„22 Wolfabschüsse gibt es heuer bereits in Kärnten!“ Tierschützerin Nicole Staudenherz vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Freitagnachmittag, 23. Mai, mit weiteren Aktivistinnen vor dem Innsbrucker Rathaus Stellung bezogen. „Das ist der falsche Ansatz, der auch den Schafen nicht hilft“, ist sie überzeugt. Sie findet, kein einziger Wolfabschuss sei von Nutzen, weil immer neue Wölfe nachkämen. Nachdem das EU-Parlament Anfang des Monats in einem Eilverfahren den Weg zur Absenkung des Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ für die Mitgliedsländer freigemacht hatte, warb der VGT in Innsbrucks Prachtstraße einmal mehr für die Koexistenz von Mensch, Nutztier und Wolf. Nicole Staudenherz vom VGT fordert sachliche Gespräche statt Hetze gegen den Wolf:
Staudenherz gibt sich im Gespräch mit Dolomitenstadt überzeugt, dass der VGT die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher vertritt, die "pro Wolf" eingestellt seien. Das zeige eine Umfrage von Tierschutz Austria Ende 2024, die 77 Prozent Zustimmung für strengen Wolfsschutz ergeben habe. Es sei notwendig, sachliche Gespräche zu führen, anstatt Hetze gegen den Wolf zu verbreiten.
Davon ließ sich am Freitag auch die aus Bayern stammende Studentin Paulina überzeugen. "Ich hab die Tafel, ‚Petition für die Tiere‘ gesehen und da hab ich mir gedacht, da bin ich dabei. Ehrlicherweise hatte ich mich vorher noch nicht mit dem Thema beschäftigt, aber jetzt habe ich erfahren, dass es darum geht, die Schafsherden besser zu beschützen, anstatt wahllos Wölfe zu erschießen. Und das hört sich doch sinnvoll an", so die Studentin.


Tatsächlich ist die Errichtung von Herdenschutzzäunen in Tirol zu 60 Prozent gefördert. Mit 105 Anträgen wurden 2024 aber um ein Viertel weniger Anträge als noch 2023 gestellt, obwohl sich durch Herdenschutzmaßnahmen die Tierverluste nachweislich reduzieren ließen, wie auch der Jahresbericht „Große Beutegreifer“ der Tiroler Landesverwaltung zeigt.
Tierschützerin Staudenherz verweist auch auf das von der EU geförderte Projekt „LIFEstockProtect“, das auf Herdenschutz, Elektrozäune, Herdenschutzhunde und Hirten setze. Es sei aber notwendig, dass interessierte Personen, von denen es viele gebe, auch finanziell unterstützt werden. „Die Hirt:innenausbildung ist in Österreich extrem teuer. Hier könnte die Politik eingreifen, um die Ausbildung günstiger und attraktiver zu machen, dann hätten wir nämlich viel mehr Hirt:innen auf den Almen, die die Schafe schützen.“ Der Wolf könne dadurch koexistieren und weiter seiner Funktion, die Wildtierpopulation zu regulieren, nachkommen.
Der VGT verweist außerdem darauf, dass der Wolf laut geltendem europäischen Recht auch im Siedlungsgebiet weiterhin geschützt ist und die Wolfjagd verboten bleibt. Für den Menschen gehe selbst bei einer Sichtung keine Gefahr vom Wolf aus.
2 Postings
Die ewigen Demostranten könnten sich ja selbst als Hirten zur Verfügung stellen. Da wär den Schafbauern damit mehr geholfen.
Wenns nach dir geht, liebe Nicole, dann verschwinden zuerst die Schafe, dann die Almen und dann kommen die Wölfe in die Siedlungsgebiete. Bitte aufwachen, wir sind nicht in den Weiten Kanadas........
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