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Die Parteienförderung ist 2023 stark gestiegen

ÖVP: 80 Millionen Euro. SPÖ: 63,1 Millionen Euro. FPÖ: 39,4 Millionen Euro. In Wien war der Anstieg besonders hoch.

Die Ausgaben von Bund und Ländern für die Parteienförderung sind 2023 stark gestiegen. In Summe haben Parteien, Parlamentsklubs und politische Akademien 237,4 Mio. Euro erhalten, wie Recherchen der APA ergaben. Das ist ein Anstieg um 6,9 Prozent gegenüber 2022 und entspricht 26 Euro pro Einwohner. Die Fördergelder unterstützen die politische Arbeit der Parteien sowie ihrer Parlaments- und Landtagsklubs. Sie steigen meist mit der Inflation oder den Beamtengehältern.

Am meisten Geld fließt in Richtung ÖVP, die mit ihren Landesparteien und Parlamentsklubs heuer knapp 80 Mio. Euro an Fördergeld erhalten hat. Dahinter folgt die SPÖ mit 63,1 Mio. Euro vor der FPÖ (39,4) und den Grünen (30,8 Mio. Euro). Die NEOS erhalten in Bund und Ländern 16,7 Mio. Euro, die KPÖ 2,2 und die Impfskeptiker-Partei MFG 1,3 Mio. Euro.

So macht Wahlkampf – hier die ÖVP-Granden Nehammer, Pröll und Sobotka in Niederösterreich – richtig Spaß. Die Parteiförderung in Österreich ist üppiger als anderswo. Foto: Expa/Slovencik

Welche Partei wie viel erhält, hängt vom Wahlergebnis im jeweiligen Bundesland bzw. bei der Nationalratswahl ab. Somit bringen Erfolge an der Wahlurne den Parteien auch mehr Geld vom Staat. Davon konnte heuer die FPÖ profitieren, die bei den Landtagswahlen in Niederösterreich und Salzburg stark und in Kärnten leicht zulegen konnte. In Summe sind die blauen Fördereinnahmen damit um 13 Prozent angestiegen - klar über der Inflationsrate.

Deutlich profitiert vom Wahlerfolg in Salzburg hat die KPÖ. Sie ist im April mit fast 12 Prozent der Stimmen in den Landtag eingezogen und erhält damit gut 700.000 Euro für Partei und Klub. Traditionell stark ist die KPÖ in der Steiermark, wo sie 1,5 Mio. Euro vom Land erhält. Die zusätzliche Grazer Parteienförderung ist hier nicht enthalten. Dort stellt die KPÖ die Bürgermeisterin.

In der Regel steigt die Parteienförderung mit der Inflation, während die Klubförderung mit den Beamtengehältern mitwächst. Im Detail unterschieden sich die Regeln der Länder aber deutlich. Besonders stark gestiegen sind die ausgezahlten Mittel heuer in Wien. Die Hauptstadt hatte ihre Fördermittel 2021 und 2022 weitgehend eingefroren. Nun ist die Summe aus Parteien-, Klub- und Akademieförderung um elf Prozent auf 46,4 Mio. Euro gestiegen.

In Oberösterreich (29,4 Mio. Euro), der Steiermark (27,7) und Salzburg (8,2) lag das Plus bei über acht Prozent. Das Burgenland hat seine Subventionen (4,5 Mio. Euro) um 6,7 Prozent erhöht, der Bund um 6,2 Prozent auf 71,3 Mio. Euro. Davon erhalten 34,5 Mio. Euro die Parteien, 26,3 Mio. Euro die Parlamentsklubs und 10,5 Mio. Euro die politischen Akademien. Am geringsten fiel der Anstieg der Fördermittel in Kärnten aus (+1,6 Prozent auf 9,6 Mio. Euro).

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5 Postings

defregger
vor 4 Monaten

Dieses Grinsen, man kann es nicht besser darstellen im Zusammenhang mit den Parteiförderungen.

Es ist sowas von ausufernd u. niederschmetternd für das gemeine Fußvolk. Ich bleibe entsetzt zurück.

 
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pierina
vor 4 Monaten

Vielleicht wurde dieses Bild deshalb online gestellt, weil es das letzte ist, wo man diese drei Kerle so frech und arrogant grinsen sieht. Ich hoffe es zumindest.

 
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Senf
vor 5 Monaten

es ist schon interessant, dass die ohnehin fraglichen parteienförderungen aus steuermittel wiederum weit über die inflationsraten hinaus erhöht werden. dieses thema hat die österreicher über generation bis zur weissglut beschäftigt, geändert hat sich leider nichts, es wurde und wird noch schlimmer. das ist nicht fair, es ist einfach nur schmutzig!

mit diesem "abgrundtiefen bild" verdient der autor eine staatsauszeichnung. gerhard haderer soll sie dann überreichen.

 
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Chronos
vor 5 Monaten

Das Lachen wird den zwei ÖVP-Bonzen und dem Noch-Bundeskanzler nach der EU-Wahl, jedoch spätestens nach der NR-Wahl vergehen (- siehe Bild von den drei niederösterreichischen ÖVP-Granden). Deshalb von mir so scharfe Worte gegen die "ach so christlich-soziale ÖVP", weil alle drei mehrmals die Bürgerinnen und Bürger, gerade die sozial Schwächsten, verhöhnt haben – Stichwort: "Sobotkas goldenes Klavier im Parlament", "McDonalds-Burger ist billigste warme Mahlzeit", so der BK und der Skandal der "ÖVP-nahe Pröll-Stiftung"

Österreich leistet sich eine der höchsten Parteienförderungen weltweit. Nicht weil die Steuerzahler das so wollen und damit einverstanden wären, sondern, weil die Parteien sich das selbst zuschieben und selbst genehmigen. Und wenn schon das Steuergeld aller so üppig verteilt wird, dann sollte absolute Transparenz, Nachverfolgbarkeit und Offenlegung der Parteifinanzen eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber nach wie vor nicht! Im Gegenteil, da wollen sich die Parteien - allen voran die ÖVP - nicht in die Karten schauen lassen. Und weil die Millionen-Beträge für ihre Parteien so manchen Politiker nicht genug waren, sind/waren illegale Parteienspenden in Ö zudem an der Tagesordnung und öffentlich dokumentiert. Und dann wundern sich "beliebte" Politiker wie Sobotka & Co über die hohe Politikverdrossenheit im Land und über ihre schlechten Beliebtheitswerte.

 
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spitzeFeder
vor 5 Monaten

Das Jahr fängt schlecht an. Liebe Redaktion, wie könnt ihr so ein abgrundtiefes Bild am 1. 1. eines neuen Jahres online stellen?

 
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