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Thomas Tschurtschenthaler an der Isel in Lienz: „Heuer werde ich 60 und dann hab ich mir gedacht, dass mache ich jetzt.“ Foto: Dolomitenstadt/Seifter

Thomas Tschurtschenthaler an der Isel in Lienz: „Heuer werde ich 60 und dann hab ich mir gedacht, dass mache ich jetzt.“ Foto: Dolomitenstadt/Seifter

Iseltrail: In zehn Stunden von der Mündung zum Gletscher!

Thomas Tschurtschenthaler lief 64,25 Kilometer und 2.348 Höhenmeter am Stück bis zum Ursprung des Flusses.

Am 12. Juli exakt um 3.00 Uhr morgens startete Thomas Tschurtschenthaler beim Zusammenfluss von Isel und Drau in Lienz eine außergewöhnliche Tour. Sein Ziel? Bis zum Ursprung der Isel am Gletschertor des Umbalkees zu laufen, 64,25 Kilometer und 2.348 Höhenmeter am Stück! Exakt um 13.01 Uhr – nach 10 Stunden und einer Minute – war Thomas am Ziel.

Seit drei Jahren schwebte Thomas schon die Idee vor, den gesamten Iseltrail – der eigentlich aus fünf Etappen besteht – in einem Stück zu laufen: „Heuer werde ich 60 und da hab ich mir gedacht, das mache ich jetzt.“ Vor zwei Monaten erstellte Thomas eine Chatgruppe mit Freunden und Familie um alle über sein Vorhaben auf dem Laufenden zu halten. Viel mehr Organisation war gar nicht nötig, denn die Unterstützer:innen rund um Thomas organisierten sich am Tag seines großen Laufs ganz wunderbar, und perfekt ausgerüstet ist der passionierte Läufer sowieso. Lauftraining steht beim Gemeindeamtsleiter von Thurn immer auf dem Programm. Von März bis November läuft Tschurtschenthaler mehrmals pro Woche von Lienz nach Ainet. Für ihn ist Laufen der perfekte Ausgleich zu seinem Beruf.

Laufen ist für den Gemeindeamtsleiter von Thurn der perfekte Ausgleich zum Beruf. Foto: Dolomitenstadt/Seifter

Zur Vorbereitung auf seinen „Iseltrail-Nonstop“-Lauf lief Thomas immer wieder die einzelnen Teilstrecken ab, um den Weg gut zu kennen und zu wissen, wie er seine Ressourcen einteilen muss. Er entschied sich, die Iseltrail-Strecke in drei Etappen mit kurzen Pausen aufzuteilen, für jeden Teilabschnitt rechnete er vier Stunden ein. Am besagten Samstag war er sogar noch schneller: Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 9,54 km/h war der 59-Jährige nur 10 Stunden und eine Minute unterwegs.

„Für mich ist das Iselrauschen und das Vogelzwitschern meine Musik.“

Thomas Tschurtschenthaler

Musik hört Thomas während dem Laufen grundsätzlich nicht: „Für mich ist das Iselrauschen und das Vogelzwitschern meine Musik.“ Auf dem Iseltrail hatte er außerdem Gesellschaft, immer wieder begleiteten ihn Familienmitglieder und Freunde für einige Kilometer. Vom Start bei der Mündung von Drau und Isel bis in die Pfister lief Thomas‘ Arbeitskollegin Sabine Obkircher mit ihm. Ab der Schlaitner Brücke begleitete ihn dann sein Bruder Martin auf dem Fahrrad bis nach Huben.

In Matrei befand sich Thomas‘ erste Labestation, dort warteten seine Tochter Theresa und ihr Partner mit einer Suppe auf ihn. Gut gestärkt ging es für Thomas weiter Richtung Ströden. Seine Tochter unterstützte ihn mitlaufend bis nach Virgen.

Beim zweiten Stopp am Parkplatz „Ströden-Hinterbichl“ hatte der Sportler schon mehr als 52 Kilometer zurückgelegt. Seine Frau und sein Sohn Clemens servierten ihm im Autokofferraum eine große Portion Nudeln und motivierten Thomas für die finale Etappe. „Die letzten elf Kilometer bis zum Ziel ist mein Sohn mit mir gelaufen, er hat mich richtig gepusht“, betont der Läufer.

Gernot Obkircher sammelte die Eindrücke von Thomas‘ zehnstündigen Lauf zum Ursprung der Isel und erstellte daraus ein Slideshow-Video, das zur Musik von Herbert Pixner spürbar macht, welche Leistung hier abgerufen wurde:

Beim Iselursprung am Umbalkees warteten Raimund Musshauser und Teresa Passler auf Thomas. Mit einem Transparent, einer Medaille, einem Bier und Kuhglockenläuten empfingen sie den Marathonmann am Ziel seines Iseltrail-Laufs. „Ich war glücklich und zufrieden, es war einfach voll lässig“, beschreibt Thomas seine Ankunft beim Iselursprung. „Anstrengend war dann der Abstieg von 529 Höhenmetern zurück zur Clara Hütte, weil ich schon etwas Muskelkater hatte. Aber in der Gruppe ging es dann doch gut.“ 

Nun entspannt sich Thomas erst mal. So einen extremen Lauf würde er sofort wieder machen. Doch die gleiche Strecke noch einmal zurückzulegen, wäre ja langweilig. Deshalb muss er sich ein neues Ziel suchen. Im Herbst möchte er aber auf alle Fälle einen Marathon laufen.

Lea Seifter hat am BG/BRG Lienz maturiert, studiert Kommunikation in Wien und arbeitet als Jungreporterin für dolomitenstadt.at.

4 Postings

atomsix
vor 18 Minuten

Starke Leistung in traumhafter Umgebung.

 
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isnitwahr
vor 4 Stunden

Oh Maria, Respekt und gratuliere. Wir werden den Iseltrail in Kürze in Angriff nehmen, möchten aber von der Schönheit der Landschaft und der Tierwelt rundherum was mitbekommen, daher heißt unser Slogan "gemütlich marschieren, erkunden, beobachten, staunen, genießen!"

 
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schnuffi
vor 5 Stunden

Halleluja! Eine mehr als beeindruckende Leistung!!!! Herzliche Gratulation!!!!

 
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Village Pizza
vor 7 Stunden

Schöne Sache.

 
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