaus oder zum Arzt gehen kann, wenn nötig. Dann habe ich noch Verwandte im Wohn- und Pflegeheim, deren Kosten sie nicht selbst finanzieren könnten, neue Generationen in verschiedenen kostenlosen Schulen und Universitäten, ich fühle mich von der Polizei gut geschützt und nutze unzählige andere Annehmlichkeiten, die wir für selbstverständlich halten. Alles wird aus Steuermitteln finanziert und die müssen auch von irgendwo herkommen.

       
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      Senf
      vor 9 Monaten

      da steckt viel sinn drinn, elisbeth. ein neues wort wurde erfunden, nein wieder mal ausgegraben.

      niemand regt sich am spritpreis auf, auch nicht an den autoverteuerungen, den teuren handys, die vielen modefetzen und sonstigen firlefanz, das scheint locker leistbar zu sein.

      niemand meckert über die wohnungspreise, die nicht enden wollenden nahrungsmittelerhöhungen, die saftigen Getränkepreise oder immobilienspekulation auch die derezeit satten bankengewinne. "jojo, do kann man e nix mochn".

      wenn aber der haushaltsstrom ein paar cent im monat mehr zu buche schlägt, dann ist feuer am dach. schuldige müssen her, alle werden zu deppen erklärt, aber niemand sucht nach der ursache. verrückte welt!

       
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wolf_C
vor 9 Monaten

... und weswegen? sind die Machthaber interessiert denen auch noch die letzten Prozent unzerstörter Natur in den A... zu schieben ... ??

 
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unholdenbank
vor 9 Monaten

Die "Politik" ist zwar zuständig, packelt aber mit den Energieversorgeren, weil sie dort in den Aufsichtsräten sitzen. Die beiden Spezies haben es sich so schön gerichtet und das Volk ist der Angeschmierte. Vielleicht wacht die österreichische Bevölkerung endlich mal auf und wählt diesen Filz ab.

 
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plaste
vor 9 Monaten

Lange geisterten ja allerhand Spekulationen zu den sogenannten Übergewinnen durchs Netz, speziell wie diese überhaupt zu beziffern wären. Deren Existenz sollte ja nun ausreichend durch Zahlen belegt sein, weshalb es nun auch möglich sein sollte, diese zu einem gewissen Teil abzuschöpfen, oder?

 
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