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Koralmtunnel: „Zeitenwende“ für Kärnten und Steiermark

Landeshauptleute sehen neuen Zentralraum mit 1,1 Millionen Einwohnern und 500.000 Beschäftigten im Entstehen.

Kärnten und die Steiermark haben am Mittwoch eine noch engere Zusammenarbeit in fast jeglicher Hinsicht vereinbart. Wie Vertreter der beiden Landesregierungen nach einer gemeinsamen Konferenz in Wolfsberg sagten, seien Kooperationen in Hochschulwesen, Wirtschaft oder Kultur geplant - etwa mit einem gemeinsamen Südösterreich-Ticket oder einem Abo für die Landesbühnen in Graz und Klagenfurt. Das Jahr 2025 bedeute für die beiden Bundesländer eine Zeitenwende, waren sich die beiden Landeshauptleute, Peter Kaiser (SPÖ) und Christopher Drexler (ÖVP), einig: Die Bahnfahrt von Klagenfurt nach Graz und umgekehrt werde nach Fertigstellung des Koralmtunnels nur mehr 45 Minuten dauern, es entstehe ein neuer Zentralraum mit 1,1 Millionen Einwohnern und 500.000 Beschäftigten: "Mit einer demografischen Wachstumsrate von über 2,5 Prozent wird es einer der dynamischsten Räume Mitteleuropas", prophezeite Kaiser. Konkret ist geplant, dass Arbeitsgruppen Inhalte vorbereiten, in einer politischen Runde, die sich mindestens ein Mal im Jahr trifft, wird dann versucht, konkrete Punkte umzusetzen. Kaiser verwies auf eine gemeinsame Präsentation der beiden Länder auf den internationalen Märkten, etwa was Green Technology und Halbleitertechnologie angeht.
Handshake zwischen Kaiser und Drexler über Landes- und Parteigrenzen hinweg: "Die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt". Foto: APA/Eggenberger
Angedacht sei eine "gemeinsame Hochschulkonferenz aller tertiären Bildungseinrichtungen" in Kärnten und der Steiermark. Als "Lieblingsprojekt" bezeichnete Kaiser ein "Probeabo unter Nutzung der Koralmbahn" für die Vereinigten Bühnen Graz und das Stadttheater Klagenfurt. Angedacht werde auch ein Südösterreich-Ticket und Initiativen, um Regionen, die nicht an der Koralmstrecke liegen, besser anzubinden. "Die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt", erklärte Drexler nach der Konferenz. Die aktuelle Zeit bringe zwar viele Herausforderungen und Probleme mit sich: "Aber wir sind auch in einer Zeit, in der sich durch eine neue Infrastruktur die Rahmenbedingungen massiv zum Positiven wenden werden." Die Koralmbahn würde die Perspektiven in "ungeahnt positivem Sinn" verändern, was in den Köpfen der Menschen teilweise noch nicht angekommen sei: "Diese Chance gilt es, zu ergreifen, ob für Industrie oder Tourismus. Dass es eine gewisse Konkurrenzsituation zwischen den Bundesländern geben könnte, etwa wegen Gehaltsunterschieden im Gesundheitsbereich, schwächten die politischen Vertreter ab: Drexler erklärte, Ziel sei es, dass beide Bundesländer durch Zusammenarbeit profitieren würden. In die gleiche Kerbe schlug Kaiser: "Ich denke an die Kooperationen, die jetzt schon bestehen, so auch zwischen den beiden Krankenanstaltenbetreibern." Man sehe sich nicht als Konkurrenz: "Wir werden uns vielmehr mit den anderen Zentralräumen in Europa messen."

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