Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

„Durch die Planung des Festivals lebt er weiter!“

Elisa und Theresa Mutschlechner erzählen, wie sie das Lebenswerk ihres Vaters fortführen.

Was wäre der Lienzer Kultursommer ohne das internationale Straßentheater- und Kleinkunstfestival OLALA? Vom 22. bis zum 26. Juli werden auch heuer Künstler:innen aus 16 Ländern das Publikum mit ihren Showacts zum Lachen, Staunen und Nachdenken bringen. Wie immer, und doch anders …

Denn dass 2025 die 34. Ausgabe des Straßentheaters stattfindet, ist keine Selbstverständlichkeit. Nachdem im vergangenen Jahr Hans Mutschlechner, Kopf des Kulturvereins Ummi Gummi und „Erfinder“ des Festivals am Eröffnungstag völlig überraschend verstarb, wurde die Organisation in die Hände seiner Töchter Elisa und Theresa gelegt.

Die jungen Frauen sind mit dem Straßentheater groß geworden, sie waren von klein auf involviert, sind auch in organisatorische Rollen hineingewachsen, doch klar war für die beiden nie, dass sie die Führung und damit auch die gesamte Verantwortung im Festivalreigen von OLALA übernehmen werden. In der Trauer entschieden sich Elisa und Theresa aber dazu, das Lebenswerk ihres Vaters weiterzuführen und ihn so auch weiterleben zu lassen.

„Durch die Planung des Festivals lebt er für uns weiter!“

Elisa Mutschlechner

Kurz nachdem die Festivalwoche der 33. Ausgabe vorüber war, stiegen die Mutschlechner-Schwestern in die großen Fußstapfen ihres Papas. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, wie viel Aufwand hinter dem OLALA steckt. Beide haben einen Vollzeitjob und das auch noch außerhalb Osttirols - Elisa arbeitet als Projektmanagerin in Salzburg, Theresa ist Lehrerin in Nordtirol. Im Videointerview erzählen sie, wie sie doch alles unter einen Hut brachten.

Immer wieder betonen die beiden, dass noch viel von „Mister OLALA“ im diesjährigen Straßentheater steckt. „Ein solches Event kann man nicht in zwölf Monaten planen, vielmehr werden über Jahre hinweg Kontakte mit Künstler:innen geknüpft“, erklärt Elisa. Besonders wichtig war den Schwestern, Wunschgruppen ihres Vaters beim 34. OLALA auftreten zu lassen. So wollte Hans auch immer die französische Gruppe „Les Choses de Rien“ dem Lienzer Publikum vorführen. Heuer werden sie ihr „Silo“ – eine 12 Meter hohe Metallkonstruktion – im Ebener Feld aufbauen und darin ihre Show „L’Absolu“ performen.

„Ich möchte den Leuten die Möglichkeit geben, die neue Zirkuskunst zu erleben und ihnen die Leidenschaft dafür weitergeben.“

Theresa Mutschlechner

32 Gruppen haben Elisa und Theresa für die heurige Ausgabe gewinnen können, darunter natürlich zahlreiche Walkacts, die Straßentheater-Atmosphäre in die Lienzer Innenstadt bringen. Auch der Iselkai wird wieder bespielt. Untertags gibt es dort Möglichkeiten zum Relaxen, abends werden Lichtinstallationen die Besucher:innen verzaubern. Zentral ist und bleibt das Genre des „neuen Zirkus“. Am Festivalgelände bei der Dolomitenhalle liefern Gruppen wie die „Flip Faprique“ eine zeitgenössische Mischung aus Akrobatik und Poesie.

Um neue Künstlerkollektive zu rekrutieren, waren die Schwestern bei einem Straßentheater-Festival in Belgien unterwegs und auch auf Social Media haben sie nach neuen Talenten Ausschau gehalten. Die Wahl der Künstler:innen ist jedoch bei weitem nicht die einzige Herausforderung in der Vorbereitung. Elisa und Theresa erzählen von der Logistik, Finanzierung und Technik des Festivals. Die beiden leiten das Event, beim Abhaken der langen To-do-Listen steht ihnen aber ein routiniertes OLALA-Organisationsteam tatkräftig zur Seite.

In der finalen Vorbereitungswoche stehen noch die letzten Checks sowie die Teambriefings der freiwilligen Helfer:innen an. Elisa und Theresa blicken mit Vorfreude auf das Straßentheater und hoffen auf gutes Wetter. Im vergangenen Jahr haben sie gelernt, nicht immer perfektionistisch zu sein und flexibel und lösungsorientiert mit den Künstler:innen zusammenzuarbeiten. Sie haben noch mehr Wertschätzung für das Lebenswerk ihres Vaters entwickelt und sind als Schwestern enger zusammengewachsen.

Elisa und Theresa werden das kulturelle Highlight des Lienzer Sommers auch in den kommenden Jahren weiterführen. Einen großen Umschwung wird es nicht geben, aber die beiden möchten mit der Zeit gehen und OLALA kontinuierlich weiterentwickeln – ganz so, wie es ihnen ihr Papa vorgelebt hat.

Alexandra Hassler stammt aus Irschen, hat die HAK Lienz absolviert und ist als junge Redakteurin auf lebendige, multimediale Reportagen und Videos spezialisiert.
Lea Seifter hat am BG/BRG Lienz maturiert, studiert Kommunikation in Wien und arbeitet als Jungreporterin für dolomitenstadt.at.

2 Postings

ohli
vor 3 Stunden

ein Sommer ohne OLALA geht gar nicht! Wir freuen uns darauf und wünschen den Töchtern viel Kraft und Zuversicht. Danke auch dem fleißigen Team um sie herum, ohne diese Helfer wäre es wohl nicht zu schaffen.

 
0
4
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
isnitwahr
vor 3 Stunden

was für tolle junge Frauen und welch ein beneidenswerter Zusammenhalt im Olala-Team. Der Hans sitzt irgendwo da oben und ist stolz auf euch und wir da herunten sind dankbar und freuen uns sehr, dass es weitergeht. Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und bin mir sicher, dass es wieder ein voller Erfolg wird!

 
0
4
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren